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GruppeM erstes DTM-Team für 2021: "Sind nicht auf Sponsoren angewiesen"

  • Veröffentlicht: 27.11.2020
  • 10:18 Uhr
  • ran.de / Motorsport-Total.com
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© SRO
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Wie es dem GruppeM-Team aus Hongkong gelang, das DTM-Budget für 2021 zu stemmen, wieso man nur mit einem Mercedes-AMG GT3 plant und wer dahinter steht

München - Die DTM hat endlich ihr erstes eingeschriebenes Team für die Saison 2021: Die GruppeM-Truppe aus Hongkong hat am Mittwoch bekanntgegeben, dass man kommende Saison mindestens einen Mercedes-AMG GT3 in der neuen GT3-DTM an den Start bringen möchte. Aber wann hat man die Weichen für die neue Herausforderung gestellt?

"Wir haben schon vor längerer Zeit genannt, das ist über einen Monat her", deutet GruppeM-Chefingenieur Alex Zöchling im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' an, dass man gleich nach Nennbeginn am 22.10. alles klarmachte.

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Teamchef zahlt DTM-Einsatz aus eigener Kasse

Das ist überraschend, denn nach wie vor sind die Rahmenbedingungen der neuen Serie in Hinblick auf Testfahrten, Reifen- und Spritkosten nicht 100-prozentig klar, was die Sponsorensuche für Teams wie Walkenhorst schwieriger macht.

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Wie ist es also GruppeM gelungen, das Budget so rasch aufzustellen, das sich laut eigenen Angaben bei einem Auto zwischen einer und 1,2 Millionen Euro bewegt? Die Antwort führt zu Kenny Chen, dem 43-jährigen Besitzer des Rennstalls aus Taiwan, der ein Rennsport-Enthusiast ist und in der Immobilienbranche reich wurde. "Die Finanzierung kommt von ihm", sagt Zöchling. "Wir hatten in den seltensten Fällen Sponsoren auf unseren Autos."

Daher musste man auch nicht darauf warten, in welcher Form Mercedes potenzielle Teams in der GT3-DTM unterstützt. "Das ist noch nicht ganz klar", bestätigt der Österreicher, der in der DTM bereits in unterschiedlichen Funktionen - unter anderem als Renningenieur von Klaus Ludwig im Jahr 2000 - tätig war. "Man will uns aber behilflich sein, wenn es um die Fahrer geht."

Auf Geldgeber wie zuletzt die Mann-und-Hummel-Gruppe (Mann-Filter) sei man zwar nicht angewiesen, man führe aber Gespräche mit möglichen Partnern. Der Chefingenieur bestätigt die Verunsicherung in der Szene: "Alle fragen: Findet die DTM statt oder nicht? Wir haben also keine fixen Zusagen von Sponsoren, aber wenn uns jemand unterstützen will, dann nehmen wir das natürlich gerne an."

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Warum man nur ein Auto einsetzen möchte

Doch warum will das 2004 gegründete Team, das bislang mit Siegen in der Intercontinental GT-Challenge (IGTC) und beim FIA-GT-Weltcup in Macau im Jahr 2019 für Furore sorgte, im Gegensatz zu vielen anderen interessierten Teams nur ein Auto einsetzen?

"Weil es aktuell in unsere Struktur passt", antwortet Zöchling. "Wir haben aktuell ein Testauto und ein Rennauto da stehen. Wir sind ja nur ein kleines Team." Man sei zwar stolz auf die guten Ergebnisse und darauf, "dass wir meistens - um in der Boxersprache zu sprechen - über unserer Gewichtsklasse kämpfen, aber man muss realistisch sein: Die DTM ist - wie Kenny auch gesagt hat - schon eine Herausforderung. Das darf man nicht unterschätzen."

Ein weiteres Argument für ein Einwagen-Team, das aus rund 13 Mitarbeitern bestehen soll, ist die Tatsache, dass Teambesitzer Chen die Kosten dafür übernimmt. "Und für ein zweites Auto bekommt man über eine externe Quelle nicht die komplette Finanzierung - also rund eine Million Euro - dargestellt", erklärt Zöchling.

Gute Chancen für Engel, Marciello oder Bukh

"Man müsste daher auch das zweite Auto mit eigenem Geld subventionieren. Und dann wird es teurer." Um im nächsten Atemzug allerdings ein zweites Auto nicht komplett auszuschließen: "Man sollte niemals nie sagen - und die Meisterschaft beginnt ja erst in einem halben Jahr."

Aber wer soll dann den Mercedes-AMG GT3 in der DTM steuern? In der Pressemitteilung nannte man keinen konkreten Fahrer, doch Zöchling gibt zumindest einen Hinweis, welche Piloten sich in der Pole-Position wähnen dürfen. "Wir sind mit einigen Fahrern in Kontakt und haben gewisse Vorstellungen", sagt er. "In der kurzen Zeit, seit wir jetzt GT3 machen - also seit 2017 - sind immer wieder die selben Gesichter in unseren Autos gesessen."

Konkret nennt Zöchling dabei den 35-jährigen Ex-DTM-Pilot Maro Engel, dessen 27-jährigen Landsmann Maxi Buhk und den 25-jährigen Italiener Raffaele Marciello, der erst kürzlich als AMG-Mercedes-Werksfahrer bestätigt wurde und daher ein heißer Kandidat ist. "Diese Fahrer können wir auch einschätzen - und auch das persönliche Verhältnis und die Loyalität spielen eine Rolle", sagt Zöchling.

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Team plant neue Basis im Großraum Frankfurt

Aber von welchem Standort aus will das Team aus Hongkong in der kommenden Saison operieren? Selbst der europäische Teamsitz in einem Vorort von London ist durch den Brexit nicht gerade optimal für eine DTM-Saison in Zentraleuropa. Daher will man sich in Deutschland eine Basis aufbauen.

"Wir haben uns schon im Vorjahr für den Einsatz bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps im Großraum Frankfurt vorübergehend wo eingemietet - und das ist auch für die DTM der Plan", erklärt Zöchling, der es wegen seiner vielen beruflich bedingten Reisen gewohnt ist, zu improvisieren.

Davon gab es auch in der IGTC, die auf bis zu fünf Kontinenten stattfand, eine Kostprobe: Um Kosten zu sparen, schickte man drei vollausgestattete Container mit dem kompletten Team-Equipment per Frachtschiff durch die Welt, um die teuren Flugfracht-Kosten zu vermeiden.

Ähnlich will man nun auch in der DTM auftreten. "Wir werden definitiv nicht mit zwei Aufliegern ins Fahrerlager kommen, sondern weiterhin einen Container nutzen", kündigt er an. "Den lasse ich von den Speditionen an die Rennstrecke bringen. Das ist viel günstiger als jede andere Lösung."

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