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Sörgel: Froome-Urteil "wirft Radsport zehn Jahre zurück"

  • Aktualisiert: 02.07.2018
  • 20:56 Uhr
  • SID
Article Image Media
© AFPSIDPHILIPPE LOPEZ
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Fritz Sörgel sieht in dem Ausgang des Verfahrens gegen Christopher Froome einen herben Rückschlag für den Radsport.

Essen - Der Nürnberger Anti-Doping-Experte Fritz Sörgel sieht in der Salbutamol-Affäre um Christopher Froome ungeachtet des am Montag eingestellten Verfahrens gegen den britischen Tour-de-France-Sieger einen herben Rückschlag für den Radsport. Wie Sörgel der Funke-Mediengruppe nach dem Urteil des Weltverbandes UCI sagte, wird die langsam vom Skandal um den tief gefallenen US-Dopingsünder Lance Armstrong erholte Sportart noch einige Zeit mit den Folgen des Falles zu kämpfen haben.

"Das Problem beim Radsport ist jeder neue Fall, und gerade der mit Froome, also dem erfolgreichsten Radfahrer seit Armstrong, wirft den Sport um zehn Jahre zurück", meinte Sörgel: "Im Prinzip fängt der Radsport jetzt wieder an, für sich werben zu müssen. Ihr Vorzeigefahrer ist schwer gestürzt."

Für den Pharmakologen bedeuten der "Fall Froome" und das offiziell nicht transparent begründete Ergebnis der entsprechenden Untersuchungen auch eine Schwächung des Anti-Doping-Kampfes. "Natürlich: Einen Sonderfall in den Sonderfällen kann es immer geben, aber wenn man so an die Dopingproblematik rangeht, dann steuern wir schnurstracks in die traurigen Anfänge zurück."

Sörgel sieht die Verantwortung dafür jedoch auch bei der Welt-Anti-Doping-Agentur: "Gerade die WADA verfügt über einen großen Datenpool: Wenn sie hier nachgibt, müsste sie ja auch rechtfertigen, warum sie andere Sportler verfolgt. Und andererseits: wenn es keine Fälle gibt und Salbutamol in vielen Sportarten wie mit einem Salzstreuer unter die Athleten verteilt wird, dann funktioniert das System mit den Grenzwerten nicht."


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