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Trainer verlässt Real Madrid

ranSicht: Zinedine Zidanes Rücktritt ist konsequent und richtig

  • Aktualisiert: 31.05.2018
  • 15:03 Uhr
  • Marcus Giebel
Article Image Media
© Getty Images
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Zinedine Zidane hat mit einem Abschied von Real Madrid für einen Paukenschlag gesorgt. Dabei hat er nur die Situation genauestens analysiert und die richtigen Schlüsse gezogen. Ein Kommentar von ran-Redakteur Marcus Giebel.

München - Zinedine Zidane hat ihn also freiwillig geräumt, den wohl begehrtesten Trainerstuhl im Weltfußball. Nach zweieinhalb höchst erfolgreichen Jahren bei Real Madrid und nur fünf Tage nach dem dritten Champions-League-Triumph in Folge zieht der Franzose einen Schlussstrich.

Das wirkt auf den ersten Blick vielleicht unüberlegt und komplett überraschend, worauf der 45-Jährige bei der Pressekonferenz selbst verwies. Dabei ist der Schritt nur konsequent und gut durchdacht.

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Zinedine Zidane
News

Paukenschlag in Madrid: Coach Zidane schmeißt hin

Real Madrid muss sich einen neuen Trainer suchen. Zinedine Zidane räumt seinen Stuhl nach dem dritten Triumph in der Champions League.

  • 31.05.2018
  • 13:21 Uhr

Real mit Saison voller Täler

Denn Zidanes Hinweis, das Team brauche eine Veränderung, kommt nicht von ungefähr. Der erneute Erfolg in der "Königsklasse" darf schließlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Starensemble in der zu Ende gegangenen Saison durch zahlreiche Täler gehen musste.

In der Liga hechelte der Rekordmeister dem großen Rivalen aus Barcelona von Beginn an hinterher, lief letztlich 17 Punkte hinter den Katalanen auf Platz drei ein. CD Leganes hieß die Endstation in der Copa del Rey.

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Viel Glück in der Champions League

Und auch in der Champions League mussten die Madrilenen in den K.o.-Duellen gegen Juventus Turin und den FC Bayern München ihr Glück komplett ausreizen, um das Ticket nach Kiew zu lösen. Und auch der FC Liverpool zeigte den "Königlichen" im Finale in den ersten knapp 20 Minuten die Grenzen auf.

Wie das letzte Zidane-Spiel verlaufen wäre, wenn Sergio Ramos Mohamed Salah nicht per "Schulterwurf" aus dem Spiel genommen und Loris Karius seine Nerven im Griff behalten hätte, wollen sich wohl die wenigsten "Madridista" ausmalen.

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Gerüchte über Abschied schon im Frühjahr

Bereits im Frühjahr waren Spekulationen aufgekommen, die Zeit von Zidane als Real-Coach könnte trotz eines Vertrags bis 2020 in diesem Sommer zu Ende gehen. Damals gehörte nicht viel Phantasie dazu, sich vorzustellen, dass Klub-Boss Florentino Perez nach Saisonende zur Pressekonferenz bezüglich der Trainerthematik laden würde - nur eben ohne Zidane an seiner Seite.

Der frühere Ballvirtuose hatte wohl nicht zufällig schon im Februar vorgesorgt. Der Trainer-Job sei sehr anstrengend - speziell bei Real. Sobald er spüre, dass er dem Team keine neuen Impulse mehr geben könne, werde er gehen.

Dieses Gefühl muss immer mehr die Oberhand gewonnen haben. Trotz oder gerade wegen der immer wieder erzitterten Erfolge in der Champions League.

Übermenschlicher Erfolgshunger 

Kein Zweifel: Der Erfolgshunger des Teams ist beinahe übermenschlich. Nicht umsonst haben die Madrilenen den Titel als erstes Team seit den Bayern in den 70er Jahren zum dritten Mal nacheinander abgeräumt.

Und doch galt Zidane stets mehr als Mentor und Moderator der mit Stars gespickten Mannschaft. Cristiano Ronaldo, Toni Kroos und Co. sind in einer Zeit aufgewachsen, in der ihr jetzt bisheriger Trainer zu einem der besten Spieler der Welt avancierte. Und so schauen sie zu ihm auf wie zu einem Idol ihrer Kindheit.

Viele Freiheiten, kaum taktische Feinheiten

Zidanes zweite große Stärke in seinem Amt war es, den hochtalentierten Profis auf dem Platz möglichst viele Freiheiten zu geben. Taktische Feinheiten gerieten da eher in den Hintergrund. Doch auch dieser Weg währt nicht ewig.

Abnutzungserscheinungen waren zuletzt unverkennbar. Deshalb hat Zidane die für ihn einzig richtige Entscheidung gezogen. Dafür gebührt ihm großer Respekt.

Damit verabschiedet sich einer der besten Fußballer der Geschichte als einer der erfolgreichsten Trainer der Klubhistorie. Freiwillig. Ein solch triumphaler Abgang blieb vielen seiner Vorgänger verwehrt.

Marcus Giebel

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