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Mohammed bin Sulayem: "Man kann nicht alles aus Europa entfernen"

  • Aktualisiert: 11.01.2023
  • 14:10 Uhr
  • Motorsport-Total
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© Motorsport Images
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FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem warnt, dass die Formel 1 ihre europäischen Wurzeln nicht vergessen darf, und macht sich keine Sorgen um Deutschland

Auch wenn die Formel 1 in den vergangenen Jahren immer globaler geworden ist, darf sie ihr Kernland Europa nicht vernachlässigen, sagt FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem. Da immer mehr Märkte und Regionen in den Kalender drängen und auch die USA 2023 drei Rennen erhalten wird, standen zuletzt Fragezeichen über dem Ursprung der Königsklasse.

Das lässt sich auch in dieser Saison ablesen: Mit Katar und Las Vegas kommt jeweils ein weiteres Rennen im Nahen Osten und den USA dazu, dafür ist mit Frankreich ein weiteres Europarennen aus dem Kalender geflogen. Somit finden "nur" noch neun von anvisierten 24 Grands Prix in Europa statt.

Doch FIA-Präsident Bin Sulayem sagt: "Auch wenn es andere Regionen auf der Welt gibt, die attraktiver werden, dürfen wir eines nicht verlassen: Europa. Alles hat dort angefangen", so der Mann aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. "Ich glaube, dass man überall hin kann, aber man kann nicht gleichzeitig alles aus Europa entfernen."

Er weiß, welchen Stellenwert der "alte Kontinent" in der Formel 1 hat: Die meisten Teams sind in Großbritannien stationiert, zudem hat man mit Mercedes, Ferrari oder Alpine namhafte Hersteller aus Deutschland, Italien und Frankreich - und mit Audi den nächsten deutschen Hersteller vor der Tür stehen. Außerdem stammten alle Weltmeister der vergangenen 25 Jahre ebenfalls aus Europa.

"Aber wo zieht man die Grenze?", fragt Bin Sulayem. "Am Ende des Tages baut der Promoter ein Business auf, und wir müssen schauen, was wir tun müssen, um den Motorsport zu erhalten. Aber Wasser fließt nur stromabwärts, nicht stromaufwärts, und wir brauchen die Regierungen als Unterstützung."

Das war zuletzt auch ein Hindernis, warum es keinen Großen Preis von Deutschland mehr gegeben hat. Letztmals fand 2019 ein deutscher Grand Prix statt, bevor 2020 der Nürburgring als Eifel-Grand-Prix in der Coronapandemie einsprang.

Und obwohl es keinen Grand Prix mehr gibt und mit Sebastian Vettel und Mick Schumacher zwei namhafte Zugpferde 2023 nicht mehr am Start sein werden, macht sich Bin Sulayem keine Sorgen um die Motorsportzukunft in Deutschland: "Ihr habt mehr als das", betont er und verweist auf die zahlreichen Hersteller, nicht nur in der Formel 1.

Mercedes operiert zwar von Großbritannien aus, ist aber ein deutscher Hersteller und wird bald auf Audi treffen, die mit dem neuen Motorenreglement einsteigen werden. Und auch Porsche stand mit Red Bull schon kurz vor dem Formel-1-Einstieg. Und mit Nico Hülkenberg ist Deutschland auch im Fahrerfeld der Formel 1 2023 vertreten.


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