Kuntz und Co. mit großem Respekt vor Rumänien
U21-Nationalmannschaft vor dem EM-Halbfinale: "You have to go over your Pigdog"
- Aktualisiert: 27.06.2019
- 22:01 Uhr
- ran.de / Dominik Hechler
Vor dem Halbfinale der U21-Europameisterschaft in Italien und San Marino zwischen Deutschland und Rumänien (Donnerstag, 18 Uhr), zeigt DFB-Coach Stefan Kuntz großen Respekt vor dem kommenden Gegner und erklärt unter anderem, warum die große Hitze in Italien kein allzu großes Thema im deutschen Lager ist.
Bologna - Stefan Kuntz holte in diesem extra für Pressekonferenzen errichteten Zelt direkt neben dem Stadio Renato Dall'Ara in Bologna noch einmal tief Luft, wischte sich den Schweiß von der Stirn und fing dann in diesem Glutofen an über den kommenden Gegner Rumänien zu philosophieren.
"Das ist eine Mannschaft mit viel talentierten, aber auch erfahrenen Spielern. Also die perfekte Mischung für meinen Trainerkollegen", so der deutsche U21-Bundestrainer vor dem EM-Halbfinale gegen das Überraschungsteam des Turniers (ab 17:30 Uhr im Liveticker - die Highlights der Partie auf ran.de). Und Kuntz ging noch weiter: "Sie haben einen enormen Lauf, diese Emotionalität der vielen rumänischen Fans in den Stadien trägt dieses Team. Und wenn man sich jetzt nur mal das reine Momentum anschaut, dann liegt das aus all diesen Gründen mit Sicherheit auf rumänischer Seite."
Etwa 12.000 rumänische Fans werden erwartet
Das war's also mit der Favoritenrolle für Deutschland. Der Respekt vor diesem rumänischen Team kommt allerdings nicht von ungefähr, in Bologna sind bislang rund 13.500 Tickets für das EM-Halbfinale verkauft worden - und es werden alleine 10.000 bis 12.000 Rumänen erwartet, die ihre Mannschaft unterstützen wollen. Außerdem ließen sie bereits in der EM-Qualifikation Teams wie Portugal und jetzt in der Gruppenphase Frankreich, England und Kroatien hinter sich.
"Das wird ein extrem spannendes Erlebnis für meine Mannschaft", sagt Kuntz. "Denn das wird nicht nur ein sportlicher Vergleich, sondern wir spielen praktisch auswärts, gegen eine selbstbewusste Mannschaft, die uns mit allen nur erlaubten Mitteln bespielen und eine Menge Fans im Rücken haben wird." Das sei eine große, neue Erfahrung für seine Jungs, die man nicht in Länderspielen simulieren könne. Von daher "freuen wir uns alle wie bolle auf diese Partie".
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Tah und Richter die deutschen Sorgenkinder
Personell könnte es im deutschen Team auch zu Veränderungen kommen. Gegen "unorthodox spielende Rumänen" (Kuntz) muss der DFB-Coach sowieso schon den gelbgesperrten Linksverteidiger Benjamin Henrichs ersetzen. Diese Aufgabe wird aller Voraussicht nach Hertha-Profi Maximilian Mittelstädt übernehmen. Mit den angeschlagenen Jonathan Tah und Marco Richter sind allerdings noch zwei Sorgenkinder hinzu gekommen. Beide plagen sich mit muskulären Problemen herum.
Doch der U21-Coach ist guter Dinge, dass sie gegen Rumänien trotz allem beide dabei sein können. "Wir warten mal das Abschlusstraining und die Entwicklung am Spieltag ab. Aber ich traue unseren Ärzten und Physiotherapeuten einiges zu", meinte Kuntz mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht. Seine Aussagen wurden in den ersten Minuten des Abschlusstrainings dann auch mehr oder weniger bestätigt: Tah und Richter liefen rund und konnten auch beim Sieben-gegen-Zwei munter mitmischen. Einsatz gegen Rumänien also wahrscheinlich.
Hitze kein großes Thema im DFB-Lager
Bleibt noch das Thema Nummer eins in diesen Tagen: die unglaubliche Hitze. Für Bologna sind laut Wetterbericht für den Zeitpunkt des Anpfiffs am Donnerstag um 18 Uhr noch 41 (!) Grad Celsius vorhergesagt. Doch damit beschäftigt sich Kuntz überhaupt nicht. "Wir müssen die Bedingungen so nehmen, wie sie kommen. Der Gegner muss ja auch damit umgehen. Wenn es lebensbedrohlich wäre, vertraue ich auf die UEFA, dass sie eingreifen würden."
Und dann sagte der gebürtige Saarländer im Nachgang zu diesem "Hitze-Thema" noch den - natürlich nicht ganz ernst gemeinten - Satz des Tages: "You have to go over your Pigdog." Kuntz lachte laut auf und verschwand in Richtung Abschlusstraining. Eine wunderbare Lockerheit, die 24 Stunden vor so einem wichtigen Match nicht selbstverständlich ist.
Aus Bologna berichtet: Dominik Hechler
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