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Verteidiger treffen

WM 2018: Wenn die Abwehr die Titel gewinnt

  • Aktualisiert: 15.07.2018
  • 11:06 Uhr
  • ran.de
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© imago/Kyodo News
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Die Weisheit "Offense wins Games, Defense wins Championships" hat weiterhin Gültigkeit. Hinzu kommt nun aber ein Faible der Abwehrspieler für (entscheidende) Tore. Das hat einen triftigen Grund.

München – Mats Hummels ärgerte sich. Dachte an den 27. Juni. Seine Kopfballchance gegen Südkorea. Vielleicht wäre alles ganz anders gelaufen. Doch wer weiß das schon, vielleicht wäre auch vieles noch schlimmer gekommen. "Das Schlimmste ist gerade, dass alle Innenverteidiger jetzt treffen und mich so an meine große Chance erinnern", schrieb der 29-Jährige bei Twitter.

"Alle Innenverteidiger treffen" - ganz so extrem ist es dann natürlich auch nicht. Genauer gesagt erzielten die Abwehrspieler bei der WM in Russland von bislang 161 Toren immerhin 30, also knapp 20 Prozent. Kolumbiens Yerry Mina bejubelte gar drei Treffer, einen mehr als die deutsche Nationalmannschaft übrigens. Der Engländer John Stones und Andreas Granqvist kommen jeweils auf zwei.

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  • 10.07.2018
  • 22:32 Uhr

Und wenn alle wahlweise von einer grandiosen Abwehrleistung der Franzosen oder Anti-Fußball im Halbfinale gegen Belgien sprechen: Benjamin Pavard vom VfB Stuttgart, Raphael Varane und Samuel Umtiti waren als Abwehrspieler in diesem Turnier je einmal zur Stelle.

Umtitis Treffer war dabei besonders wichtig: Er erzielte gegen Belgien das entscheidende Tor. Und unterstrich dabei einen Trend: Die Verteidiger treffen nicht nur relativ häufig, sondern auch entscheidend.

Mina entschied das Vorrundenspiel der Kolumbianer gegen den Senegal (1:0), erzielte gegen Polen (3:0) die Führung und rettete seine Mannschaft im Achtelfinale gegen England in die Verlängerung. Granqvist traf für Schweden gegen Südkorea (1:0) und Mexiko (3:0) vom Punkt.

In den K.o.-Spielen geht es ähnlich weiter: Umtiti, davor Domagoj Vida und Mario Fernandes im Viertelfinale zwischen Kroatien und Russland, Harry Maguire als Türöffner für England beim 2:0 gegen Schweden, Jan Vertonghen als Startschuss zum 1:2 beim 3:2 im Achtelfinale gegen Japan.

Nun ist es aber bekanntlich nicht so, dass die Mannschaften bei der WM ihr Heil ausnahmslos in der Offensive suchen und die Abwehrspieler fleißig mitstürmen. Die Verteidiger-Tore sind vor allem eine Folge der neuen Standard-Qualitäten. 69 von 158 Toren fielen bei der WM 2018 nach einem ruhenden Ball, also rund 44 Prozent. Eine stolze Quote. Zum Vergleich: 2014 waren es nur 38 von 171 Toren, eine Quote von rund 22 Prozent. Heißt: Der Ertrag hat sich mal eben verdoppelt. Und bei Standards mischen dann vor allem die kopfballstarken Abwehrspieler mit. Alles in langen Einheiten im Rahmen der Turniervorbereitung einstudiert. Was sich in vielen Fällen auszahlt.

"Offense wins Games, Defense wins Championships"

Die Franzosen haben bewiesen, dass die alte Weisheit "Offense wins Games, Defense wins Championships" immer noch Gültigkeit hat. Vor allem wenn die Abwehrspieler dann auch noch vorne treffen.

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