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Noch kein Podium 2019

China: Vettel unter Druck! F1-Star spricht über baldiges Karriereende

  • Aktualisiert: 08.04.2019
  • 17:30 Uhr
  • ran.de/ Alessa-Luisa Naujoks
Article Image Media
© 2019 Getty Images
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Für Sebastian Vettel lief der Formel-1-Saisonstart alles andere als nach Maß. Vor allem das Rennen in Bahrain, wo ihm Teamkollege Charles Leclerc vor der Nase wegfuhr, war ein Rückschlag. Beim dritten Saisonlauf in China ist der Druck auf den Deutschen deshalb schon enorm groß. Wenn Vettel in Shanghai nicht liefert, ist sein Status als Nummer eins der Roten in Gefahr. Des Weiteren spricht er über ein baldiges Karriereende.

München - Platz vier in Melbourne - und das auch nur dank Stallorder. Platz fünf in Bahrain nach einem fetten Patzer. Und schon 21 Punkte Rückstand auf den großen WM-Rivalen Lewis Hamilton. Ferrari-Pilot Sebastian Vettel reist ohne Podiums-Erfolg 2019, dafür aber mit viel Frust im Gepäck nach Shanghai.

Nach seinem Dreher auf der Wüstenstrecke im Duell gegen Hamilton war die Kritik aus Italien verheerend. "Ferrari schaut in die Zukunft, eine Zukunft, in der es keinen Platz mehr für Vettel geben wird", schrieb der Corriere dello Sport. "Leclerc entspricht den Erwartungen. Vettel kommt gedemütigt aus der Wüste", meinte der Corriere della Sera und La Stampa hielt schlicht und einfach fest: "Leclercs Druck nimmt Vettel die Ruhe." 

Druck. Riesiger Druck. Genau das ist es, was Vettel vor dem dritten Saisonlauf spürt. Und das nicht nur, weil Rivale Hamilton ihm schon frühzeitig einen ordentlichen Punkteabstand aufgebrummt hat. Für "Seb" kommt auf einmal auch ungewöhnlich großer Druck aus den eigenen Reihen. Die Zeiten, in denen sich der Deutsche wie unter Kimi Räikkönen darauf verlassen konnte, seinen Teamkollegen locker schlagen zu können - und sei es auch nur durch eine vorab klar festgelegte Rangordnung bei den Roten - sind vorbei.

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Vettel mit Fehlern und wackeligem Nummer-eins-Status

Noch vor dem Saisonbeginn 2019 hatte Ferrari Vettel klar als Nummer eins ausgerufen. Sollte er jedoch in den nächsten Rennen wie auch in Bahrain von der Pace her nicht mit seinem jungen Teamkollegen mithalten können, droht er seine Rolle als Ferraris Aushängeschild im Kampf um die WM schneller wieder los zu sein als ihm lieb ist. Und das wäre eine Ohrfeige. Eine Demütigung, sollte er sich von seinem 21-jährigen Ferrari-Kollegen in dessen erster Saison in Rot direkt das Zepter aus der Hand nehmen lassen.

Doch nicht nur, dass Vettel in Bahrain das Nachsehen gegenüber Leclerc hatte, rief die zahlreichen kritischen Stimmen hervor. Auch die Tatsache, dass er in einer Drucksituation Fehler machte. Wieder einmal. Der Dreher nach dem harten Zweikampf gegen Hamilton rief Erinnerungen an die vergangene Saison hervor. Japan 2018, der Crash mit Max Verstappen. Hockenheim, als sein Traum vom Heimsieg im Kiesbett zerplatzte. Frankreich und Italien, als er sich schon am Start aus dem Rennen um den Sieg kegelte. Fehler, die im Titelkampf nicht passieren dürfen.

Noch vor der Saison als der klare WM-Favorit mit der Scuderia gefeiert, ist die Situation für den 31-Jährigen vor dem China GP eine andere. Doch eines ist gleich geblieben: Die Erwartungen sind weiterhin riesig. In Shanghai gilt es! Dort muss Vettel endlich wieder abliefern und seiner Favoritenrolle gerecht werden.

