Real oder PSG?
Nach dem WM-Aus in Russland: Wie geht es für Neymar jetzt weiter?
- Aktualisiert: 11.07.2018
- 11:33 Uhr
- ran.de/ Andreas Reiners
Neymar wurde mit viel Spott und Häme nach Hause geschickt. Wie geht es für den streitbaren brasilianischen Superstar nach dem WM-Aus in Russland jetzt weiter?
München - Medien und Fans überschlagen sich, überbieten sich gegenseitig in Kreativität und Kritik. Da eine Fotomontage, dazu ein GIF hier, ein albernes Video dort und natürlich ganz, ganz viel Häme. Und Neymar mittendrin. Ein Superstar, der sich das alles ganz anders vorgestellt hat. Und sich wahrscheinlich fragt, was er falsch gemacht hat. Was falsch gelaufen ist.
Manche Dinge schossen dann aber über das Ziel hinaus, der Bürgermeister von Brüssel vergaloppierte sich bei seinem Spott. Was aber ganz gut zeigt, wie die aktuelle Stimmung um den 26-Jährigen aktuell so ist.
Der Brasilianer wollte bei der WM Eigenwerbung betreiben. Beweisen, warum er sich als Weltfußballer sieht, dass er zu ganz Großem berufen ist, auf einer Stufe mit Cristiano Ronaldo und Lionel Messi steht. Unter dem Strich hat sein Image durch seine ständigen Schwalben und Showeinlagen arg gelitten. Es war nicht nur die Schauspielerei. Es war sein Spiel mit dem Ball, das nicht durch Tricks, Assists und Tore glänzte, sondern, nüchtern betrachtet, durch biedere Mittelmäßigkeit.
Sprechen wollte er darüber nicht, in der Mixed Zone schwieg er, wie so oft. Dafür durften seine Fans bei Instagram lesen, was er denkt und fühlt. Zustimmung garantiert. Mehr als 5,5 Millionen Followern gefiel es dann auch, was Neymar loswerden musste, über den "traurigsten Moment meiner Karriere".
"Schwer, die Kraft zu finden"
Neymar: "Wir wussten, dass wir die Voraussetzungen hatten, noch weiter zu kommen, Geschichte zu schreiben ... aber dieses Mal sollte es nicht sein. Es ist schwer, die Kraft zu finden, um wieder Fußball spielen zu wollen". Aber er sei sich sicher, dass Gott ihm wieder genug Kraft geben werde, erklärte Neymar. "Sie haben unseren Traum unterbrochen. Aber sie haben ihn nicht aus unserem Kopf und unserem Herz entfernt." Selbstkritik? Einsicht? Findet man beim aktuell teuersten Fußballer der Welt nicht einmal zwischen den Zeilen. Vielleicht kommt in den kommenden Wochen eine Art Selbsterkenntnis, sie würde seinem Spiel ohne Frage gut tun.
Denn für Neymar geht es erst einmal in den Urlaub. Abgesehen davon geht es für ihn weiter wie vor der WM: Die Gerüchteküche brodelt. Am Sonntag hieß es in Spanien, er wolle bei Paris St-Germain nicht mehr mit dem Uruguayer Edinson Cavani (31) zusammenspielen, sondern wünscht sich wieder dessen Landsmann Luis Suarez (31) an seine Seite. Das gestörte Verhältnis zu Cavani, der mit 170 Treffern in fünf Spielzeiten derzeit Rekord-Torschütze bei den Parisern ist, war bereits in Neymars erster Saison bei PSG immer wieder ein Thema. Was sagt eigentlich Thomas Tuchel zu dem Bohei?
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Hazard oder Mbappe statt Neymar?
Denn gleichzeitig stellt sich weiterhin die Frage nach einem möglichen Wechsel zu Real Madrid. Holt sich Real erneut einen streitbaren Superstar ins Haus? Einen, der auch polarisiert, gefühlt aber noch mehr als der so strittige Gockel Ronaldo? Dessen Wechsel zu Juventus Turin ist nun perfekt, Real kann also auf Einkaufstour gehen, nur die Königlichen bestritten das Gerücht, man habe ein Angebot über 310 Millionen Euro für Neymar abgegeben, vehement. Ebenso wie ein Angebot für Neymars PSG-Teamkollegen Kylian Mbappe. Kennt man ja: Je deutlicher dementiert wird, desto mehr ist dran.
Im schnelllebigen Fußball-Geschäft scheint es deshalb nicht unmöglich, dass Real komplett von einer Verpflichtung abrückt. Auch da sind die Gerüchteköche zur Stelle: Der Belgier Eden Hazard sei angeblich aktuell Reals Plan B. Hazard spielte am Dienstag im WM-Halbfinale gegen Frankreich. Und damit gegen Mbappe.
Und: Er war einer der wenigen Offensivakteure, der dabei glänzte.
Was Neymar in der neuen Saison auch immer machen wird, das WM-Aus und die ganzen Nebengeräusche werden ihn noch eine ganze Weile begleiten. Keine Frage: Er hatte sich das alles ganz anders vorgestellt.
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