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Spanien

Wie geht es weiter? Der FC Barcelona verzweifelt an Ousmane Dembele

  • Aktualisiert: 01.11.2018
  • 23:56 Uhr
  • Tim Brack
Article Image Media
© 2018 Getty Images
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Ousmane Dembele erlebt beim FC Barcelona schwierige Zeiten. Trainer Ernesto Valverde setzt selten auf ihn, obwohl Lionel Messi verletzt ist. Nun soll die Barca-Führung sogar über einen Winterverkauf nachdenken.

München/Barcelona - Samuel Umtiti vom FC Barcelona musste nicht lange überlegen, welches Emoji seinen Mitspieler Ousmane Dembele repräsentieren sollte. Der Verteidiger griff blitzschnell zu einem schlafenden Smiley. Dembele empörte die Wahl etwas. Als verschlafen will der Flügelstürmer schließlich nicht gelten. Die kurze Episode stammt aus einem Video, in dem die beiden französischen Nationalspieler ihre Barca-Mannschaftskameraden mit Emojis beschreiben sollten. Lionel Messi bekam bei der Aktion im Sommer beispielsweise eine Krone.

Die Entscheidung von Umtiti verrät, mit welchem Image Dembele in seiner zweiten Saison bei Barca zurechtkommen muss. Etwas schlaff und müde alles. Wenn der katalanische Radiosender "RAC1richtig informiert ist, muss der junge Franzose aber möglichst schnell aufwachen. Denn die Klub-Verantwortlichen sind demnach zu der Einsicht gekommen, dass Dembele charakterlich nicht zum Team passt. Deswegen soll geprüft werden, ob Barca ihn schon im Winter loswerden kann.

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Dembele ist undiszipliniert

Den Überlegungen der Barca-Oberen war eine Geschichte vorausgegangen, die eine wenig professionelle Einstellung Dembeles zeichnet. Vor dem Champions-League-Spiel gegen Inter Mailand soll der Franzose mal wieder verspätet zu einem Mannschaftstreffen gekommen sein. Die Verfehlung nahm Dembele laut Barca-Trainer Ernesto Valverde als selbstverständlich hin. Im Clasico saß er dann trotz der Verletzung von Messi zu Beginn auf der Bank. Rafinha, der kein Flügelspieler ist, spielte stattdessen beim 5:1 gegen Real Madrid. Eine klare Botschaft des Trainers an seinen Spieler.

Aber Dembele gleich loswerden zu wollen, das erscheint hart. Doch es ist nicht das erste Mal, dass der 21-Jährige einen etwas unreifen Eindruck abgibt. Sein Lebenswandel soll nicht gerade als Blaupause für einen vorbildlichen Fußballprofi taugen. An einem freien Sonntag flog Dembele im Februar laut "Marca" einmal über Paris nach Marrakesch, um in einem Klub feiern zu gehen. Fotos zeigen, wie er dort bis in den frühen Morgen unterwegs ist. Am Dienstagvormittag ging es zurück nach Barcelona, am selben Tag war Training. Am Donnerstag stand ein Spiel an. Dembeles Ausflug entspricht nicht der besten Vorbereitung.

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Dembele startet gut in die Saison

Barca versuchte Dembele zu unterstützen und ihn auch etwas zu zügeln. Die "Mundo Deportivo" hatte im Frühjahr berichtet, dass der Klub ihm einen Privatkoch an die Seite gestellt hat, um ihm die ungesunde Ernährung auszutreiben. Robert Fernandez, der bis zum Sommer Sportdirektor war und den Flügelspieler nach Barcelona geholt hatte, mahnte einmal an: "Dembele muss ein paar Dinge ändern, um ein besserer Spieler zu sein." Von Trainer Valverde gab es vor dieser Spielzeit dann Zuspruch: "Ich hoffe, dass es seine Saison wird."

Die Mischung aus Strenge und Aufbauarbeit schien Wirkung zu zeigen. Am zweiten Spieltag schoss Dembele ein Tor, auch in den zwei folgenden Partien war er erfolgreich. Es hatte den Anschein, als sei er angekommen. Doch seit dem guten Start herrscht Stillstand auf dem Torkonto. In der Champions League blieb Dembele zudem in den vergangenen beiden Spielen nur der Bankplatz. In der Copa del Rey durfte er am Mittwoch dann über neunzig Minuten mit einigen der anderen Ersatzspieler ran. Beim 1:0 gegen den Drittligisten CyD Leonesa zeigte er aber keine Leistung, die große Lobeshymnen oder einen festen Startelfplatz rechtfertigen würden.

Valverde hat Idee für Dembele

Nicht nur im Klub spürt Dembele zurzeit wenig Vertrauen. Im Sommer kam er mit Frankreich zwar als Weltmeister zurück aus Russland, doch zum Erreichen des Ziels, trug er weniger bei, als sein Potenzial und seine Fähigkeiten vermuten lassen. Dembele sammelte nur 165 Minuten in sieben Spielen. In den K. o.-Partien setzte ihn Frankreich-Trainer Didier Deschamps nur zwei Minuten ein. Auch in den folgenden Länderspielen war Dembele selten die erste Wahl im System des Weltmeisters.

Dass Dembele funktionieren kann, hatte er bei Borussia Dortmund in großer Regelmäßigkeit gezeigt, bevor er seinen Wechsel nach Barcelona mit einem Streik forcierte. 115 Millionen Euro überwiesen die Katalanen am Ende an den BVB. Die enorme Summe bringt die Barca-Verantwortlichen nun in eine Zwickmühle. Wollen sie keinen großen Verlust machen, müssen sie einen Abnehmer finden, der annähernd den Einkaufspreis bezahlt. Das dürfte gerade im Winter schwierig sein. Die englischen Gazetten nennen zwar Chelsea, Liverpool und Arsenal als mögliche Käufer, doch laut der spanischen Zeitung "Sport" sind Interessenten rar gesät, falls es überhaupt welche gibt.

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Die Alternative für Barcelona ist, die Erziehungs- und Integrationsbemühungen um Dembele weiter voranzutreiben. Rein sportlich überlegt Trainer Valverde laut "Sport", Dembele zum Spielentscheider zu machen - allerdings nur als Einwechselspieler. Mit seiner vertikalen Spielweise und seinem Tempo ist er vorzüglich dafür geeignet, müde Abwehrreihen auszukontern.

Im Clasico klappte das mit einem Assist für Arturo Vidal und der Beteiligung an einem Gegenangriff schon gut. Es wäre eine Rolle, mit der sich Dembele vorerst zufriedengeben müsste, bis er bewiesen hat, dass er seinen Beruf mit der nötigen Professionalität nachgeht. Gelingt Dembele ein Umdenken, greift Samuel Umtiti das nächste Mal, wenn er seinen Landsmann charakterisieren soll, bestimmt auch nach einem anderen Emoji.

Tim Brack

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