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Formel 1

Das Formel-1-Reife(n)zeugnis des SID: Baku

  • Aktualisiert: 30.04.2018
  • 08:15 Uhr
  • SID
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© AFPSIDKIRILL KUDRYAVTSEV
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Auf den ersten Blick hatte Sebastian Vettel am Sonntag in Baku durchaus Grund, fluchend aus seinem Ferrari zu steigen.

Baku - SEBASTIAN VETTEL: Auf den ersten Blick hatte Sebastian Vettel am Sonntag durchaus Grund, fluchend aus seinem Ferrari zu steigen, ein wenig die Teamgarage zu verwüsten und schlecht gelaunt die Heimreise anzutreten. Schon zum zweiten Mal in Folge ging ihm in Baku ein sicherer Sieg durch die Lappen. Statt insgesamt 50 WM-Punkten gab es in China und Aserbaidschan nur 16, und die Gesamtführung hat nun wieder Titelverteidiger Lewis Hamilton inne. Diese beiden Rennen könnten am Ende des Jahres den Titel kosten! Doch Vettel verließ Baku ganz ruhig, gut gelaunt sogar. Denn trotz der jüngsten Ergebnisse spürt jeder in der Formel 1: Es liegt ein Wandel in der Luft. Ferrari ist das stärkste Team, die Serienweltmeister von Mercedes können derzeit unter normalen Bedingungen nicht mithalten. Und das ist in dieser noch sehr langen Saison viel mehr wert als zwei vergebene Rennsiege.

LEWIS HAMILTON: Die großen Siegerposen sparte Lewis Hamilton sich. Der erste Platz in Baku gebührte eigentlich Sebastian Vettel, das wusste der Weltmeister. Und als Vettel ihn verlor, war eigentlich Valtteri Bottas an der Reihe. Erst der Reifenschaden seines Teamrivalen spülte Hamilton dann nach vorne, völlig unverhofft war er der lachende Dritte - und steht nun plötzlich an der Spitze des Klassements. Über die Probleme bei Mercedes kann das freilich nicht hinwegtäuschen.

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Red Bull enttäuscht

Ricciardo steht bei der Redbull-Konkurrenz hoch im Kurs
News

Ricciardo: Bislang keine Gespräche mit Ferrari

Formel-1-Pilot Daniel Ricciardo hat den Gerüchten um eine Verhandlungs-Vereinbarung mit Ferrari widersprochen.

  • 26.04.2018
  • 13:50 Uhr

MERCEDES: Es ist, als hätten die beiden Top-Rennställe in diesem Jahr die Rollen getauscht. Die Silberpfeile können das Tempo von Ferrari einfach nicht schlagen. Und nach vier Rennen auf vier ziemlich unterschiedlichen Kursen drängt sich langsam der Verdacht auf, dass es die typischen Mercedes-Strecken nicht mehr gibt: In der einstigen Hochburg China fuhr Silber hinterher, auch auf der Endlos-Geraden von Baku hatten sie keinen Vorteil mehr. Mercedes führt erstmals in dieser Saison die Fahrer-WM an. Und doch wirkt es wahrscheinlicher denn je, dass in diesem Jahr die Titelserie des Stern-Teams ein Ende nimmt.

RED BULL: Was hatte man sich bei Red Bull nicht alles vorgenommen. Der Überraschungssieg von Daniel Ricciardo in China sollte nur der Auftakt nach langen Jahren der Erfolglosigkeit sein. Schließlich schickt man die vielleicht stärkste Fahrerpaarung der Formel 1 ins Rennen, und das Renntempo von Ferrari und Mercedes konnte man in den bisherigen drei Saisonrennen auch mitgehen. In Baku durfte die Motorsportwelt Red Bull dann aber doch wieder beim Scheitern zusehen. Daniel Ricciardo und Max Verstappen waren zunächst erstaunlich langsam unterwegs, hatten sogar mit den Renaults zu kämpfen. Und dann nahmen sich die beiden Rivalen mit einem Highspeed-Crash selbst aus dem Rennen. Der Angriff auf die Spitze muss warten.

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"Würde nach Hause fahren und weinen"

BAKU: Es klingt auch nach drei Jahren noch immer gewöhnungsbedürftig: Der Große Preis von Aserbaidschan. Die Formel 1 reist in ein autokratisch geführtes Land, ganz nebenbei in eines ohne jede Motorsporttradition. Befragt man die Fahrer dazu, wird man kaum Kritik hören, sie seien schließlich als Sportler dort. Zumindest der Sport kommt in der Tat nicht zu kurz. Streckenarchitekt Hermann Tilke hat einen Kurs entworfen, der Chaos provoziert, der eine Mischung aus Monza und Monaco ist: Aus Hochgeschwindigkeit auf der langen Geraden und Zentimeterarbeit in den engen Gassen der Altstadt. Die Rennen in diesem und dem vergangenen Jahr waren höchst spannend und turbulent.

SPRUCH DES WOCHENENDES: "Ich würde nach Hause gehen und weinen. Und dann würde ich beide in mein Büro rufen, um ihnen zu sagen, wie viel weniger sie ab jetzt verdienen. Damit sie den entstandenen Schaden beheben." (Niki Lauda auf die Frage, was er als Red-Bull-Verantwortlicher tun würde. Ricciardo und Verstappen hatten sich ebenso spektakulär wie unnötig gegenseitig aus dem Rennen geschossen. Lauda ist Aufsichtsratschef beim Mercedes-Team.)


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