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Fragen und Antworten zur Vergabe der WM 2026

  • Aktualisiert: 12.06.2018
  • 13:54 Uhr
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© AFPSIDALFREDO ESTRELLA
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Wer bewirbt sich? Wie wird abgestimmt? Wer ist der Favorit? Fragen und Antworten zur Vergabe der WM 2026.

Moskau - Die USA, Kanada und Mexiko treten mit ihrer gemeinsamen Bewerbung beim FIFA-Kongress am Mittwoch gegen Marokko an. Die Endrunde in acht Jahren wird erstmals mit 48 Teams gespielt werden, das macht 80 Spiele. Die Nordamerikaner locken mit prognostizierten Einnahmen, die mit fast elf Milliarden US-Dollar fast doppelt so hoch sein sollen wie bei einer WM in Marokko. Die Nordafrikaner setzen vor allem auf die Fußballbegeisterung im Land.

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Wer ist der Favorit? 

Auf dem Papier, sogar wortwörtlich, die USA, Kanada und Mexiko - und zwar haushoch. Die FIFA hatte in alle Länder eine Expertenkommission geschickt. Die Nordamerikaner bekamen für ihre fast perfekte Bewerbung 4,0 von 5 möglichen Punkten. "United 2026" wurde in keiner der 20 Kategorien als problematisch eingestuft. Marokko erhielt hingegen nur 2,7 Punkte, in gleich mehreren Bereichen sieht die FIFA ein "hohes Risiko". Für die Abstimmung muss das aber alles nichts heißen - bei den bisherigen WM-Vergaben wurde auf Evaluierungsberichte nur wenig wert gelegt.

Wer vergibt die WM?

Nach der dubiosen Doppelvergabe an Russland und Katar 2022 (damals mit der schlechtesten Bewertung) im Dezember 2010 durch das FIFA-Exekutivkomitee, das heute als Keimzelle der großen Skandale gilt, wird die Endrunde 2026 erstmals vom gesamtem FIFA-Kongress vergeben. Jedes Land hat eine Stimme - Weltmeister Deutschland genauso wie die Cook-Inseln und Nordkorea. Da die vier Bewerber laut Statuten nicht wählen dürfen, sind 207 FIFA-Mitglieder stimmberechtigt - sofern sie im Expocenter von Moskau anwesend sind. 

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Wie wird abgestimmt? 

Die FIFA-Mitglieder werden beim Kongress gefragt, ob die WM 2026 in die USA, Kanada und Mexiko vergeben werden soll, nach Marokko ODER an keinen der beiden Kandidaten. Dann würde die Ausrichtung unter Ausschluss der aktuellen Bewerber erneut ausgeschrieben werden. Zum Sieg reicht die einfache Mehrheit der abgegeben und gültigen Voten. Wählen alle und den Regeln entsprechen, ist der Kandidat mit 104 Stimmen der sichere Sieger. Sind beispielsweise zehn Stimmen ungültig oder Enthaltungen, reichen 99 Stimmen.

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Welche Besonderheiten gibt es?

Sollte die Option "Keiner von beiden" im ersten Wahlgang gleich viele Stimmen oder mehr als die zwei Kandidaten zusammen vorweisen, gelten beide Bewerbungen als abgelehnt. Im umgekehrten Fall - beide Kandidaten kommen zusammen ohne eine Mehrheit auf mindestens genauso viele Stimmen wie die dritte Option - gibt es einen zweiten Wahlgang nur mit den beiden Bewerbern. Bei Stimmgleichheit würde in diesem die Bewertung der FIFA-Expertenkommission den Ausschlag geben - für die Nordamerikaner.

Wie ist das Stimmungsbild?

Schwierig. Marokko wird naturgemäß auf viele Stimmen aus der afrikanischen Konföderation CAF bauen können, der mit 53 Wahlberechtigten zweitgrößten in der FIFA. Auch aus der Europäischen Fußball-Union (UEFA/insgesamt 55 Mitglieder) werden große (Frankreich) oder einflussreiche (Russland) Fußball-Nationen für die Nordafrikaner stimmen. Der Nordamerikaverbund zählt auf (fast) alle Voten seiner CONCACAF-Region (32 Wahlberechtigte). Das Rennen in Asien (46) und Ozeanien (11) scheint offen, wobei Saudi-Arabien als politischer Verbündeter der USA wohl ordentlich die Werbetrommel gerührt hat. Auch FIFA-Präsident Gianni Infantino gilt als Unterstützer des Verbunds. 

Für wen stimmt Deutschland?

Der DFB wird erst kurz vor dem Kongress bekannt geben, wer die Stimme des Weltmeisters bekommt. DFB-Präsident Reinhard Grindel hatte aber bereits angedeutet, großen Wert auf den Evaluierungsbericht legen zu wollen. Deswegen kommt der Verband wohl kaum an der nordamerikanischen Bewerbung vorbei.

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Welche Rolle spielt die Politik?

Die Weltpolitik mischt bei der FIFA immer mit. Vor acht Jahren soll Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy den UEFA-Chef Michel Platini zu dessen Katar-Stimme angewiesen haben. Nun könnte US-Präsident Donald Trump den Ausschlag geben - allerdings gegen die USA, Kanada und Mexiko. Viele der FIFA-Nationen sind ohnehin anti-amerikanisch eingestellt, Trump dürfte das mit seinen Eskapaden noch verschlimmert haben. Den Marokko-Unterstützern drohte er über Twitter indirekt politische Konsequenzen an. Ob sich der Friedensgipfel mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un positiv auswirkt, bleibt abzuwarten.

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