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Erfolgstrainer kehrt zu Real Madrid zurück

Zinedine Zidanes Rückkehr zu Real Madrid: Alter Job, neue Herausforderung

  • Aktualisiert: 11.03.2019
  • 23:06 Uhr
  • ran.de/Julian Huter
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© Getty Images
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Zinedine Zidane kehrt nach nicht einmal einem Jahr Auszeit zu Real Madrid zurück. Die Mannschaft hat allerdings ein ganz anderes Gesicht als zu seiner ersten Amtszeit. Der Franzose muss den Umbruch vollziehen - und seinem eigenen Erbe gerecht werden.

München/Madrid – 283 Tage. So lange ist es her, seitdem Zinedine Zidane zuletzt Cheftrainer von Real Madrid war. Jetzt kehrt die Real-Ikone zurück und unterschreibt beim spanischen Rekordmeister einen Vertrag bis zum Sommer 2022. Santiago Solari, der im November erst zum Cheftrainer befördert wurde, wird dafür vor die Tür gesetzt. "Ich bin sehr glücklich, wieder nach Hause zu kommen. Ich will wieder arbeiten und den Verein wieder dorthin bringen, wo er hingehört", so Zidane bei seiner Vorstellung. Eine gewagte Ansage, denn in diesen 283 Tagen hat sich dort einiges geändert. 

In dieser Saison genießt Zidane noch eine gewisse Schonfrist. Die Real-Fans werden ihn nach zwei gescheiterten Trainern als Heilsbringer empfangen. In der Champions League sind die Königlichen nach der desaströsen Heimpleite gegen Ajax Amsterdam bereits ausgeschieden. Im spanischen Pokal ist für die Königlichen ebenfalls schon Schluss und in der Meisterschaft scheint der Erzrivale FC Barcelona bereits uneinholbar enteilt zu sein.

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Zinedine Zidane
News

Offiziell! Zidane unterschreibt bei Real bis 2022

Zinedine Zidane kehrt auf die Trainerbank von Real Madrid zurück. Der Franzose übernimmt ab Dienstag das Training.

  • 11.03.2019
  • 18:29 Uhr

Danach steht der 46-Jährige allerdings vor einer Herkulesaufgabe. Die Situation bei den Königlichen hat sich seitdem Zidane zum letzten Mal an der Seitenlinie stand massiv verändert. Die Mannschaft, die dreimal hintereinander die Champions League gewann und Fußball-Europa dominierte, wirkt satt und träge. Zidane wird damit betraut werden, den Umbruch in Madrid zu vollziehen und eine neue Ära der Galaktischen einzuleiten.

"Wir haben einen tollen Kader. Aber nach den vielen erfolgreichen Jahren haben wir in dieser Saison nicht erreicht, was wir uns wünschen. Wir müssen daran arbeiten, eine neue Erfolgsära einzuleiten. Deshalb haben wir Zidane zurück geholt", kündigte Real-Präsident Florentino Perez an.

Cristiano Ronaldo wird schmerzlich vermisst

Der gravierendste Unterschied ist das Fehlen von Cristiano Ronaldo. Der portugiesische Superstar erzielte in der vergangenen Saison 44 Treffer in ebenso vielen Spielen. Seine Tore werden in der spanischen Hauptstadt schmerzlich vermisst. Karim Benzema und Gareth Bale vermögen bisher nicht die Lücke im Angriff zu füllen. Im Sommer wird Real deshalb wohl auf dem Transfermarkt tätig werden. Spanischen Medienberichten zufolge darf Zidane im Sommer kräftig Geld in die Hand nehmen, um den Umbruch voranzutreiben. Bei seiner Vorstellung blockte er Fragen zu neuen Stars allerdings ab: "Ich denke noch nicht an Transfers. Ich denke nur an die nächsten elf Spiele. Die Planungen für die neue Saison haben noch Zeit", so Zidane.

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Ein naheliegender Kandidat für einen Transfer nach Spanien dürfte Eden Hazard vom FC Chelsea sein. Der Belgier wurde in den vergangenen Jahren immer wieder mit einem Wechsel zu Real in Verbindung gebracht und ist ein bekennender Fan des französischen Trainers. "Jeder weiß, wie sehr ich Zidane respektiere. Er war mein Idol. Unter ihm zu spielen, wäre ein absoluter Traum", schwärmte Hazard bei "RTL". Zidanes Rückkehr dürfte einen Wechsel sicherlich nicht unwahrscheinlicher machen. Wahrscheinlich ist sie auch der letzte Sargnagel für die Zeit von Gareth Bale in Madrid.

