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Madrid und Waliser stehen vor Trennung

Gareth Bale: Die Real-Legende, die niemand mag

  • Aktualisiert: 19.07.2020
  • 23:40 Uhr
  • ran.de / Christian Stüwe
Article Image Media
© 2020 Getty Images
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Gareth Bale steht vor dem Abschied aus Madrid, zuletzt fiel er durch respektloses Verhalten auf. Seine Zeit bei Real ist geprägt von außergewöhnlichen Erfolgen, aber weder wurde der Waliser wirklich warm mit den Königlichen, noch die Fans mit ihm.

Madrid/München - Es werden diese Momente sein, die von Gareth Bale in Erinnerung bleiben, wenn er Madrid verlassen hat.

Der Waliser zieht sich während eines Real-Spiels seinen Mundschutz wie eine Schlafbrille über die Augen, er legt die Beine hoch und tut so, als ob er schlafen würde. Er schaut durch ein zusammengerolltes Papier und beobachtet das Spiel wie durch ein Fernrohr.

Schließlich feiert die komplette Mannschaft euphorisch die 34. Spanische Meisterschaft, aber Bale steht im Hintergrund und schaut gelangweilt auf den Rasen. Ein Verhalten, dass einem hochbezahlten Mannschaftssportler durchaus als respektlos ausgelegt werden kann.

Am Sonntag, beim 2:2 im letzten Spiel der Königlichen gegen CD Leganes, fehlte Bale sogar ganz im Kader. Spanische Medien spekulierten, der 31-Jährige habe seine Nominierung verweigert, da er nicht zum siebten Mal in Folge von Trainer Zinedine Zidane auf die Bank gesetzt werden wolle. Real teilte der "AS" mit, dass Zidane selbst entschieden habe, auf Bale zu verzichten.

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Ein Missverständnis, das keines ist

Wie auch immer, ein Abschied des pfeilschnellen Stürmers in diesem Sommer scheint fast unvermeidbar. In solchen Fällen wird gerne und häufig das "zerschnittene Tischtuch" erwähnt, oder vom "Ende eines Missverständnisses" gesprochen.

Ein Missverständnis war das Engagement von Bale in Madrid aber beileibe nicht. Für rund 100 Millionen Euro verpflichtete Real den Offensivspieler 2013 von Tottenham Hotspur, in 251 Pflichtspielen für die Königlichen erzielte er 105 Tore und bereitete 68 weitere Treffer vor.

Unter seinen Toren waren bemerkenswerte, wie der ebenso wichtige wie wunderschöne Fallrückzieher zum zwischenzeitlichen 2:1 im Champions-League-Finale gegen Liverpool 2018, den 3:1-Endstand erzielte er ebenfalls.

Insgesamt viermal gewann er mit den Königlichen die Königsklasse, in allen vier Endspielen kam er zum Einsatz und hatte großen Anteil an den Erfolgen. 2014 traf er in der Verlängerung zum 2:1 gegen Atletico Madrid, 2016 behielt er im Elfmeterschießen gegen den Stadtrivalen die Nerven.

Bale lehnte Angebot aus China ab

Zweimal wurde er mit Real Meister, 2014 gewann er die Copa del Rey. Im Pokalfinale gegen den Erzrivalen Barcelona hängte Bale damals beim Stand von 1:1  in der 85. Minute mit einem atemberaubenden 60-Meter-Sprint über den linken Flügel Barca-Verteidger Marc Bartra ab und traf zum 2:1-Siegtreffer.

Eigentlich ist alles das zusammengenommen die Bilanz einer Vereins-Legende, Liebe wurde es trotzdem nie zwischen Real und Bale. Niemand wird Bale in Madrid vermissen, wenn er weg ist. Während der Abgang von Cristiano Ronaldo die spanische Hauptstadt in Aufregung versetzte, wird Bale sich wohl durch die Hintertür verabschieden. Vermutlich nach China, schon in der vergangenen Saison war ein Wechsel ins Reich der Mitte angedacht.

Doch Bale lehnte das Angebot angeblich ab, Real wurde den Spitzenverdiener (angeblich 15 Millionen Euro netto pro Saison) nicht los. Der Berater des Walisers legte sich daraufhin öffentlich mit den Verantwortlichen des Vereins an. Präsident Florentino Perez, der bis dahin als Unterstützer Bales galt, wendete sich ab.

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"Wales. Golf. Madrid. In dieser Reihenfolge."

Bei den Fans und bei der Presse war Bale ohnehin nie beliebt. Auch nach sieben Jahren in Madrid spricht Bale kein Spanisch, Interviews gab er nur selten. Die Real nahestehende Zeitung "Marca" schrieb deshalb einfach über Bale, der kam dabei alles andere als gut weg.

Im vergangenen Herbst, nach der EM-Qualifikation mit Wales, ließ sich Bale dann auch noch mit einer Fahne fotografieren, auf der die Worte "Wales. Golf. Madrid. In dieser Reihenfolge." standen.

Dies war endgültig zu viel für die stolzen Spanier, das Verhältnis zwischen Bale – dem schon zuvor von der Presse bescheinigt wurde, mehr Interesse an Golf als an Fußball zu haben – und den Real-Fans war endgültig zerrüttet.

Die ganze Saison hindurch wurde er im heimischen Bernabeu-Stadion ausgepfiffen. Die magere Bilanz von zwei Toren in 16 Spielen ist angesichts dieser Umstände wenig verwunderlich. Aufbessern wird Gareth Bale diese Bilanz wohl nicht mehr können, obwohl sein hochdotierter Vertrag noch bis 2022 läuft, wird er in diesen Sommer einen Transfer wohl nicht nocheinmal ausschlagen.

Und weder Bale, noch die Verantwortlichen von Real Madrid und schon gar nicht die Fans werden über diesen Abschied traurig sein. Was angesichts der Verdienste des viermaligen Champions-League-Siegers schon ein wenig verwunderlich ist.

Christian Stüwe

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