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WM in Katar

WM 2022 in Katar: Lasst die Kinder Fußball schauen!

  • Aktualisiert: 18.11.2022
  • 22:20 Uhr
  • ran.de
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Ein Boykott der Weltmeisterschaft mag für kritische Fans der richtige Weg sein, der FIFA im übertragenen Sinne den Stinkefinger zu zeigen. Doch sogar Kindern das Schauen verbieten zu wollen, ist der falsche Weg. Ein Kommentar.

Von Stefan Kumberger

Vorab: Die Vergabe der Weltmeisterschaft 2022 an Katar ist ein handfester Skandal.

Das Emirat steht für vieles, aber nicht für die Werte des Fußballs. Die Ausbeutung von Arbeitskräften, die Unterdrückung von Minderheiten und Frauen, der Umgang mit den Menschenrechten - in ein solches Land gehört das größte Sportereignis der Welt nicht.

Dass die FIFA es durch die fatale Entscheidung vom Dezember 2010 zu einer moralischen Frage gemacht hat, ob man Fußballspiele verfolgt oder nicht, wird als große Sünde in die Geschichte eingehen.

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WM in Katar: Boykott-Aufrufe sind nicht der richtige Weg

Doch bei aller Kritik: Boykott-Aufrufe, die sich mittlerweile sogar an Kinder richten, sind nicht der richtige Weg!

Denn: Die WM zu ignorieren ist Privatsache, vor dem Fernseher muss niemand ein schlechtes Gewissen haben - ein Kind schon mal gar nicht!

Gerade für die jungen Fans wäre die moralische Keule fatal!

Seit langer Zeit finden die Spiele wieder zu familienfreundlichen Anstoßzeiten statt. Für Weltstars wie Cristiano Ronaldo, Lionel Messi und Manuel Neuer wird es mit großer Wahrscheinlichkeit die letzte WM ihrer Karriere sein. Und da will man unschuldigen Kindern das Gucken verbieten? Die waren zur Zeit der Vergabe teilweise noch nicht mal geboren.

Kommentar Katar
News

Kommentar: Diese WM ist ein einziger Skandal

Es gibt unzählige Gründe, warum die Fußball-Weltmeisterschaft niemals in Katar hätte stattfinden dürfen. Schuld daran ist vor allem die FIFA, aber viele andere haben über Jahre weggeschaut – auch in Deutschland. Ein Kommentar.

  • 18.11.2022
  • 22:14 Uhr

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WM 2022: Junge Fans müssen nicht die Welt retten

Wenn der Ball rollt, muss der Sport im Mittelpunkt stehen. Kein junger Fan muss vom heimischen Sofa aus die Welt retten.

Das hatten die entsprechenden Entscheidungsträger lange Zeit in der Hand und taten nichts.

Selbst deutsche Politiker hofieren mittlerweile die katarischen Machthaber - schließlich braucht unser Land das Gas der Scheichs. Innen- und Sportministerin Nancy Faeser wird im ersten deutschen Gruppenspiel gegen Japan sogar im Stadion sitzen.

Da ist ein Boykott, der sogar Kinder mit in Haftung nimmt, einfach zu viel verlangt!

WM in Katar: Keine Sünde, sich als Kind am Fußball zu erfreuen

Gerade diese WM ist doch für Eltern die ideale Gelegenheit, ihren Kindern die Welt mit all ihren Widersprüchen und Fehlern zu erklären und sie für falsche Entwicklungen zu sensibilisieren. Das geht aber nur wenn das Kind auch sieht, dass auf den Tribünen im Gegensatz zu deutschen Stadien zum Beispiel kaum Frauen zu sehen sind. 

Ja, der Sport darf nicht alles verdecken. Ja, wir alle müssen wachsam darauf achten, dass ein Land wie Katar nie mehr die WM zugesprochen bekommt.

Sich als Kind am vermutlich beliebtesten Sport der Welt zu erfreuen, ist aber keine Sünde. Es ist völlig normal.

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