Ex-Iraner Mollaei kämpft gegen Israeli
Drei Jahre nach einem WM-Skandal besonderen Ausmaßes hat der ehemalige iranische Judoka Saeid Mollaei nun doch gegen den Israeli Sagi Muki gekämpft.
Köln (SID) - Drei Jahre nach einem WM-Skandal besonderen Ausmaßes hat der ehemalige iranische Judoka Saeid Mollaei nun doch gegen den Israeli Sagi Muki gekämpft - beim Grand Slam in Budapest. Bei den Weltmeisterschaften 2019 in Tokio hatte Mollaei auf Druck des Verbandes seines Landes im Halbfinale verloren, um im Kampf um Gold nicht gegen den Israeli Sagi Muki antreten zu müssen. Dabei gab es Drohungen gegen ihn und seine Familie. Nach der WM setzte sich Mollaei zunächst nach Deutschland ab.
Der Judo-Weltverband IJF hatte die iranische Föderation daraufhin wegen des Verstoßes gegen den Ethikcode und die Olympische Charta für vier Jahre gesperrt. Diese endet am 17. September 2023. Mollaei, der im Iran ein Volksheld war, startete 2021 bei den Olympischen Spielen in Tokio als iranischer Staatsbürger für die Mongolei und gewann die Silbermedaille. Inzwischen kämpft er unter der Flagge Aserbaidschans.
Mollaei bezwang in Budapest Sagi Muki in der dritten Runde, nach der Entscheidung umarmten sich beide Kämpfer. Auf Instagram feierte Muki den Kampf als "Sieg des Sports über die Politik" und pries die "Möglichkeit des Sports und der Freundschaft, die alle Brücken überwinden können". Mollaei antwortete ihm: "Danke, Bruder."