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"Shanghai technisch anspruchsvoll und schwierig"

"Ich hatte viele schöne Rennen auf dieser Strecke und mit Ferrari war ich nicht nur einmal nah dran am Sieg. Shanghai ist eine der technisch anspruchsvollsten und schwierigsten Strecken der Saison", erklärte Vettel gegenüber der italienischen Version von motorsport.com. Also genau der richtige Ort, um zurück zu schlagen und den jungen Leclerc in die Schranken zu weisen.

Dafür muss der Deutsche erst einmal sein Auto so gut verstehen und abstimmen, wie es dem Monegassen in Bahrain gelungen war. Dass Vettel nach dem Wüstenrennen bei den Testfahrten das Leclerc-Auto fahren konnte, soll für ihn mit Blick auf Shanghai ein Vorteil gewesen sein: "Der Test hat mir für China geholfen."

Im Reich der Mitte muss Vettel dem Druck standhalten. Der erste rote Saisonsieg soll her. Unterstützung dafür bekommt er offenbar vom neuen Motor-Trick der Scuderia. GPS-Daten aus Bahrain, die auto motor und sport vorliegen, sollen belegen, dass die Roten auf den vier Graden insgesamt vier Zehntel auf Konkurrent Mercedes gewonnen haben. Bedeutet: Ferrari soll etwa 40 PS mehr im Heck haben als der Silberpfeil.

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Vettel schließt baldiges Karriereende nicht aus

Es wäre ein klarer Pluspunkt für China, wo die Geraden noch länger sind als auf dem Wüstenkurs. "Da kann kein anderer mithalten. Unter diesen Umständen wird es schwer, sie zu schlagen", meint Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Das heißt aber auch, dass eine erneute Pleite für Vettel trotz zusätzlicher Leistung umso schwerer wiegen würde. 

Der Druck auf den Deutschen wird also nicht weniger. Eine Situation, die "Seb" kennt. Nach seinen vier WM-Titeln mit Red Bull bekam Vettel 2014 mit Daniel Ricciardo einen neuen Teamkollegen an die Seite gestellt. Und der schloss prompt besser ab als der Champ - Vettel belegte am Ende des Jahres den fünften Gesamtrang, Ricciardo Rang drei. Trotz eines laufenden Vertrags für die Saison 2015 flüchtete Vettel einer Ausstiegsklausel sei Dank zu Ferrari. Erleben wir dieses Jahr ein Deja-vu?

Unwahrscheinlich. Zumindest, dass er kommende Saison definitiv in der F1 unterwegs sein wird, das steht für ihn außer Frage. "Mein Vertrag läuft bis 2020. Ich bin sicher, dass ich dieses und nächstes Jahr in der Formel 1 fahren will. Danach weiß ich nicht, was mit dem Reglement passiert. Das weiß bisher niemand", meint Vettel gegenüber der Sunday Times mit Blick auf die anstehenden Veränderungen in der Königsklasse für 2021. "Ich kann jedenfalls nicht hier sitzen und sagen: 'Ich werde die Formel 1 nicht verlassen, nur um weiterhin Formel-1-Fahrer zu sein'." 

In China muss Seb das Momentum umstoßen

Wenn Vettel ein Karriereende nicht ausschließt, erhöht auch das den Druck - so würden ihm schließlich nur noch diese und kommende Saison als Chance bleiben, endlich den lang ersehnten Titel mit der Scuderia zu holen.

Erst einmal liegt aber der Fokus voll und ganz auf dem Rennen in China. Gelingt es dem Vierfachchampion, dort das Momentum umzustoßen und zurück auf die Erfolgsspur zu finden, stehen die Vorzeichen womöglich schnell schon wieder anders.

Ansonsten weht dem Titelaspiranten schon im rosigen Formel-1-Frühlingen ein eiskalter Wind entgegen.

Von Alessa-Luisa Naujoks

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