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Rugby-Weltmeisterschaft 2019

Doping, Prügel, Rassismus: Unruhe bei Südafrikas Rugby-Team

  • Aktualisiert: 20.09.2019
  • 09:37 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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© imago
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Südafrika hat eine der besten Rugby-Nationalmannschaften überhaupt und gilt als einer der Favoriten der Weltmeisterschaft (20. September bis 2. November live auf ProSieben MAXX und ran.de). Doch vor dem Auftakt gegen Neuseeland macht sich Unruhe breit.

München - Eigentlich zählt die südafrikanische Nationalmannschaft zu den großen Favoriten der Rugby-Weltmeisterschaft 2019 in Japan. Die "Springboks" gewannen erst im Juli und August die Rugby Championship und ließen dabei sogar die "All Blacks" aus Neuseeland hinter sich. Mit Verbindungshalb Handre Pollard und Gedrängenehalb Herschel Jantjies scheinen sich zudem zwei Spieler in der Form ihres Lebens zu befinden.

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Doch vor dem ersten Gruppenspiel gegen Neuseeland (Samstag, ab 11:10 Uhr auf ProSieben MAXX und ran.de) macht sich Unruhe in der Mannschaft von Trainer Rassie Erasmus breit. Die Ursachen: ein Doping-Fall und eine Prügelei.

Aphiwe Dyantyi drohen vier Jahre Sperre

Aphiwe Dyantyi, eine der großen Zukunftsversprechen der südafrikanischen Nationalmannschaft, wurde bei einer Trainingskontrolle positiv auf Steroide getestet. Der Außendreiviertel hatte bislang zwar lediglich 13 Länderspiele absolviert, mit seinen sechs teilweise sehr spektakulären Versuchen aber für Furore gesorgt. Die Weltmeisterschaft hätte sein großer Durchbruch werden können.

Der südafrikanische Verband hatte das Thema zunächst noch versucht kleinzureden. Erst nach der positiven B-Probe Mitte August wurde das Ergebnis publik. Die Vermutung: Möglicherweise wollte Dyantyi die Genesung nach seiner Muskelverletzung im Oberschenkel, die ihn monatelang außer Gefecht gesetzt hatte, mit Hilfe verbotener Substanzen beschleunigen.

Der 25-Jährige beteuert seine Unschuld: "Eine verbotene Substanz zu nehmen wäre unverantwortlich." Ihm droht nun eine Sperre von bis zu vier Jahren.

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Prügelei und Rassismus? Eben Etzebeth unter Verdacht

Damit nicht genug: Auch der Zweite-Reihe-Riese Eben Etzebeth produzierte negative Schlagzeilen. Der 120-Kilogramm-Athlet, der bereits auf dem Platz als sehr aufbrausend gilt, soll kurz vor dem Abflug zur Weltmeisterschaft nach Japan in eine tätliche Auseinandersetzung involviert gewesen sein.

Im südafrikanischen Urlaubsort Langebaan soll er provoziert, als schlechter Rugbyspieler bezeichnet worden sein. Daraufhin soll Etzebeth einen Mann körperlich angegriffen haben. Zudem werden ihm rassistische Beschimpfungen vorgeworfen.

Etzbesth bestreitet die Vorwürfe in den sozialen Medien: "Es ist völlig falsch und unbegründet zu behaupten, dass ich jemanden in Langebaan körperlich oder rassistisch angegangen habe, wie es in den sozialen Medien berichtet wurde. Mehrere Zeugen können dies bestätigen. Ich bin und werde immer danach streben, ein wahrer Botschafter dieser wunderschönen Regenbogennation und des Sports zu sein, den ich liebe."

Das südafrikanische Rugby-Team gab vergangene Woche ein öffentliches Statement heraus und versprach, die Vorwürfe gegen Eben Etzebeth ernst zu nehmen und die laufenden Ermittlungen zu unterstützen. Weiter heißt es: "Wir stehen zu unseren früheren Äußerungen, dass wir Gewalttaten oder rassistischen Missbrauch nicht tolerieren werden. SA Rugby wird geeignete Maßnahmen ergreifen, sobald die rechtlichen Ermittlungen und der Prozess abgeschlossen sind."

Das bedeutet auch: Solange die Ermittlungen zu keinem eindeutigen Ergebnis geführt haben, plant die Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft mit Etzebeth. Eine Entscheidung, die nicht überall auf Verständnis stößt.

Schwere Vorwürfe von Ex-Trainer Peter de Villiers

Der frühere Springboks-Trainer Peter de Villiers ist der Ansicht, dass Etzebeth bis zum Abschluss der Untersuchung nicht mit dem Nationalteam nach Japan hätte reisen dürfen. "Ich war überrascht, dass SA Rugby diese Option nicht gewählt hat und stattdessen Etzebeth erlaubt, mit der Mannschaft an der Weltmeisterschaft teilzunehmen", sagte er im Interview mit Rugby Pass.

"Ich finde es enttäuschend, dass farbige Administratoren bei SA Rugby wie Mark Alexander (Präsident) und Francois Davids (stellvertretender Präsident) nicht das Richtige getan haben, indem sie Ermittlungen eingeleitet und den Spieler suspendiert haben, bis alles geklärt ist. Ich nehme Rassismus-Vorwürfe persönlich, denn wenn rassistische Worte gegen einen durchschnittlichen Mann auf der Straße verwendet werden, könnten sie genauso gut auch gegen mich verwendet werden."

De Villiers' Konsequenz: "Indem SA Rugby einfach Etzebeths Wort akzeptierte und keine Untersuchung einleitete, wurde die Gelegenheit verpasst zu zeigen, dass es ihnen ernst ist, Rassismus zu bekämpfen. Deshalb kann ich die Springboks bei der diesjährigen Weltmeisterschaft nicht unterstützen."

Die Unruhe wächst.

Oliver Jensen

Vom 20. September bis 2. November 2019 übertragen ProSieben MAXX und ran.de die Rugby-WM in Japan. Alle Spiele des drittgrößten Sport-Turniers der Welt gibt es im Livestream auf ran.de, eine Vielzahl an ausgewählten Spielen im Free-TV auf ProSieben MAXX.

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