• Darts
  • Tennis
  • Alle Sportarten

Anzeige
Anzeige
Kevin de Bruyne & Co. mischen die WM auf

WM in Russland: Belgien - neuer Top-Favorit dank eines Taktikfuchses

  • Aktualisiert: 07.07.2018
  • 20:54 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
Article Image Media
© Imago
Anzeige

Die belgische Nationalmannschaft ist der große Überflieger der Fußball-Weltmeisterschaft. Verantwortlich dafür sind nicht nur die Superstars wie Kevin de Bruyne und Eden Hazard, sondern vor allem auch Taktik-Fuchs Roberto Martinez.  

München/Kasan – Sie haben ihre Gruppe souverän gewonnen, im Achtelfinale einen Zwei-Tore-Rückstand gegen Japan umgedreht, nun sogar den Turnier-Mitfavoriten Brasilien aus dem Turnier gekegelt. Die belgische Nationalmannschaft ist auf dem besten Wege, Geschichte zu schreiben. Gelingt im Halbfinale am Dienstag ein Sieg gegen Frankreich, würde Belgien erstmals ein WM-Finale bestreiten. Das Selbstvertrauen ist groß. Kevin de Bruyne sagt: "Wir haben viele gute Spieler. Alle wollen etwas für unser Land erreichen. Wir wollen das Finale spielen, weil jeder Mensch in der Welt auf dieses Spiel schauen wird."

Anzeige
Neymar spricht über das WM-Aus der Brasilianer
News

Neymar: "Der traurigste Moment meiner Karriere"

Brasiliens Fußball-Weltstar Neymar hat sich Stunden nach dem WM-Aus in Kasan bei Instagram zu Wort gemeldet.

  • 07.07.2018
  • 17:43 Uhr

Schon länger begleitet Belgien der Status des Geheimfavoriten. So war es bereits bei der Weltmeisterschaft 2014 und der Europameisterschaft 2016. Beide Male scheiterten sie im Viertelfinale. Doch die Mannschaft hat sich weiterentwickelt. Die Führungsspieler blieben zwar vielfach die gleichen, haben sich allerdings weiterentwickelt. "Vor vier Jahren war es für die meisten Spieler das erste WM-Turnier", sagt Eden Hazard. "Mittlerweile haben wir genügend Erfahrung gesammelt. Und wir haben nur ein Ziel: den Titel."

Offensiv-Power: Hazard, de Bruyne und Lukaku

Das Prunkstück von Belgien ist der Angriff. "In der Offensive hat Belgien so viele gute Spieler, dass es für drei Nationalteams reichen würde", weiß Ex-Nationaltrainer Marc Wilmots. Kevin De Bruyne, Eden Hazard und Romelu Lukaku, die alle in der englischen Premier League spielen, sind bei ihren Angriffszügen kaum zu stoppen.

Hazard ist ein exzellenter Dribbler, der schnelle Angriffe einleitet und sowohl im Torabschluss wie auch als Vorlagengeber hohe Qualitäten hat. Lukaku ist das Kraftpaket in der Offensive. Er hat einen starken Schuss und ein gefährliches Kopfballspiel, kann sich aber auch im Dribbling durchsetzen. De Bruyne gilt zudem als das Herz im Spiel der Belgier. Seine Dribblings, seine Weitschüsse und seine Pässe verdienen das Prädikat Weltklasse.

In Dries Mertens vom SSC Neapel haben die Belgier sogar noch einen weiteren Top-Stürmer, der gegen Brasilien nicht einmal zum Einsatz kam.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Martinez der Taktik-Fuchs

Das Wichtigste ist aber: Die Belgier haben einen Trainer, der all diese Top-Spieler richtig einzusetzen weiß. Roberto Martinez, der im Jahre 2016 noch beim FC Everton entlassen wurde und danach die belgische Nationalmannschaft übernahm, hat längst den Ruf eines Taktik-Fuchses. Mit der 3-4-2-1 Formation entwickelte der Spanier ein eigenes Spielsystem, erweist sich aber trotzdem als taktisch flexibel.

Das zeigte sich auch gegen Brasilien: Gegen den Ball ließ Martinez mit einer Viererkette agieren, orderte Thomas Meunier zurück, um Neymar das Leben schwer zu machen. Zudem orderte er Mittelfeldspieler de Bruyne weiter nach vorne, wodurch das Umschaltspiel schneller und somit gefährlicher wurde. Die zweikampfstarken Axel Witsel und Marouane Fellaini hielten ihm dafür in der Defensive den Rücken frei. Die Folge: De Brunye brachte Belgien mit seinem Tor einen großen Schritt in Richtung Halbfinale.

Nie zuvor hat Belgien in dieser taktischen Ausrichtung gespielt. Doch das bereitete dem Trainer keine Sorgen. Denn er weiß: "Taktisch habe ich noch nie ein Spiel verloren."

Der Taktik-Kniff verlangte auch ZDF-Experte Oliver Kahn viel Respekt ab: "Dieser Schachzug hat hervorragend funktioniert. Spanische Trainer sind einfach sehr stark darin, mit solchen Kniffen Spiele zu entscheiden." Da überrascht es vermutlich niemanden, dass der spanische Verband Martinez bereits als Wunschlösung für die Position des neuen Nationaltrainers auserkoren hat.

Mittelmäßige Abwehr, überragender Torwart

Als mögliche Schwachstelle im Spiel der Belgier galt die Verteidigung. Abwehrchef Vincent Kompany gilt zum Beispiel als ein Spieler, der schon über seinen Zenit hinaus ist und zudem aus einer Verletzung kam. Auch Toby Alderweireld und Jan Vertonghen sind zwar sehr routiniert, stehen aber auch für eine stagnierende Entwicklung. Wenn die Mannschaft allerdings die Räume und vor allem das Zentrum eng macht, sind sie trotzdem schwer zu bespielen.

Kommt der Gegner doch einmal durch, haben sie in Thibaut Courtois noch einen Torwart, der mit seiner Körpergröße von zwei Metern auch an die unhaltbaren Bälle irgendwie noch herankommt. Oliver Kahn sagte nach dem Brasilien-Spiel über den Schlussmann vom FC Chelsea: "Er hat seine Favoritenstellung als bester Torhüter des Turniers untermauert. Er hatte viele gute Paraden und hat seine Mannschaft immer wieder im Spiel gehalten."

Eines ist jedenfalls sicher: Den Status des Geheimfavoriten hat Belgien mittlerweile abgestreift. Jetzt sind sie ein Top-Favorit.

Du willst die wichtigsten Fußball-News direkt auf dein Smartphone bekommen? Dann trage dich für unseren kostenlosen WhatsApp-Service ein unter http://tiny.cc/ran-whatsapp


© 2024 Seven.One Entertainment Group