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Im Halbfinale gegen England

Luka Modric: Kroatiens Anführer mit Weltfußballer-Qualitäten

  • Aktualisiert: 08.07.2018
  • 19:51 Uhr
  • ran.de/ Andreas Reiners
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© imago/Sven Simon
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Luka Modric hat Kroatien in das Halbfinale der WM geführt. Der 32-Jährige kann nicht nur die Erfolgsgeschichte des kleinen Landes fortschreiben, sondern seiner eigenen ein besonderes Kapitel hinzufügen.

München/Sotschi - Luka Modric ist fertig. Am Ende. Die schmächtigen Schultern sind eingefallen, seine fast schon zierlichen 1,72 Meter signalisieren eine große Müdigkeit. Trotzdem erfüllen ihn Stolz und Glück. Freude.

Er hat die kroatische Nationalmannschaft zum größten Erfolg seit 1998 geführt, in das Halbfinale einer WM. Er hat mit seiner Mannschaft diese alte Geschichte neu geschrieben, neu erfunden. Eine Geschichte, die eine Hommage an ihn und seine Kunst sein könnte. Mindestens aber wird sie immer mit ihm verbunden sein.

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  • 08.07.2018
  • 00:09 Uhr

"Das Wichtigste ist Kroatien", meinte der 32-Jährige nach dem zweiten Elfmeter-Drama in Serie. Das mag stimmen. Es ist allerdings auch unstrittig, dass er für Kroatien das Wichtigste ist.

Jetzt, wo die ganzen Superstars wie Cristiano Ronaldo, Lionel Messi oder Neymar die Heimreise antreten mussten, fokussiert sich der Scheinwerfer auf Leute wie Eden Hazard, Kevin de Bruyne, Harry Kane, Kylian Mbappe. Oder eben Modric. Superstars aus der zweiten Reihe, die nun aus dem Schatten treten. Keine schillernden Marketingprodukte, kein LM10. Teilweise (noch) unverbraucht. Unbekümmert. Man spürt: Da ist vor allem der Spaß am Spiel.

"Der Beste in der Geschichte"

Modric ist Anführer, Stratege, Zauberer, Gehirn und Herz der Kroaten. Strippenzieher, Edeltechniker und Feingeist, "der beste kroatische Spieler der Geschichte", wie Ivan Rakitic erklärt, der zusammen mit Modric im Mittelfeld das Spiel Kroaten komplettiert und inszeniert. Über Modric laufen nahezu alle Angriffe, er diktiert das Tempo. An ihm richten sich die anderen auf, wenn es nicht läuft. Denn selbst wenn es nicht läuft, unterlaufen ihm wenig bis keine Fehler.

Er gibt die Richtung vor, der Rest folgt. All das, ohne ein Krakeeler oder Lautsprecher zu sein. Er lässt Eleganz sprechen. Kampfgeist. Er ist einer, auf den man sich verlassen kann. Einer, der gegen Dänemark nach einem verschossenen Elfmeter in der regulären Spielzeit im Elfmeterschießen dann eben noch einmal antritt und verwandelt.

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Mal wieder "Man of the Match"

Modric im Viertelfinale gegen Russland in Zahlen: 140 Ballkontakte, 102 Pässe, 87,3 Prozent Passgenauigkeit, acht geglückte Dribblings, vier Schlüsselpässe, ein Assist und ein verwandelter Elfmeter. Reichte zum dritten Mal für die Auszeichnung als "Man of the Match".

Mit Rakitic ergänzt er sich perfekt, und mit dem Halbfinal-Einzug nähren sie die Hoffnungen der rund 4,1 Millionen Einwohner in der Heimat sowie einer alternden Spieler-Generation, "für die es die letzte Chance war", in ein WM-Halbfinale einzuziehen, sagte Kroatiens Co-Trainer Ivica Olic. Für Modric ist es zudem die Chance, sich den Frust von der Seele zu spielen. Denn wegen seiner Falschaussage im Prozess gegen den kroatischen Fußball-Paten Zdravko Mamic drohen Modic sechs Jahre Haft. Die dunkle Seite des Nationalhelden.

In der Runde der letzten Vier geht es nun am Mittwoch gegen England. Mit dem Finaleinzug und dem Titel kann Modric aus dem Schatten von Ronaldo und Messi treten. Er ist dann nicht nur ein Kandidat für den Goldenen Ball als bester WM-Spieler, sondern auch einer für die Weltfußballer-Wahl. Immerhin ist er seit Jahren auch ein Schlüsselspieler bei Real Madrid, vor einigen Wochen führte er die Königlichen zum dritten Champions-League-Sieg in Serie. 2017 wurde er bereits Fünfter, es wäre das erste Mal seit 2007 (Kaka), dass ein Weltfußballer nicht Ronaldo oder Messi hieße.

Ein Problem der Kroaten im Halbfinale ist die Kraft. "All unsere Spieler hatten lange Saisons", sagte Trainer Zlatko Dalic. "In den nächsten drei, vier Tagen müssen wir uns erholen." Vor allem Modric, der mit seinen 32 Jahren, den eingefallenen Augen und den langen, verschwitzten und am Kopf klebenden Haaren nun mal bereits nach 20 Minuten aussieht wie nach einer epochalen Fußball-Schlacht.

"Natürlich ist noch Kraft da für die Engländer", stellte sein Trainer klar. Denn Weltfußballer hin oder her: Das Wichtigste ist schließlich Kroatien.

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