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Das Formel-1-Reife(n)zeugnis des SID: Monaco

  • Aktualisiert: 28.05.2018
  • 06:55 Uhr
  • SID
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© AFPSIDAndrej ISAKOVIC
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Vettel und Hamilton holten ihr Maximum heraus, doch der Hauptdarsteller in Monaco war ein anderer: Ricciardo beglich eine zwei Jahre alte Rechnung.

Monte Carlo (SID) - SEBASTIAN VETTEL: Der Ferrari-Pilot hat für sich das Maximum aus dem Wochenende herausgeholt. Mit dem zweitstärksten Auto schaffte der Heppenheimer es auf Platz zwei im Qualifying und im Rennen. Vettel fuhr fehlerlos und hätte auf einer Strecke mit mehr Überholgelegenheiten eine gute Siegchance im Duell mit Daniel Ricciardo im technisch gehandicapten Red Bull gehabt. Unter dem Strich ist er dennoch ein Verlierer: Seinen Vorjahressieg konnte er nicht wiederholen, zudem machte er in der WM nur drei Punkte auf Lewis Hamilton gut. Im letzten Jahr hatte Vettel im Fürstentum noch satte 19 Zähler mehr gesammelt als sein Dauerrivale. Es gibt nicht viele Strecken im Rennkalender, auf denen Ferrari auf dem Papier so klare Vorteile gegen Mercedes hat wie in Monaco.

LEWIS HAMILTON: Hamilton betrieb in Monaco maximale Schadensbegrenzung. Sein Mercedes war nicht so schnell wie die Boliden von Red Bull und Ferrari. Dennoch wurde er nicht Fünfter, sondern Dritter - freilich auch von Verstappens Gnaden (siehe unten). Der Verlust von drei Punkten auf Vettel ist zu verschmerzen für den Engländer, zumal das nächste Rennen in Kanada auf einer seiner Lieblingsstrecken stattfindet. Zwar sei der Monaco-Sieg für ihn etwas ganz Besonderes, aber die WM sei noch wichtiger, erklärte der 33-Jährige. Und in Richtung Titel Nummer fünf hat er am Sonntag einen wichtigen Schritt gemacht.

DANIEL RICCIARDO: Ein (fast) perfektes Wochenende für den Australier. Schnellster in allen Trainings, Pole Position, Start-Ziel-Sieg. Und das beim 250. Rennen seines Teams Red Bull. Einzig die schnellste Rennrunde machte ihm sein Teamkollege Max Verstappen abspenstig - und vereitelte damit Ricciardos ersten "Grand Slam". Der Australier kann es verschmerzen. Er erlebte seine Wiedergutmachung für 2016, als ihn an selber Stelle nach Pole Position ein Patzer seiner Boxencrew um den Sieg brachte. Zudem ist Ricciardo zurück im WM-Kampf - und nun auch die klare Nummer eins im Team. Das kann nur gut sein für den oft etwas unterschätzten Ricciardo und seinen Geldbeutel. Sein Vertrag bei den Bullen läuft aus, in der aktuellen Form wird eine dicke Gehaltserhöhung fällig. Red Bull sollte alles tun, um ihn zu halten, weil er eine überaus verlässliche Größe ist.

MAX VERSTAPPEN: Der Niederländer erlebte in Monaco die wohl größte Bruchlandung seines Lebens. Vom Speed her wäre der Sieg möglich gewesen, doch ein dummer Fehler im letzten freien Training führte in einen kapitalen Unfall, der ihn um alle Chancen brachte. Die Red-Bull-Teamführung und zahlreiche Experten schlugen die Hände über dem Kopf zusammen, der 20-Jährige gilt bei allem Talent zunehmend als beratungsresistent. Zweifel kommen auf, ob er tatsächlich das Zeug zum Weltmeister hat. Immerhin: Vom letzten Startplatz kämpfte Verstappen sich bis auf Rang neun vor - auf einer Strecke, auf der man eigentlich nicht überholen kann. Aber um ganz vorne zu landen, muss man seine Klasse eben von Freitag bis Sonntag zeigen.

MONACO: Das Rennen im Fürstentum bleibt einfach legendär. Die Schönen, Reichen und Partywütigen versetzen Monte Carlo während des verlängerten letzten Maiwochenendes in den Ausnahmezustand. Die Fahrer lieben das besondere Flair und die Herausforderung, im Leitplanken-Dschungel den richtigen Mix aus Risiko und Kontrolle zu finden. Das Rennen aber war wie fast immer ein Langeweiler. Deswegen regte Lewis Hamilton halb ernst, halb im Scherz an, den Kurs zu verändern und die Strecke zu verlängern. Puristen mögen aufschreien, doch über die Idee sollte man zumindest mal nachdenken.

SPRUCH DES WOCHENENDES: "Das war die Wiedergutmachung für 2016, es musste einfach klappen." (Daniel Ricciardo nach seinem Sieg)


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