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Problemfelder im DFB-Team

Nach Last-Minute-Sieg: Vier Lehren für den weiteren WM-Verlauf

  • Aktualisiert: 24.06.2018
  • 11:23 Uhr
  • ran.de / Marcus Giebel
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© Getty Images
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Spiel gedreht, Hoffnung am Leben gehalten. Das DFB-Team hat seine Fans gegen Schweden auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle entführt. ran.de zeigt vier Lehren aus der Partie in Sotschi.

München - Puh, einmal kräftig durchatmen! Dank Toni Kroos' Freistoßtreffer in der letzten Minute der Nachspielzeit zum 2:1 gegen Schweden ist die DFB-Auswahl in der WM angekommen. Der Einzug ins Achtelfinale liegt vor dem Duell mit Südkorea weiter in der eigenen Hand.

Doch auch während der 95 Minuten in Sotschi offenbarte die DFB-Elf zahlreiche, lange ungeahnte Schwächen. Auf Bundestrainer Joachim Löw wartet bis Mittwoch noch eine Menge Arbeit. ran.de nennt die Lehren aus dem Last-Minute-Erfolg vom Samstagabend.

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Deutschland mit Last-Minute-Sieg gegen Schweden
News

KROOSartig! Geniestreich rettet DFB-Team gegen Schweden

Die Schmach ist vorerst abgewendet, der Titelverteidiger Deutschland hat bei der WM den vorzeitigen Totalschaden dank Toni Kroos verhindert.

  • 24.06.2018
  • 09:17 Uhr

Lehre 1: Defensive stabilisieren und Boateng ersetzen

Wie schon beim 0:1 gegen Mexiko lud der Weltmeister seinen Gegner regelrecht zu Chancen ein. Antonio Rüdiger begünstigte die dicke Möglichkeit für Marcus Berg, Toni Kroos legte das schwedische Tor durch Ola Toivonen quasi auf. Das zeigt: Die beim Titelgewinn 2014 so gerühmte Stabilität in der Defensive geht dem Team noch immer ab.

Jerome Boatengs Platzverweis, der dem Abwehrchef eine Pause gegen Südkorea beschert, erschwert diese Aufgabe für Löw noch. Bleibt nur zu hoffen, dass Mats Hummels seine Halswirbelverletzung schnell abschüttelt. Als Nebenmann könnte sich diesmal Niklas Süle anbieten, der wie der Ex-Dortmunder bei Bayern München spielt - da sollte die Abstimmung doch kein Problem sein.

Auch die Suche nach dem erfolgversprechenden Partner für Kroos im defensiven Mittelfeld geht weiter. Sebastian Rudy hat positive Ansätze gezeigt, doch sein Nasenbeinbruch könnte den WM-Debütanten ausbremsen. Ilkay Gündogan hat sich weniger aufgedrängt. Vielleicht schlägt die Stunde von Leon Goretzka.

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Lehre 2: Werner funktioniert außen besser - daher muss Gomez starten

Nach der Hereinnahme von Mario Gomez ins Sturmzentrum lief vor allem ein DFB-Spieler zu Höchstform auf: Timo Werner. Der Leipziger durfte nach glücklosen 45 Minuten inmitten der vielbeinigen schwedischen Abwehr auf die Außenbahn ausweichen und spielte dort seine Schnelligkeit gekonnt aus. Das 1:1 durch Marco Reus legte der Youngster überragend vor.

Gerade gegen tief stehende Gegner ist Werner als Flügelstürmer deutlich effektiver. Zudem beschäftigt Gomez dank seiner Wucht die Innenverteidiger viel mehr und kann ein ständiger Unruheherd sein. Eine Startelf mit den beiden einzigen nominierten Angreifern sollte also eine ernsthafte Option für Mittwoch sein.

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Lehre 3: Führungsspieler hat sich noch nicht herauskristallisiert

Zugegeben: Kroos hat mit seinem Tor in allerletzter Minute bewiesen, dass er Verantwortung übernimmt. Als klassischer Führungsspieler wie früher Michael Ballack oder Bastian Schweinsteiger taugt der Wahl-Madrilene jedoch nicht. Das liegt an seinem Spielstil - der viermalige Champions-League-Sieger ist eben keiner, der mal dazwischenhaut. Und Kroos gibt auf dem Platz nicht den Lautsprecher.

Das Problem: Im deutschen Kader drängt sich auch ansonsten kein anderer Akteur auf, um in die vakante Rolle zu schlüpfen. Abgesehen von Manuel Neuer - aber der steht als Keeper oft zu weit weg vom Geschehen. Thomas Müller, Jerome Boateng oder Mats Hummels haben ohnehin mehr mit sich selbst zu tun. Das Thema Führungsspieler könnte den stets so cool auftretenden Löw noch einiges an Kopfzerbrechen bereiten.

Lehre 4: Ankerpunkt im Offensivspiel finden

Erstmals seit 2010 hat Löw in einem WM-Spiel komplett auf Mesut Özil verzichtet. Bislang war der Linksfuß als zentraler Spieler in der offensiven Mittelfeldreihe gesetzt. Doch die Formdelle gepaart mit Zweikampfschwäche und problematischer Körpersprache auf dem Platz hat den Arsenal-Profi auf die Bank gespült.

Gegen Schweden durften sich die rochierenden Marco Reus, Julian Draxler und Müller als Trio hinter der Spitze versuchen. Insgesamt mehr schlecht als recht. Der Fixpunkt in der Offensive muss also ebenfalls noch gefunden werden. Auch diese Suche dürfte den Bundestrainer noch länger beschäftigen. Denn bis auf Müller, Draxler und Özil verfügt in der Offensive kein Spieler über langjährige Turniererfahrung.

Marcus Giebel

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