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Uwe Morawe schreibt auf ran.de

Morawes WM-Kolumne: Harry Kane - der Abstinenzler geht voran

  • Aktualisiert: 27.06.2018
  • 15:00 Uhr
  • ran.de / Uwe Morawe
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© Getty Images
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Kult-Kommentator Uwe Morawe schreibt während der WM 2018 über Skurrilitäten und kuriose Geschichten rund um den internationalen Fußball. Vor Englands drittem Gruppenspiel gegen Belgien erklärt er das Phänomen Harry Kane. Der Kapitän und Torjäger könnte zum Symbol der Wiederauferstehung der "Three Lions" werden.

München - Vorbei die Zeiten der Verlässlichkeit. Englands Nationalmannschaft in der WM-Vorbereitung - das war immer eine Konstante in der Geschichte. Langeweile, Lagerkoller, Sonnenbrand am Pool, Rauchen, Trinken.

Aus ist es mit der althergebrachten Geselligkeit.

Die Stunde Null des Bruchs mit der Geschichte lässt sich auf die Sekunde genau bestimmen: Jahreswechsel 2016/17!

Harry Kane fasst einen Neujahrsbeschluss. Der Stürmer von Tottenham Hotspur verpflichtet einen persönlichen Koch.

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Morawe, Mexiko, 1600
News

Morawes WM-Kolumne: Mexiko - Das Rudel Wölfe

Kult-Kommentator Uwe Morawe schreibt während der WM 2018 über Skurrilitäten und kuriose Geschichten rund um den internationalen Fußball.

  • 24.06.2018
  • 20:13 Uhr

Spitzenkoch erhält Wohnungsschlüssel

Kein Gang zur Fish-and-Chips-Bude mehr, das Telefon des Pizzadienstes bleibt stumm. Auch seine Verlobte erhält Küchenverbot. Ein Spitzenkoch, der auf ausgewogene Ernährung spezialisiert ist, erhält den Wohnungsschlüssel und werkelt seitdem sechs Tage die Woche bei den Kanes, dass der Kühlschrank vor Rohkost nur so kracht. Dazu ein selbst auferlegtes striktes Alkoholverbot. In vergangenen Zeiten wäre einem britischen Fußballer ein derartiger Lebensstil als Schwäche ausgelegt worden. Memme, Weichei, Lusche.

Doch Harry Kane widerlegt mit einer nochmaligen Leistungsexplosion tradierte Denkmuster. Für die Spurs erzielt er seit seiner Ernährungsumstellung im Schnitt pro Partie einen Treffer, bei den Three Lions sind es seitdem 13 Tore in neun Länderspielen. Zuvor waren es nur fünf in 17 Spielen.

Talent bringt Kane seit jeher mit. Seine größte Stärke: Er hat keinerlei Schwäche.

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Vergleiche mit Sheringham, Klinsmann und Shearer

Beidfüssig bei Dribbling und Schuss, für seine Körpergröße verdammt schnell, Kopfballspiel eine Waffe, dazu noch ein ausgeprägtes Näschen für die Spielsituation. Wie komplett dieser Stürmer ist, erkennt man an den Vergleichen der englischen Fußball-Experten. Les Ferdinand erinnert er an Teddy Sheringham, Alan Shearer an Jürgen Klinsmann und Gary Lineker an Alan Shearer. Der Mann ist nicht in Schubladen zu packen. Ein Indiz dafür, dass Harry Kane sehr bald selbst die Benchmark für zukünftige Stürmergenerationen darstellen wird.

Gepaart ist das alles mit einer beinahe schon sterilen Reihenhausfassade. Mit seiner Katie ist Harry zusammen, seitdem er sechzehn ist. In Clubs gehen die beiden nie. Vor einem halben Jahr kam Tochter Ivy Jane dazu. Entspannung findet der Familienvater beim täglichen Spaziergang mit den beiden Hunden. Selbstverständlich sind es Labradors. Sie heißen Tom und Russell. Benannt nach Kanes Lieblingsquarterbacks Tom Brady und Russell Wilson.

Kapitänsbinde als Signal an die Mannschaft

Lediglich, ob über dem Sofa auch der Bajazzo mit Träne hängt, ist nicht überliefert.

Diesem Superstürmer im Biedermanngewand übertrug Trainer Gareth Southgate ganz bewusst die Kapitänsbinde. Zum einen als Signal in die Mannschaft und in die Öffentlichkeit. Abkehr vom Rauf- und Trunkenbold Wayne Rooney. Seriosität, Professionalismus sind das neue England.

Zum anderen aus Aberglauben. Sind nicht die Deutschen 2014 mit genau so einem obertugendhaften Mannschaftskapitän Weltmeister geworden? Gell, "Phipsi" Philipp Lahm?

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Ganz großer Wurf ist möglich

Auch dieser neuen englischen Spielergeneration ist der ganz große Wurf zuzutrauen. Und sollten sie tatsächlich den WM-Titel holen, liegt der Antrag bestimmt schon in der Schublade.

Dann werden die drei Löwen im Wappen ersetzt durch: einen Labrador!

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