• Darts
  • Tennis
  • Alle Sportarten

Anzeige
Anzeige
Saisonauftakt in Australien

Das Formel-1-Reife(n)zeugnis des SID: Melbourne

  • Aktualisiert: 26.03.2018
  • 10:47 Uhr
  • SID
Article Image Media
© AFPSIDSaeed KHAN
Anzeige

Sebastian Vettel war in Australien Mister Maximum. Gegen jede Erwartung holte der Ferrari-Pilot erneut den ersten Sieg des Jahres.

Melbourne - SEBASTIAN VETTEL: Mister Maximum. Erst mäßige Trainingsleistungen, dann suboptimales Qualifying. Und das mit einem Auto, das entgegen der eigenen Hoffnungen ein Stück von der Spitze entfernt ist. Am Ende stand aber das Einzige, was zählt: der Sieg. Das Glück fiel Ferrari aber nicht in den Schoß, es war im Rahmen der eigenen Möglichkeiten erarbeitet. Die Defizite gegenüber Mercedes müssen allerdings rasch behoben werden.

LEWIS HAMILTON: Der Anti-Vettel. Schnellster Mann des Wochenendes, und doch "nur" Zweiter im Rennen. In vielen Szenarien hätte der Weltmeister den taktischen Schachzügen von Ferrari widerstehen können, doch gegen eine Safety-Car-Phase zur Unzeit und ein Software-Problem in den eigenen Reihen konnte auch Hamilton nichts machen. Trösten darf er sich neben immerhin 18 WM-Punkten vor allem mit der Gewissheit, ein superschnelles Auto zu besitzen.

KIMI RÄIKKÖNEN: Ferrari hat den finnischen Ex-Weltmeister nicht zum ersten Mal zugunsten von Vettel geopfert. Oldie Räikkönen musste Hamilton in einen frühen Boxenstopp locken, obwohl er als Zweiter zu diesem Zeitpunkt vor Vettel lag. Das sagt alles über die Rangordnung bei der Scuderia aus. Der "Iceman" ist nur noch treuer Vasall. Zumindest lässt er sich das von Ferrari gut bezahlen.

Anzeige
Großes Lob von italienischen Zeitungen an Vettel (Mitte)
News

"Ein Meisterwerk Vettels": Italiens Presse feiert den Ferrari-Sieg

Die italienischen Zeitungen haben den eher glücklichen Sieg für Sebastian Vettel und Ferrari am Sonntag in Australien ausgiebig gefeiert.

  • 25.03.2018
  • 10:40 Uhr

VALTTERI BOTTAS: Klassischer Fehlstart für den höflichen Finnen, der nach gutem Saisonabschluss 2017 eigentlich erster Herausforderer seines Teamkollegen Hamilton werden wollte. Sein Abflug im Qualifying zerstörte nicht nur sein eigenes Rennen, sondern gab Ferrari gegen Hamilton auch einen taktischen Vorteil an die Hand. Bottas' Vertrag läuft wieder mal nur ein Jahr. Liefert er nicht, wird Mercedes sich umsehen.

HAAS F1: Verschwörungstheoretiker sehen da vielleicht einen Zusammenhang: Die beiden Renner des US-Teams, das reichlich Teile von Ferrari bezieht, verabschieden sich just dann aus dem Rennen, als es Ferrari-Ass Vettel am meisten nützt. Ein Crashgate 2.0 spielte sich in Melbourne aber kaum ab. Das überraschend starke Privatteam wird gewiss nicht aus Vorsatz seine Fahrer auf den Rängen vier und fünf liegend ins Verderben geschickt haben, damit Vettel zum großen Safety-Car-Gewinner aufsteigt. Bitter für Haas, dass man ohne Punkte dasteht. Doch bei dieser Pace sind Punkte vorprogrammiert - wenn die Boxencrew die Reifen richtig montiert bekommt.

MAX VERSTAPPEN: Schnell ist Max Verstappen, aber offenbar noch lange nicht clever genug für die Weltmeisterschaft. In Australien machte der 20-Jährige aus Startplatz vier erstaunlich wenig. Kein guter Start, dann übermotiviert bei der Aufholjagd. Wären die beiden Haas nicht ausgeschieden, wäre selbst Platz sechs schwer zu erreichen gewesen. Da ist noch Luft nach oben.

NICO HÜLKENBERG: Einmal mehr war Hülkenberg unauffällig, aber tadellos unterwegs. Platz sieben ist ein solider Start für den Renault-Piloten, allenfalls Fernando Alonso im McLaren hätte er hinter sich lassen können.

FERNANDO ALONSO: Eben jener Alonso war so etwas wie der Vettel des Mittelfeldes. Sein McLaren hinkt noch etwas hinter den eigenen Ansprüchen her, doch Safety-Car-Dusel und eine clevere Fahrt spülten den Ex-Weltmeister auf Rang fünf. Besser war der Spanier zuletzt im September 2014, damals noch im Ferrari.

MELBOURNE: Jedes Formel-1-Rennen soll für sich ein kleiner Super Bowl sein, das wünschen sich die Macher von Liberty Media. Der Saisonauftakt in Melbourne kam diesem Ideal wieder sehr nah. Die australische Millionenstadt verschreibt sich für ein verlängertes Wochenende voll und ganz der Formel 1. Insgesamt 295.000 enthusiastische Zuschauer strömten in den Albert Park, da können nicht viele Standorte mithalten. Auch die Fahrer lieben die Strecke und die Stadt. Melbourne war wieder mal der würdige Rahmen für den Auftakt.

SPRUCH DES WOCHENENDES: "Ich würde gern irgendwen erwürgen, ich weiß aber noch nicht wen." (Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff nach dem dramatisch verlorenen Rennen)


© 2024 Seven.One Entertainment Group