Besiegelt Zidane Bales Abgang?

Laut "El Pais" wollte Zidane den Waliser schon während seiner ersten Amtszeit verkaufen. Doch der Flügelstürmer genoss damals die Rückendeckung von Präsident Florentino Perez. Die dürfte er inzwischen verloren haben. Bale wirkt nach knapp sechs Jahren immer noch wie ein Fremdkörper im Spiel des weißen Balletts. In der Mannschaft ist er spanischen Medienberichten zufolge nicht gut integriert. Die Zeichen standen ohnehin auf Abschied, Zidanes Comeback macht diesen noch wahrscheinlicher. Doch auf den französischen Weltmeister von 1998 warten noch mehr Baustellen.

Eine davon ist Kapitän Sergio Ramos. Laut einem Bericht des spanischen Radiosenders "Cadena Ser" soll der Einfluss des Innenverteidigers in der Kabine einer der Gründe gewesen sein, warum Zidane von seinem Posten zurücktrat. Der Real-Kapitän sei ihm wohl zu mächtig gewesen. Nun ranken sich auch erstmals Wechselgerüchte um Ramos. Sollte der Spanier tatsächlich von Bord gehen, muss Zidane aber auch seine wichtigste Führungspersönlichkeit ersetzen. Kaum ein anderer Spieler hat Real in den letzten Jahren so verkörpert, wie der spanische Heißsporn.

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Ramos ist Reals Anführer 

Seit 14 Jahren ist er bei den Königlichen Anführer und der Mann fürs Grobe. Keiner versteht es seine Teamkollegen so mitzureißen, wie Sergio Ramos. Seine Tore in entscheidenden Momenten, zum Beispiel im Champions-League-Finale 2014, werden den Real-Fans noch lange in Erinnerung bleiben. Ohne ihn wäre Reals Erfolgsära wohl nicht möglich gewesen.

Mit dem Brasilianer Marcelo droht Real außerdem einen weiteren Führungsspieler zu verlieren. Der Linksverteidiger findet sich in dieser Saison immer häufiger auf der Bank wieder und flirtet schon seit Monaten mit Juventus Turin. Mit Sergio Reguilon steht bereits ein talentierter, aber unerfahrener Nachfolger bereit. Zidane hat in seiner ersten Amtszeit gezeigt, dass er bereit ist, jungen Spielern wie beispielsweise Marco Asensio, eine Chance zu geben. Das Gerüst der Mannschaft bestand allerdings immer aus international erfahrenen Stars, die seit Jahren eingespielt waren. Das war letztendlich auch eines der Madrider Erfolgsrezepte in der Champions League.

Zidane muss seinem eigenen Erbe gerecht werden

Ronaldo, Marcelo und Co. verstanden sich quasi blind und in der Königsklasse schlug die kampferprobte Truppe in den entscheidenden Momenten eiskalt zu. Bei seinem ersten Amtsantritt erbte Zidane eine gefestigtes Team voller Routiniers. Spätestens ab der nächsten Saison muss er den Umbruch vorantreiben und aus den Neuzugängen eine Einheit mit einer eigenen Identität formen. Doch vielleicht ist auch gerade diese Herausforderung reizvoll für Zidane. "Ich schulde Real Madrid gar nichts. Ich bin hier, weil ich hier arbeiten will", sagte er bei seiner Vorstellung.

Der Druck wird dennoch enorm sein. Eine Champions-League-Saison unter Zidane endete für Real Madrid bisher immer mit dem Titelgewinn. An diesem Erbe sind schon Julien Lopetegui und Santiago Solari gescheitert. Zidanes zweite Amtszeit wird ebenfalls daran gemessen werden. "Der beste Trainer der Welt kehrt zu Real zurück und alle Fans sind stolz, ihn wieder zu haben. Zidane repräsentiert die Größe dieses Vereins", erklärte Real-Präsident Florentino Perez. Führt er Real wieder auf Europas Thron, wird er seinen Legenden-Status weiter zementieren. Seinen eigene Mythos als der unschlagbare Titan der Königsklasse setzt er allerdings auch aufs Spiel.

Julian Huter

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