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DTM

Gerhard Berger bewirkt Teamorder-Verbot in der DTM

  • Aktualisiert: 09.06.2020
  • 19:22 Uhr
  • ran.de/Motorsport-Total.com
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Audi-Sportchef Dieter Gass erklärt, wieso es im finalen DTM-Jahr der Ingolstädter keine Teamorder geben wird.

München - Spektakuläre Regeländerung in der DTM: Gerhard Berger, Chef der DTM-Dachorganisation ITR, hat ein Verbot der Teamorder erwirkt! Das bestätigt Audi-Sportchef Dieter Gass. "Wir haben uns jetzt zusammen mit der ITR und dem Wettbewerber darauf geeinigt, dass es dieses Jahr keine Teamorder geben wird", sagt Gass im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'."Daran werden wir uns selbstverständlich halten. Von Anfang bis Ende freies Blasen."

Eine Entscheidung, die in der DTM, in der ein Hersteller je sechs Fahrzeuge stellt und Teamtaktik stets an der Tagesordnung war, bislang kaum vorstellbar schien. Wie es dazu kam? "Das war im Endeffekt ein Wunsch von Gerhard Berger", stellt der Audi-Sportchef klar.

Im Winter habe es dazu im ITR-Beirat eine "grundsätzliche Diskussion" gegeben, so Gass. Nachdem sich der Hesse und BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt diesbezüglich geeinigt hatten, wurde die Angelegenheit in der Arbeitsgruppe umgesetzt und ins vorläufige Reglement geschrieben.

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Audi-Sportchef: Vertrauen bei Umsetzung notwendig

Wie schwierig die Umsetzung war? "Es gab schon ein bisschen Diskussionen zum Thema", gibt Gass Einblicke. "Ich muss natürlich die Interessen der Audi AG erst einmal wahrnehmen. Ich muss mich auch darauf verlassen können, dass es entsprechend funktioniert."

"Da gab es ja leider in der Vergangenheit unrühmliche Beispiele, wo es Diskussionen gab in der Öffentlichkeit in der DTM. Das ist etwas, was schwer zu überprüfen ist. Wir haben uns aber für das Thema in die Augen geschaut und geeinigt. Ich vertraue darauf, dass das entsprechend funktioniert."

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Gass, der früher selbst Rennfahrer war, ist laut eigenen Angaben ganz klar ein Fan von offenem Racing, ist bei dieser Diskussion aber gespalten: "Im Grundsatz mag ich nichts lieber als das, weil ich auch den tollen Rennsport sehen möchte und mir das eigentlich auch immer widerstrebt."

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"Eingriff wird es in Zukunft nicht mehr geben"

Dennoch sei es seine Verantwortung gegenüber der Audi AG, "Rennen und Meisterschaften möglichst zu gewinnen. Da war eine Teamorder im Endeffekt bislang auch ein zulässiges Tool. Darauf kann ich zukünftig nicht mehr zurückgreifen. Ich glaube aber, im Endeffekt wird der Sport davon profitieren."

Wo nun im Duell zweier Audi-Piloten die Grenze liegt? "Wir wollen weiterhin verhindern, dass zwei Markenkollegen kollidieren", stellt Gass klar. "Aber: Einen Eingriff wird es in Zukunft nicht mehr geben. Und das ist eine Regelung, wie gesagt, an die wir uns selbstverständlich halten werden. Von daher habe ich auch diese Erklärungsnot gegenüber dem Vorstand nicht."

Noch im Vorjahr kochte das Thema Teamorder in der DTM hoch, als die beiden um den Titel kämpfenden Audi-Piloten Rene Rast und Nico Müller als Reaktion auf ihre Kollision vor den Augen der Audi-Vorstände auf dem Norisring den Befehl erhielten, einander ausschließlich "ohne Risiko" zu überholen.

Teamorder ein ständiger DTM-Begleiter

Vor allem in Brands Hatch gab es diesbezüglich heftige Diskussionen, als die Fans trotz eines Problems bei Rast vergeblich darauf warteten, dass Müller den in der Meisterschaft führenden Markenkollegen attackiert.

Dass Audi diesbezüglich zur Zielscheibe heftiger Kritik wurde, hatte sowohl mit der Gegenwart als auch mit der Vergangenheit zu tun: Da BMW im Vorjahr im Kampf um den Titel irgendwann nicht mehr mithalten konnte, sahen sich viele Fans um einen ernsthaften Titelkampf betrogen.

Aber auch die legendäre "Schieb-ihn-raus"-Affäre spielte eine Rolle, als der damalige Sportchef Wolfgang Ullrich 2015 in Spielberg seinem Piloten Timo Scheider den Befehl gab, den Mercedes-Titelkandidaten Pascal Wehrlein von der Strecke zu schieben. Scheider führte diesen aus und es kam zum vielleicht größten Skandal der DTM-Historie. Teamorder war allerdings auch bei anderen Herstellern ein regelmäßiger Begleiter.

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