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Formel 1: Nach dem Crash von Silverstone

ranSicht zur Formel 1: Sebastian Vettel - der eine Fehler zu viel

  • Aktualisiert: 15.07.2019
  • 20:15 Uhr
  • ran.de / Martin Jahns
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© Getty Images
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Während Teamkollege Charles Leclerc im Ferrari glänzt, leistet sich Sebastian Vettel mit dem Crash in Silverstone einen bizarren Anfängerfehler. Für Vettel könnte das der Anfang vom Ende bei Ferrari sein.

München - Die Wandlung vom "Routinier" zum "alten Eisen" geschieht in der Formel 1 vor allem bei Fahrern von Topteams oft unerwartet schnell. Häufig ist es die eine Unachtsamkeit zu viel, die einst große Fahrer aus dem Cockpit eines Topteams befördern.

Und womöglich machte Sebastian Vettel nun in Silverstone eben diesen einen Fehler zu viel. Denn in nur wenigen Minuten zeigte sich schonungslos, wie alt der Heppenheimer in diesen Tagen gegen seinen Ferrari-Kollegen Charles Leclerc aussieht.

Erst lieferten sich die beiden 21 Jahre alten Leclerc und Max Verstappen über Runden das spektakulärste Rad-an-Rad-Duell der Saison. Dann kam es zum Showdown zwischen Verstappen und Vettel. Doch statt fahrerisch zu glänzen wie sein junger Teamkollege, krachte Vettel dem Red-Bull-Youngster tölpelhaft in die Kiste.

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Zwar entschuldigte sich Vettel nach dem Crash fair. Doch das Malheur lässt die Zweifel an Vettel weiter wachsen. Ex-Fahrer David Coulthard bemühte nach dem Rennen einen ausnahmsweise unrühmlichen Vergleich zu Michael Schumacher: "Schumacher hat am Ende seiner Karriere auch angefangen, in andere Autos zu krachen und dachte erst, die vor ihm würden zuerst bremsen, bis er realisierte, dass er der gemeinsame Nenner ist."

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Der Schotte spielt damit auf Schumachers letztes Formel-1-Jahr 2012 an. In Singapur bremste der Rekordweltmeister viel zu spät und bretterte Jean-Eric Vergne wie ein Rookie ins Auto.

Es war der Moment, der den damals 43-jährigen Schumacher viel Kritik einbrachte. Der Moment, der den siebenmaligen Weltmeister im Herbst seiner großen Karriere zum alten Eisen degradierte. Wenige Monate später bestritt Schumacher sein letztes Rennen in der Formel 1.

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Momentum spricht für Charles Leclerc

Vettel dagegen sieht seinen Fehler nicht als Fingerzeig dafür, seinen Zenit mit 32 Jahren überschritten zu haben. "Andere Rennen hätten auch anders laufen können", erklärte er: "Daher mache ich mir nicht so große Sorgen. Aber ich weiß, dass ich am Sonntag bessere Ergebnisse holen kann."

Und das muss er künftig auch. Denn Leclerc kommt in großen Schritten näher: In der Fahrerwertung steht Vettel zwar noch drei Pünktchen vor seinem Teamkollegen. Doch der Trend ist klar auf Leclercs Seite.

An den vergangenen drei Rennwochenenden stand der Monegasse sowohl im Qualifying als auch letztlich in den Rennen vor Vettel. Die letzten vier Grand Prix beendete Leclerc zudem allesamt auf dem Podium, Vettel dagegen gelang das in der Zeit nur in Montreal.

So erinnert die Saison zunehmend an Vettels Seuchenjahr 2014. Damals wurde der Heppenheimer am Ende nur WM-Fünfter und zum bislang einzigen Mal überhaupt in seiner Karriere von seinem Teamkollegen, in dem Fall Daniel Ricciardo, übertrumpft.

Damals wurde Vettel zunehmend missmutig, zeigte sich in TV-Interviews oft griesgrämig und wenig sympathisch - und floh letztlich zu Ferrari.

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Ferrari-Teamchef: "Ich muss mit Vettel reden"

Ralf Schumacher sieht diese Gefahr für Vettel nun wieder. "Charles macht es ihm wirklich nicht leicht. Daran muss Sebastian jetzt arbeiten. Charles wird sich freuen, klar - der gewinnt jetzt an Gewicht im Team", sagte Schumacher bei "Sky".

Zwar betonte Ferrari-Teamchef Mattia Binotto vor Silverstone noch, dass Vettel bei 50/50-Situationen den Vorzug vor Leclerc erhalten würde. Nach Vettels bizarrem Missgeschick war Binotto dann aber schon vorsichtiger. "Ich muss mit Vettel reden", sagte er da.

Vettels Kredit bei der Scuderia scheint aufgebraucht. Denn der Silverstone-Crash war kein Einzelfall: In Bahrain verlor Vettel im Zweikampf mit Lewis Hamilton die Kontrolle über seinen Boliden und verpasste letztlich das Podium.

In Kanada verspielte er den Sieg mit einer Strafe, die er sich selbst nach einem Fahrfehler einbrockte, und nun also der Auffahrunfall von Silverstone.

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Schon in der zweiten Hälfte der vergangenen Saison warf Vettel bessere Resultate und so letztlich auch die kleine WM-Chance durch eigene Fehler weg. Während sich bei ihm die Patzer also häufen, kommt Leclerc im neuen Team zunehmend besser zurecht. Und die Ferrari-Fans honorieren es. Sie wählten Leclerc nach dem Husarenritt in Silverstone zum Fahrer des Rennens. 

Der Wind hat sich gedreht: Nach den Punkten fliegen dem Neuling allmählich auch die Herzen zu. Die rote Zukunft heißt für viele nach der Silverstone-Show Leclerc. Vettel droht hingegen die wohl undankbarste Rolle neben einem aufstrebenden Piloten: Die des alten Eisens.

Immerhin: Red Bull soll schon Interesse an einer Rückholaktion signalisiert haben.

Martin Jahns

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