Matthäus: DFB-Mannschaft war "selbstherrlich"
- Aktualisiert: 28.06.2018
- 14:07 Uhr
- SID
Der frühere Weltmeister-Kapitän Lothar Matthäus ist mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nach dem WM-K.o. hart ins Gericht gegangen.
Berlin - Der frühere Weltmeister-Kapitän Lothar Matthäus ist mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nach dem WM-K.o. hart ins Gericht gegangen.
"Die Mannschaft hat nie funktioniert und war keine Einheit. Sie hat keine Leidenschaft gezeigt. Und viel schlimmer: Sie war selbstherrlich", schrieb Matthäus in der Fußball-"Bild" (Donnerstag-Ausgabe) den entthronten Titelverteidigern ins Stammbuch. Das enttäuschende Vorrunden-Aus der Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw bezeichnete der 57-Jährige als "die größte Blamage in der deutschen Fußball-Geschichte".
Matthäus wirft Löw Fehler vor
Trotz grundsätzlicher Sympathien für Löw warf der Spielführer der deutschen Weltmeister-Elf von 1990 dem Coach Fehler vor: "Die Personalplanung von Löw muss infrage gestellt werden. Der Mannschaft fehlten Typen mit Ecken und Kanten." Ausdrücklich nannte Matthäus dabei Löws Verzicht auf eine WM-Nominierung von Bayern Münchens Stürmer Sandro Wagner und Leroy Sane (Manchester City) als Beispiel für Fehlentscheidungen des Bundestrainers. Für den 150-maligen Nationalspieler steht Löw "ab sofort zu Recht in der Kritik".
Matthäus hätte sich in Russland insgesamt mehr Bedeutung der jüngeren Spieler im Team des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gewünscht. Spieler wie Niklas Süle, Timo Werner und Leon Goretzka "hätten viel mehr eingebunden werden müssen", sagte Matthäus. Als Konsequenz aus der WM-Pleite forderte der frühere Weltfußballer, dass die DFB-Elf "rund um die Führungsspieler Manuel Neuer und Toni Kroos mit neuen Gesichtern aufgebaut werden muss".
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