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Zwei WEC-Überschneidungen: Muss DTM 2023 auf Mirko Bortolotti verzichten?

  • Aktualisiert: 01.02.2023
  • 14:50 Uhr
  • Motorsport-Total
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© DTM
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Warum alles darauf hindeutet, dass Mirko Bortolotti 2023 nicht in der DTM startet und wieso eine LMP2-Saison für den Lamborghini-Werksfahrer so wichtig ist

Lamborghini-Toppilot Mirko Bortolotti wird 2023 aller Voraussicht nach nicht in der DTM an den Start gehen. Der in Wien lebende italienische Werksfahrer wurde am Mittwoch vom Prema-Team für die WEC-Saison bestätigt, in der er sich den Oreca-LMP2-Boliden mit Ex-Formel-1-Pilot Daniil Kwjat und der 19-jährigen Französin Doriane Pin teilen wird.

Doch der WEC-Kalender weist zwei Überschneidungen mit der DTM-Saison 2023 auf: Wenn die DTM von 7. bis 9. Juli ihr drittes Saisonwochenende auf dem Norisring austrägt, gastiert die Langstrecken-WM in Monza. Und auch das Sachsenring-Wochenende der DTM kollidiert mit der WEC, die von 8. bis 10. September in Fuji fährt.

Dass Bortolotti, der im Vorjahr in seiner ersten DTM-Saison mit dem Grasser-Team lange auf Titelkurs lag und am Ende auf Platz vier landete, zwei WEC-Wochenenden zugunsten der DTM auslässt, ist offenbar nicht geplant.

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Trotz DTM-Überschneidungen: Alle WEC-Rennen geplant

Denn in der Pressemitteilung des Prema-Teams findet man kein Wort davon, dass Bortolotti im Auto mit der traditionellen Lamborghini-Startnummer 63 nicht die gesamte Saison fahren würde. Ganz im Gegensatz zu Juan Manuel Correa, der für das Fahrzeug #9 genannt wurde und - wie man kommuniziert hat - bei Überschneidungen mit der Formel-2-Saison von Lamborghini-Werksfahrer Andrea Caldarelli ersetzt wird.

Bortolotti wird mit den Worten zitiert: "Ich freue mich, dass ich dieses Jahr in der FIA-WEC zu Prema stoße. Das Team hat sich in der Meisterschaft auf Anhieb als konkurrenzfähig erwiesen. Daher ist es das Ziel, die gute Arbeit diese Saison fortzusetzen und mich auf das LMDh-Programm vorzubereiten. Vielen Dank an Prema und Lamborghini Squadra Corse für das Vertrauen und die Gelegenheit."

Um sicherzugehen, wie das Prema-Team wirklich plant, hat 'Motorsport-Total.com' neben Bortolotti, der bisher nicht zu erreichen war, auch den Sprecher des Rennstalls kontaktiert. "Die Fahrer auf dem Auto mit der Startnummer 63 werden alle Rennen fahren", lautet die Antwort des Sprechers. "Zumindest gibt es aktuell keine anderen Anzeichen." Beim Auto mit der Nummer 9 werde Correa hingegen bei den WEC-Rennen in Sebring, Spa und Monza von Caldarelli ersetzt.

Grasser: "Mit sechs Wochenenden wirst du nicht Meister"

Auch Grasser-Teamchef Gottfried Grasser, der 2023 zwei Boliden in der DTM einsetzen möchte, bestätigt, dass Bortolotti für sein Team keine Option sei. "In dem Fall kommt es nicht infrage", sagt er auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com'. "Zumindest nicht für uns, denn mit sechs Rennwochenenden kannst du nicht Meister werden."

Aber gibt es die Option, dass Bortolotti aber trotz der WEC-Überschneidungen die komplette DTM-Saison fährt? "Nein, die gibt es nicht", stellt der langjährige Teamchef von Bortolotti klar.

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Warum eine LMP2-Saison in der WEC Priorität hat

Aber warum setzt Lamborghini Squadra Corse seinen Werksfahrer im Oreca-Boliden des Prema-Teams in der WEC ein - und nicht in der DTM, in der er im mit dem neuen Evo-Paket versehenen Lamborghini Huracan GT3 um den ersten Sieg und den Titel fahren könnte?

Das hat laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' mit den LMDh-Plänen der italienischen Audi-Tochtermarke zu tun. Denn Lamborghini legt den Fokus bereits dieses Jahr auf den Einstieg in die neue Prototypen-Topklasse in Le Mans, der 2024 stattfinden wird.

Dieses Jahr sollen dafür die Vorbereitungen stattfinden: Das neue Lamborghini-Einsatzteam Iron Lynx wird gemeinsam mit den Werkspiloten Bortolotti und Caldarelli die Testarbeit mit dem neuen LMDh-Auto, das über ein Ligier-Chassis verfügt, durchführen. Man darf davon ausgehen, dass auch der eben erst engagierte Ex-Formel-1-Pilot Romain Grosjean dabei eine tragende Rolle spielen wird.

Was Prema mit Lamborghini zu tun hat

Zudem soll sich Bortolotti, der zwar viel Formelsport-Erfahrung hat, aber in den vergangenen Jahren vor allem GT3-Einsätze absolvierte, an die Prototypen gewöhnen. Deshalb trat er im Vorjahr für WRT in einem LMP2-Prototypen bei den 24 Stunden von Le Mans an. Dieses Jahr soll dieser Vorbereitungsprozess fortgesetzt werden.

Dass Bortolotti und Caldarelli ausgerechnet bei Prema zum Einsatz kommen, hat übrigens einen Grund: Denn das Iron-Lynx-Team des italienischen Ex-Rennfahrers Andrea Piccini, das den LMDh-Einsatz von Lamborghini durchführen wird, ging bereits 2021 eine Fusion mit der langjährigen Mailänder Formelsport-Talenteschmiede Prema ein. Danach startete Prema ein LMP2-Programm und ist nun auch im Langstreckensport aktiv.


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