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Durststrecke endete nach 70 Rennen

Gary Paffett: Der Dauerbrenner dreht auf

  • Aktualisiert: 07.05.2018
  • 18:23 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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© Imago
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Sein Traum von der Formel 1 scheiterte an Lewis Hamilton. Dafür aber gehört Gary Paffett zum festen Bestandteil der DTM und hat gleich am ersten Rennwochenende für ordentlich Furore gesorgt.

München – Er war einer der großen Gewinner des ersten DTM-Wochenendes auf dem Hockenheimring. Am Samstag gewann Gary Paffett den ersten Lauf und beendete somit eine lange Durststrecke. Seit 70 Rennen wartete der Brite auf einen Sieg – länger als jeder andere Fahrer. Sonntag gelangte er mit Platz 3 erneut auf das Podium und sorgte zudem mit den Zweikämpfen mit Timo Glock schon jetzt für eines der Rennsport-Highlights 2018.

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Fritz: Er hat ein unheimliches Gespür für die Autos

Der mit 37 Jahren älteste Fahrer im Feld brachte an diesem Auftaktwochenende seine ganze Erfahrung ein. Er war nicht nur clever im Umgang mit den Reifen, sondern hatte auch keine Probleme mit dem Fahrverhalten der neuen Autos, die weniger Abtrieb haben und daher schwieriger zu beherrschen sind. "Er kennt ja noch die DTM-Autos von früher und hat deswegen auch jetzt wieder ein unheimliches Gespür für die neuen Autos", sagte Mercedes Sportchef Uli Fritz.

Paffett befindet sich in seiner 15. Saison und gehört somit zum festen Inventar des Mercedes-DTM-Teams. Er steht vor allem für eines: für Konstanz. In elf seiner 14 DTM-Jahren landete er in den Top-10. Vergangene Saison blieb er zwar sieglos, landete aber in 14 der 18 Saisonrennen unter den ersten Zehn. Nur Jamie Green holte mehr Platzierungen in den Punkten.

In jungen Jahren galt Paffett sogar als eines der größten Talente im britischen Rennsport. 2004, in seiner zweiten DTM-Saison, belegte er Platz 2 in der Fahrerwertung. Ein Jahr später gewann er sogar die Meisterschaft. Mercedes setzte ihn zudem seit dem Jahre 2005 fast durchgängig als Testfahrer des Formel 1 Teams ein.

Lewis Hamilton schnappte ihm das F1-Cockpit weg

Als nach der Saison 2006 Kimi Räikkönen und Juan Pablo Montoya zeitgleich Mercedes den Rücken kehrten, wurde sogar spekuliert, ob Paffett das zweite McLaren-Cockpit neben Fernando Alonso einnehmen würde. "Ich war nahe dran", berichtete der Engländer gegenüber f1web.it. Doch ein dato unbekannter Nachwuchsfahrer namens Lewis Hamilton machte ihm einen Strich durch die Rechnung.

"Leider hatte Lewis Hamilton, der dem Team schon angehörte, seit er acht Jahre alt war, gerade die GP2 gewonnen. Er musste sich nur noch beim Testen beweisen, kam dabei sehr schnell, sehr gut zurecht und erhielt wie erwartet das Cockpit. Ich war am richtigen Ort, aber zur falschen Zeit."

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Der Perfektionist: Sag mir, was ich schlecht mache

Paffett wurde dafür ein fester Bestandteil des Tourenwagen-Sports. Ein Grund dafür, dass er sich in der heiß umkämpfen Rennserie fest etablieren konnte, ist sein Perfektionismus. "Wann immer ich einen neuen Ingenieur habe und wir gemeinsam die Daten durchgehen, sage ich ihm: Stopp, sag mir nicht, was ich gut mache, sag mir, was ich schlecht mache", erzählt er im kicker-Sportmagazin. "Das ist mir wichtig, weil du herausfinden willst, wo und wie du besser werden kannst. Das erklärt vielleicht auch, warum ich seit 15 Jahren hier bin, weil ich mich immer darauf konzentriere, was ich besser machen muss."

Ehefrau an der Rennstrecke kennengelernt

Im heimischen Sudbury findet der dreifache Familienvater etwas Abstand zum hektischen Rennzirkus. Seine Frau Lisa lernte er, wie könnte es auch anders sein, auf der Rennstecke kennen. "Lisas Bruder Craig ist etwa drei Jahre jünger als ich und er fuhr an den gleichen Wochenenden wie ich, nur in einer anderen Klasse", berichtete Paffett bei Motorsport-Total. "Genau wie wir kamen sie als Familie an die Rennstrecke und so habe ich Lisa das erste Mal an der Kartbahn getroffen, als ich etwa 14 oder 15 Jahre alt war." Mit 23 Jahren wurde er zum ersten Mal Vater. Heute hat er drei Söhne.

Trotz seiner Erfolge kann er sich in Großbritannien relativ unerkannt durch die Straßen bewegen. Ein Umstand, den er zu schätzen weiß. "Ich mache diesen Job nicht, um berühmt zu sein. Ich tue es, weil ich das Racing, die Arbeit mit all den Leuten und das Reisen liebe. Aber nicht, weil ich berühmt sein will", sagt er und fügt hinzu: "Es ist immer etwas seltsam, wenn du abseits der Rennstrecke erkannt wirst."

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Le Mans, Formel E - oder doch weiter DTM?

Während sein Fokus sich auf das nächste Rennen auf dem Lausitzring (19. und 20. Mai live auf Sat.1) richtet, laufen im Hintergrund bereits die mittelfristigen Planungen. Da Mercedes nach der laufenden Saison aus der DTM aussteigt, ist auch die Zukunft von Paffett ungeklärt. An ein Karriereende denkt er aber noch nicht: "Ich will weiter fahren, vielleicht mehr Langstrecke, Le Mans wäre wunderbar. Ich hatte auch schon einen Formel-E-Test, und das würde ich ebenfalls gerne vertiefen."

Ein Hintertürchen im Bezug auf die DTM hält er sich gleichwohl offen: "Käme ein neuer Hersteller in die DTM und hätte ein Angebot, würde ich auf jeden Fall darüber nachdenken." Das vergangene Wochenende hat schließlich Lust gemacht.

von Oliver Jensen

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