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"Werde wiederkommen"

Sophia Flörsch: So geht es ihr nach dem Horrorcrash

  • Aktualisiert: 20.11.2018
  • 20:28 Uhr
  • ran.de
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© imago/Pakusch
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Sophia Flörsch ist nach ihrem Horrorcrash erfolgreich operiert worden. Wie geht es für die 17-Jährige weiter? Für sie ist klar: Sie kommt zurück.

München – Formel 1. Die Königsklasse des Motorsports. Der Gipfel. Ein großer Traum, ein großes Ziel, für jeden Rennfahrer. Auch für Rennfahrerinnen. Denn Frauen und die Formel 1 – das ist und bleibt ein schwieriges Thema.  

Nicht für Sophia Flörsch.

Die 17-Jährige hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass auch sie dorthin will. Selbst ein Horrorcrash hält sie davon nicht ab. Auch wenn die Bilder des Unfalls nichts für schwache Nerven sind.

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An Träumen festhalten

Klar ist für sie: An Träumen muss man festhalten, damit sie sich erfüllen können. Flörsch hält an ihrem Traum fest, auch wenn beim Weltfinale der Formel 3 am vergangenen Wochenende in Macau bei dem Unfall ihr siebter Halswirbel brach. Glücklicherweise ist aber das Rückenmark unversehrt, Lähmungserscheinungen gab es auch keine. Der elfstündige Eingriff verlief ohne Komplikationen, dabei musste ein Knochensplitter entfernt werden, der gefährlich nah an ihrem Rückenmark saß.

"Ich werde wiederkommen", schrieb Flörsch am Dienstag bei Facebook. Sie habe die OP an ihrer Wirbelsäule "gut" verkraftet: "Ich hoffe von nun an wird es besser. Ich muss noch ein paar Tage in Macau bleiben, bis ich abtransportiert werden kann. Ich möchte jedem meiner Fans für die Genesungswünsche danken, die ich gerade lese. Das motiviert mich und gibt mir Mut." 

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Doch wie geht es für sie jetzt weiter?

Das kurzfristige Ziel: Ihren 18. Geburtstag am 1. Dezember im Kreise ihrer Liebsten Zuhause verbringen. Das könnte aufgrund des engen Zeitfensters möglicherweise ein Problem werden.

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Teamchef glaubt an Rückkehr

Was ihre Karriere betrifft: Nicht nur sie selbst, auch ihr Teamchef Frits van Amersfoort glaubt an eine Rückkehr der Münchnerin. "Ich bin sicher, dass sie zurückkehren wird. Zum Glück steht der Winter bevor, da hat sie genug Zeit zur Genesung." In der Tat war das Weltfinale der Saisonabschluss.

Flörsch war im Laufe der abgelaufenen Saison in die Formel 3 aufgestiegen und für Van Amersfoort Racing gefahren. Zuvor konnte sie sich mit guten Leistungen in der Formel 4 empfehlen, als erste Frau hatte sie es in der Nachwuchsserie zweimal aufs Podest geschafft. In der Formel 3 war in 20 Rennen ein zehnter Platz und damit ein Meisterschaftspunkt das beste Ergebnis. 

2018 Debüt in der Formel 3

2019 wäre ihre zweite Saison in der Formel 3, in der Nachwuchsserie in der Regel das Jahr, in dem erste Leistungssprünge zu sehen sind. Wie bei Mick Schumacher zum Beispiel auch, der nach einem durchwachsenen Debütjahr 2017 in dieser Saison den Titel holte.

Aber: Wo sie 2019 fahren wird, ist noch offen. Denn ihr aktuelles Team Van Amersfoort Racing schaffte den Sprung ins Starterfeld der neuen Formel 3 des Automobil-Weltverbandes FIA, die im Rahmen der Formel 1 fährt, nicht. Im Rahmenprogramm der DTM gibt es auch 2019 eine Formel 3, in der die Fahrzeuge der letztjährigen Formel-3-Europameisterschaft teilnahmeberechtigt sind. Die Top-Piloten sind dort nicht unterwegs. Ein Sprungbrett wäre es freilich trotzdem. 

Das soll auch die neue W Series sein, die ebenfalls im Rahmen der DTM fährt. Die Formelserie mit baugleichen Autos mit 4-Zylinder-Turbomotoren mit 1,8 Litern Hubraum sorgte für kontroverse Diskussionen. Der Tenor, vor allem aus dem Lager der Frauen: Das Ganze ist durch die Trennung der Geschlechter eher ein Rückschritt. Dabei soll sich endlich etwas ändern, die Männerdomäne Formel 1 ist eine der letzten Machobastionen.

Susie Wolff war die letzte Frau in der Formel 1, sie absolvierte 2014 und 2015 Trainingseinsätze in einem Williams, zu mehr reichte es nicht. Die letzte Frau, die ein Rennen in der Formel 1 bestritt, war die Italienerin Lella Lombardi. Das war 1976. Also vor 42 Jahren. 

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"Wir können es genauso wie die Jungs"

Flörsch sagte vor einigen Wochen bei Auto Bild Motorsport bereits: "Wir können es genauso wie die Jungs. Deshalb ist es für mich der falsche Weg. Ich habe mit dem Sport mit fünf Jahren angefangen, weil man gegen Jungs kämpft. Das ist cool und so ziemlich der einzige Sport neben Reiten, wo das möglich ist." Ein gesundes Selbstbewusstsein musste sie sich erst aneignen. "Und ganz sicher brauchst du als Mädchen mehr Selbstbewusstsein und musst mit stolzer Brust durchs Fahrerlager laufen, auch wenn es nicht so läuft. Aber sobald die Jungs dich respektieren, funktioniert es. Aber das gilt für Jungs und Mädchen."

Dem Spiegel sagte sie: "Frauen laufen Triathlon, Frauen besteigen den Mount Everest, Frauen bringen Kinder auf die Welt - warum sollen wir nicht auf dem gleichen Niveau fahren können wie Männer? Ich will keine Quotenfrau sein, sondern um Siege kämpfen. Dafür arbeite ich, das ist mein Anspruch." 

Sie wird weiter dafür arbeiten. Nach dem Horrorcrash erst recht.

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