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Hitziges internes Duell bei Ferrari

Zoff bei den Roten: Warum Vettels Singapur-Sieg Ferrari nicht nur jubeln lässt

  • Aktualisiert: 23.09.2019
  • 23:07 Uhr
  • ran.de/ Alessa-Luisa Naujoks
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© imago images/HochZwei
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Für die Scuderia Ferrari könnte es auf der Strecke aktuell kaum besser laufen: drei Formel 1-Rennen nach der Sommerpause, drei Siege. Doch intern ist bei den Roten längst nicht alles rosig. Sebastian Vettel und Kollege Charles Leclerc sind offenbar doch kein "Dreamteam".

München/Singapur - 392 Tage musste Sebastian Vettel auf diesen Moment warten. In Singapur hatte die Leidenszeit des vierfachen Champions ein Ende: Der Deutsche stand wieder einmal ganz oben auf dem Siegerpodium. Kein Wunder also, dass ihn die Emotionen packten, Vettel kämpfte sichtlich mit den Tränen.

Deutlich angespannter war im Vergleich dazu die Miene von Teamkollege Charles Leclerc. Der Monegasse erreichte Platz zwei, konnte sich darüber aber nur verhalten freuen. Zu groß saß der Frust über den verlorenen Sieg nach seinem Start von der Pole Position.

Vettel hingegen war nur von Startplatz drei ins Rennen gegangen, hing zu Beginn rundenlang hinter Mercedes-Star Lewis Hamilton fest. Um seinen Piloten am Silberpfeil vorbei zu bekommen, entschied sich Ferrari dann am Ende des ersten Reifen-Stints für einen "Undercut" - das Team holte Vettel vor Hamilton in die Box, um den Briten mit schnellen Runden auf frischen Pneus bei dessen Reifenwechsel zu überholen.

Ein taktischer Zug, der die Entscheidung brachte.

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Vettel liefert ab, als es drauf ankommt

Vettel zauberte auf seiner ersten Runde nach dem Stopp, traf die drei Sektoren perfekt und sorgte damit für die große Überraschung: Der 32-Jährige blieb am Ende nicht nur vor Hamilton, der erst einige Runden später zum Stopp an die Box kam, sondern auch vor Ferrari-Kollege Leclerc.

Für Ferrari ging der Plan auf, das Team feierte den ersten Doppelsieg seit Ungarn - der Saison 2017.

Bei Leclerc hingegen sorgte der Schachzug für ordentlich Unverständnis. "Um ehrlich zu sein, verstehe ich den Undercut überhaupt nicht. Wie auch immer, wir werden das nach dem Rennen besprechen", funkte er noch während des Nachtrennens an sein Team und: "Das ist nicht fair!"

"Immer hart, auf so eine Weise zu verlieren"

Leclerc versuchte noch, seinen Kontrahenten im gleichen Wagen anzugreifen, wurde aber vom Kommandostand darauf hingewiesen, "nichts Dummes zu tun". Und so fuhren die Roten ohne erneuten Platztausch über die Ziellinie.

"Natürlich ist es immer hart, auf so eine Weise einen Sieg zu verlieren, aber letztlich ist es ein Doppelsieg für das Team und darüber freue ich mich", erklärte Leclerc später gegenüber den Medien.

Die Freude war ihm aber auch zwei Stunden nach dem Rennende nicht anzusehen. Gute Miene zum bösen Spiel? Wenn das immer so einfach wäre. Seine Äußerungen hatte der 21-Jährige jedoch im Griff: "Was mich betrifft, bin ich enttäuscht, wie es wohl jeder wäre. Die Strategie wurde vor dem Rennen festgelegt und ich habe mich an den Plan gehalten. Am Ende war der Doppelsieg das Wichtigste."

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Das Wichtigste für Teamchef Mattia Binotto wird es vor dem Großen Preis von Russland am 29. September sein, wieder für Frieden zwischen seinen beiden Fahrer zu sorgen.

Singapur war schließlich schon Teil zwei des internen Streits - in Monza sorgte Leclerc im Qualifying bei Vettel für Frust, nachdem er sich nicht an die Vereinbarung hielt und dem Deutschen auf seinem ersten Versuch in Q3 keinen Windschatten gab.

Vom "Krieg der Sterne" zum "Kampf der springenden Pferde"?

Auf Leclercs Ärger über Platz zwei in Singapur angesprochen sagte Vettel daher: "Ich weiß nicht, was der ausschlaggebende Punkt war, aber ja natürlich war ich in Monza nicht zufrieden. Und vielleicht war heute er nicht ganz zufrieden."

Wer dann wohl in Sotschi das Nachsehen beim roten Konkurrenzkampf um den Nummer-eins-Status im Team hat? Die Ferrari-Erfolgsserie kann jedenfalls nichts daran ändern, dass die Zeiten bei der Scuderia immer noch nicht wieder so rosig sind, wie es sich ganz Italien wünscht.

Im Gegenteil: Mit der Siegesstärke schafft sich der Rennstall eine neue Baustelle.

Erinnerungen an das Mercedes-Duell Nico Rosberg vs. Hamilton werden da wohl bei so manchem Formel 1-Fan wach. Der "Krieg der Sterne" ist zwar Geschichte, der "Kampf der springenden Pferde" steht der Formel 1 dafür womöglich bevor.

Alessa-Luisa Naujoks

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