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Das Reife(n)zeugnis des SID: Melbourne

  • Aktualisiert: 18.03.2019
  • 17:34 Uhr
  • SID
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© AFPSIDWILLIAM WEST
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Vom Top-Favoriten zum Deppen war es ein kurzer Weg für die Scuderia. Ferrari und Sebastian Vettel suchen noch ihre Form.

Melbourne - FERRARI: Vom Top-Favoriten zum Deppen war es ein kurzer Weg für die Scuderia. Was sich am Freitag im Training angedeutet hatte, setzte sich am Wochenende fort: Ferrari konnte seinem zweifellos guten Auto das Potenzial in Melbourne nicht entlocken. Statt mit den Mercedes um den Sieg zu kämpfen, schleppte Sebastian Vettel seinen SF90 als Vierter ins Ziel - und wurde dabei auch noch von einem Red Bull geschlagen. Also keine Siegerglocken in Maranello, eher Alarmglocken, denn Ferrari hat ein Problem: Die Italiener kennen den Grund für dieses Versagen nicht. Und ist dieser nicht identifiziert, ist keine Besserung in Sicht. Folgt in den Tagen nach Australien aber der Geistesblitz, dann kann es ganz schnell gehen und schon in Bahrain anders aussehen. Denn der SF90 ist eine sehr starke Basis, das haben die Tests in Barcelona gezeigt.

VALTTERI BOTTAS: Ein Winter in der Heimat, Training im Schnee, die Ansage, nun härter zu werden, dazu ein neuer Bart - die Saisonvorbereitung von Valtteri Bottas war zumindest auf den ersten Blick ein bisschen zu sehr Klischee, klang ein bisschen zu sehr nach Rocky IV. Nach dem ersten Rennen liegt nun aber der Verdacht nahe: Der Rennfahrer Bottas hat seine Herangehensweise wirklich verändert. Das zeigt nicht nur die starke Vorstellung am Sonntag, denn Rennen hat ja auch der "alte" Bottas schon gewonnen. Vor allem sein Umgang mit dem Sieg und auch der Ausbruch in Richtung seiner Kritiker zeigte: Bottas ist entschlossener denn je und trägt noch einiges an Ärger über die vergangenen Niederlagen mit sich.

MERCEDES: Vor ein paar Wochen noch musste man beinahe Mitleid haben mit Mercedes. Die Silberpfeile hatten offensichtlich Probleme mit ihrem neuen Auto, im Rahmen der Tests wurde gar gemutmaßt, das Team sei nur noch dritte Kraft hinter Ferrari und Red Bull. Und dann taten die Weltmeister, was Weltmeister eben so tun: Sie fanden die Fehler, sie lösten die Probleme, und sie kamen bestens vorbereitet nach Melbourne. Jetzt ist Mercedes in einer bemerkenswerten Situation: Man hat nicht nur ein starkes Auto und einen stets weltmeisterlichen Lewis Hamilton. Offenbar ist in Bottas auch der zweite Pilot gewillt und in der Lage, den Titelkampf anzunehmen.

RED BULL: Es war ein guter Start in diese Ehe. Red Bull und der neue Motorenpartner Honda fuhren beim ersten gemeinsamen Auftritt gleich mal auf Rang drei, es war das erste Podium der Japaner in der neuen Hybridmotoren-Ära. Und Max Verstappen war so schnell, dass er nach Vettel fast auch Mercedes noch hätte angreifen können. Der Niederländer wies zwar darauf hin, dass mit Blick auf die Leistung immer noch eine Lücke zu Mercedes und Ferrari klafft. Aber Red Bull hat ja stets ein sehr gutes Auto - wenn der Motor kein limitierender Faktor mehr ist, wie es der Renault-Antrieb zuletzt häufig war, dann kann das Team in diesem Jahr viel erreichen.

ROBERT KUBICA: Die Farbe Blau kann Robert Kubica vorerst wohl nicht mehr sehen. In schöner Regelmäßigkeit wedelten die Marshalls mit dieser Flagge, um den Polen darauf hinzuweisen, dass er schon wieder überrundet wird. Das Comeback in der Formel 1 nach acht Jahren war eine frustrierende Angelegenheit, dabei ist es eigentlich eine tolle Geschichte. Nach seinem Rallye-Unfall 2011 ist die Beweglichkeit von Kubicas rechtem Arm stark eingeschränkt, dennoch hat er es wieder in die Königsklasse geschafft. Seine Chancenlosigkeit in Melbourne lag nun zu ganz großen Teilen daran, dass der Williams-Bolide nicht konkurrenzfähig ist. Allerdings konnte Kubicas Auftritt auch (noch) nicht die Zweifel ausräumen, ob er körperlich wirklich in der Lage ist, als Stammpilot in der Formel 1 zu fahren.

SPRUCH DES WOCHENENDES: "An alle, die sich angesprochen fühlen: F.... euch!" (Valtteri Bottas nach seinem Sieg in Melbourne. Der Mercedes-Pilot hatte eine Saison ohne Sieg hinter sich und fühlte sich ungerecht bewertet.)

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