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Deutschland schlägt Schweden in letzter Minute

ranSicht: Trotz aller Probleme - dieser Sieg ist der Wendepunkt für das DFB-Team

  • Aktualisiert: 24.06.2018
  • 00:36 Uhr
  • ran.de / Martin Jahns
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© 2018 Getty Images
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Deutschland steht gegen Schweden zeitweise vor dem blamablen WM-Aus. Doch trotz aller spielerischen Probleme und Unterzahl kommt das DFB-Team zurück. ran.de-Redakteur Martin Jahns zieht Parallelen zum Sieg gegen Polen 2006 - und setzt auf eine heilende Wirkung.

München – Mats Hummels war alles egal! Trotz Nackenverletzung stürzte sich der Verteidiger in die Spielertraube um den Siegtorschützen Toni Kroos und rüttelte den Torschützen durch, als wollte er ihm die 95 desolaten vorherigen Minuten aus dem Leib schütteln. Die Bilder nach Kroos' Traumfreistoß ähnelten denen von 2006, als David Odonkor und Oliver Neuville ebenfalls im zähen zweiten Gruppenspiel, damals gegen Polen, den späten Siegtreffer erzwungen hatten.  

Auch diesmal in Sotschi hat das Spiel Nerven gekostet. Zwischenzeitlich wirkte das DFB-Team so verunsichert, als hätte es mit der WM schon abgeschlossen. Schmerzhaft war es, über weite Strecken nicht gut anzuschauen gegen verteidigende, aber biedere Schweden.

Zu eklatant war wieder einmal die Ideenlosigkeit des eindimensionalen deutschen Spiels. Zu groß waren einmal mehr die Löcher in der deutschen Abwehr, die Schweden glücklicherweise nur unzureichend zu nutzen wusste. In den Minuten nach der schwedischen Führung wäre die Körpersprache eines toten Frosches eine Verbesserung für die völlig verunsicherte DFB-Elf gewesen.

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Es gibt noch viel zu tun für Joachim Löw

Doch wie sagte Toni Kroos nach dem Abpfiff: "Du musst die Eier haben, die zweite Halbzeit so zu spielen." Heißt: Weiter auf Angriff, auch den zwölften flachen Ball irgendwie vom Flügel in den Strafraum dreschen, und das in den letzten Minuten auch zu zehnt. Schön war das nicht, aber leidenschaftlich, und das hat am Ende gereicht. Auch weil Toni Kroos trotz seiner schwachen Partie den Mumm hatte, den Freistoß ins lange Eck zu zirkeln.

Ja, es gibt noch viel zu tun. Vielleicht ist das vorzeitige Aus bei dieser WM auch nur aufgeschoben statt aufgehoben. Noch immer ist das historische Aus in der Gruppenphase nicht abgewendet. Aber dieser Last-Minute-Sieg hat in all seiner dreckigen Rumpeligkeit das Zeug zum Wendepunkt nach zuletzt viel zu selbstzufriedenen Auftritten. Gut möglich, dass dieses Schweden-Spiel in der Rückschau genau der Moment war, in dem das deutsche Team endlich in der WM 2018 angekommen ist.

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Martin Jahns


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