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Zweite Amtszeit bei Spaniens Rekordmeister

Real Madrid und Carlo Ancelotti: Reunion mit großen Hindernissen

  • Aktualisiert: 05.06.2021
  • 14:34 Uhr
  • ran.de/Markus Bosch
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© imago images/PA Images
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Carlo Ancelotti ist zum zweiten Mal Trainer bei Real Madrid. Doch es gibt viele Fragezeichen bei Klub und Trainer, die einen möglichen Erfolg signifikant erschweren. 

Madrid/München - Die Liaison zwischen Carlo Ancelotti und Real Madrid wird wiederbelebt.

In der vergangenen Woche präsentierten die "Königlichen" den 61 Jahre alten Italiener als Nachfolger von Zinedine Zidane. Es ist bereits die zweite Amtszeit von Ancelotti als Real-Trainer. Bereits von 2013 bis 2015 arbeitete er in der spanischen Hauptstadt, stand nun ursprünglich noch bis 2024 beim Premier-League-Klub FC Everton im Wort.

Doch der Lockruf aus Madrid war offensichtlich stärker. Das Engagement bei Real sei "eine unerwartete Gelegenheit", von der er glaube, "dass sie zu diesem Zeitpunkt der richtige Schritt für mich und meine Familie ist", sagte Ancelotti in einem Statement.

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Ancelotti bei Everton mit schwächster Punktausbeute überhaupt

Bei Everton holte er in 67 Partien einen Punkteschnitt von 1,67 Zählern pro Partie - die schwächste Ausbeute seiner Karriere. Unter Ancelotti reichte es für die "Toffees" einmal zu Rang zwölf und einmal zu Platz zehn. Allerdings muss man ihm zugutehalten, dass er im Vergleich zu den englischen Topteams nicht über die gleiche Kaderstärke verfügte.

Jedoch galt Ancelotti in seiner langen und durchaus erfolgreichen Trainerlaufbahn noch nie als Förderer von Talenten oder als innovativer Taktikentwickler. Stattdessen sieht er sich vor allem als Spielerfreund und möchte möglichst in Harmonie das Bestmögliche erreichen. Als er beim FC Bayern die Nachfolge von Pep Guardiola antrat, mehrten sich mit fortschreitender Zeit die Spielerstimmen, die Ancelottis lasches Training kritisierten.

Stellenweise war sogar zu hören, dass die Spieler ihr Training in die eigene Hand genommen hätten. So holte Ancelott in München zwar die Meisterschaft 2017, musste aber dann bereits nach wenigen Wochen in der Folgesaison seinen Stuhl räumen, um die Münchner Saisonziele nicht zu gefährden.

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Ancelotti über erstes Real-Aus: "Ich war sehr, sehr unglücklich"

Zuvor endete bereits seine erste Amtszeit bei Real Madrid im Unfrieden. "Wenn man mich über meine Entlassung von Real Madrid fragt, sage ich, dass das nicht richtig war. Ich war sehr, sehr unglücklich", sagte Ancelotti nach seinem Aus bei den Madrilenen: "Wenn der Trainer bei Real Madrid nicht gewinnt, wird er entlassen. Hätte ich la Decima (Reals zehnter Champions-League-Titel 2014; Anm. d. Red.) nicht gewonnen, wäre ich ein Jahr eher entlassen worden."

Damals konnte Ancelotti immerhin auf ein gefestigtes Fundament rund um Superstar Cristiano Ronaldo bauen. Doch in seiner zweiten Amtszeit erwartet den Tortellini-Liebhaber ein riesiger Umbruch.

Der Vertrag von Kapitän und Klub-Ikone Sergio Ramos wird wohl nicht verlängert, auch andere Spieler scheinen über ihren Zenit hinaus zu sein. Dies wird vor allem daran deutlich, dass Ancelotti aus seiner ersten Amtszeit neben Ramos noch Marcelo, Isco, Dani Carvajal, Nacho, Toni Kroos, Luka Modric, Karim Benzema und Gareth Bale aus dem aktuellen Kader kennt.

Ancelotti könnte für Bale-Verbleib sorgen

Gerade letzterer sollte in diesem Sommer wohl endgültig weichen, nachdem er den Erwartungen in Madrid nie konstant gerecht wurde. Doch Ancelotti erklärte bei seiner Vorstellung: "Ich kenne Gareth gut. Wenn er die richtige Motivation findet, um sein bestes Spiel zu zeigen, kann er zweifelsfrei eine großartige Saison haben."

Angesichts dieser Aussagen und Ancelottis Vorliebe für Diplomatie könnte der Umbruch bei den "Königlichen" weiter aufgeschoben werden. Spieler wie Martin Ödegaard, der in der kommenden Saison endlich einmal den Durchbruch im weißen Real-Dress schaffen soll, hätten wohl wieder einmal das Nachsehen.

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Real plagen finanzielle Probleme

Dabei wurde schon in der vergangenen Saison deutlich, dass Reals Kader eine Blutauffrischung nötig hat. Die Corona-Pandemie verhindert aber dieses Mal zunächst Reals oftmals gewählten Weg auf den Transfermarkt. Ein Spieler wie Kylian Mbappe dürfte finanziell für die klammen "Königlichen" nicht ohne weiteres zu stemmen sein.

Die Verpflichtung von David Alaba allein dürfte nicht ausreichen. Zudem garantierten die Mega-Investitionen in neue Spieler nicht automatisch den Erfolg. Siehe Eden Hazard, der in Madrid bislang nur ein Schatten seiner selbst ist.

Für Ancelotti stehen also gewaltige Herausforderungen bei seinem Comeback auf der Real-Bank an. Dabei will er doch endlich die spanische Meisterschaft gewinnen, die ihm als einzige der großen europäischen Ligen noch fehlt. Dafür braucht es im Madrider Ensemble aber wohl mehr als ein reines Wohlfühlklima und die Wahrung des aktuellen Standards - wofür Ancelotti steht.

Brisante Klausel im Vertrag?

Nicht umsonst soll in seinem Vertrag eine brisante Klausel stehen. Laut der "AS" kassiert Ancelotti bei einer vorzeitigen Entlassung aus seinem Dreijahresvertrag nur die Gehälter aus der laufenden sowie der darauffolgenden Saison. Vertrauen sieht definitiv anders aus.

So steht Ancelottis zweite Real-Ära bereits vor dem Start unter keinem guten Stern angesichts der zahlreichen Brandherde im Klub in Kombination mit der Arbeitsweise des 61-Jährigen.

Markus Bosch

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