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Neureuther-Rücktritt: Stationen einer Karriere (zusammengestellt vom SID)

  • Aktualisiert: 17.03.2019
  • 10:40 Uhr
  • SID
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Felix Neureuther macht Schluss, der populärste deutsche Wintersportler stellt die Skier nach über 16 Jahren im Weltcup in die Ecke.

Soldeu (SID) - Felix Neureuther macht Schluss, der populärste deutsche Wintersportler stellt die Skier nach über 16 Jahren im Weltcup in die Ecke. - Der SID beleuchtet die wichtigsten Stationen seiner Karriere.

Winter 1986: Im Alter von zweieinhalb Jahren steht Felix Neureuther unter Anleitung seines Vaters Christian, der selbst sechs Weltcup-Rennen gewann, zum ersten Mal auf Skiern. Mit drei feiert der Sohn von Doppel-Olympiasiegerin Rosi Mittermaier bei der Klubmeisterschaft des SC Partenkirchen seinen ersten Sieg. Die Skikarriere ist vorgezeichnet, obwohl der junge Neureuther auch ein talentierter Fußballer und Eishockeyspieler ist.

4. Januar 2003: Der 18-jährige Neureuther debütiert beim Riesenslalom in Kranjska Gora/Slowenien im Weltcup - und scheidet im ersten Lauf aus. Dennoch darf er im Februar gleich mit zur WM nach St. Moritz/Schweiz. Dort fällt er mit flotten Sprüchen über Ski-"Hasen" auf - und mit Laufbestzeit im zweiten Slalom-Durchgang, die ihm Rang 15 bringt. Im Dezember holt er als Achter beim Slalom von Madonna di Campiglio erstmals Weltcuppunkte. Im folgenden Frühjahr macht er Abitur, "einer meiner größten Erfolge".

Sommer 2004: Bei Neureuther wird eine Herzbeutel-Entzündung diagnostiziert, die ihn zur ersten von vielen Zwangspausen verurteilt.

13. Februar 2005: Bei der WM-Premiere des Team-Events fährt Neureuther in Bormio/Italien an der Seite von Hilde Gerg und Martina Ertl zu Gold. Es bleibt sein einziger großer Titel.

3. Dezember 2006: Als Dritter beim Weltcup-Slalom von Beaver Creek/USA feiert Neureuther seinen ersten von inzwischen 47 Podestplätzen. "Ich kann es gar nicht glauben, ich habe doch so viele Fehler gemacht", sagt er. Bei der folgenden WM scheidet er im Slalom auf Silberkurs liegend im Finale aus.

15. Februar 2009: Neureuther fährt seinem ersten Sieg auch in seiner sechsten vollen Weltcup-Saison vergeblich hinterher, bei der WM wird er nach schwachem ersten Lauf Slalom-Vierter. "Ich habe die Medaille nicht verdient", sagt er.

24. Januar 2010: Nach schwachem Saisonstart ("ich war mental am Boden") gelingt Neureuther der endgültige Durchbruch. 31 Jahre nach Papa Christian gewinnt er den Slalom auf dem legendären Ganslernhang von Kitzbühel. "Ich bin so stolz", sagt der Vater unter Tränen, Österreichs Skiheld Benjamin Raich meint: "Sein Sieg war überfällig." Im März gewinnt er auch auf dem heimischen Gudiberg, doch bei Olympia in Whistler/Kanada scheitert der Mitfavorit im ersten Lauf.

20. Februar 2011: Der Tiefpunkt. Bei der Heim-WM auf "seinem" Gudiberg zerbricht Neureuther an seinen Erwartungen. Verkorkster erster Slalomlauf, "DNF" im zweiten. "Wenn man fünf Jahre darauf hinarbeitet, alles darauf ausrichtet, ist das schon bitter", sagt er, und: "Ich bin froh, dass alles vorbei ist."

17. Februar 2013: Nach Team-Bronze gewinnt Neureuther in Schladming mit Slalom-Silber seine erste Einzelmedaille bei einer WM. "Es hat immer geheißen: Der Neureuther packt's nicht bei Großereignissen", sagt er sichtlich bewegt, "das war das Anstrengendste, was ich im Leben gemacht hab, aber auch das Schönste."

14. Februar 2014: Neureuther ist in der Form seines Lebens, gewinnt in Bormio und Kitzbühel sowie in Adelboden als erster Deutscher seit 41 Jahren einen Weltcup-Riesenslalom - doch dann hat er auf der Anreise zu Olympia in Sotschi einen Autounfall: Schleudertrauma, Rippenprellung. Im Riesenslalom wird er Achter, im Slalom scheidet er aus.

22. Dezember 2014: Beim Slalom in Madonna di Campiglio/Italien feiert Neureuther seinen zehnten Weltcupsieg und überholt den erfolgreichsten Deutschen, Markus Wasmeier. Im Februar holt er in Beaver Creek WM-Bronze im Slalom. Den Slalom-Weltcup verliert er, von Rückenschmerzen geplagt, im letzten Saisonrennen an Marcel Hirscher.

19. Februar 2017: Bei der WM in St. Moritz hat Neureuther erneut körperliche Probleme, im Slalom liegt er zunächst nur auf Rang zehn - und gewinnt nach irrer Aufholjagd vor den Augen seiner schwangeren Freundin Miriam doch noch Bronze. "Emotionaler kann es nicht mehr werden", sagt er: "Ich bin normal nicht derjenige, der schnell zu weinen anfängt. Aber heute hat es mir die Tränen richtig rausgedrückt."

12. November 2017: In Levi/Finnland feiert Neureuther seinen 13. Weltcupsieg. Es bleibt sein letzter - auch, weil er sich 13 Tage später das Kreuzband reißt. Olympia 2018 verpasst er deshalb.

17. Februar 2019: Neureuther wischt die anhaltenden Gerüchte über ein nahendes Karriere beiseite, will bei der WM in Are/Schweden einen letzten großen Coup - und scheitert doch im Slalom. Danach knüpft er die Fortsetzung seiner Laufbahn an Bedingungen: "So wie es momentan ist, lass ich es bleiben."

16. März 2019: Er lässt es bleiben. Neureuther verkündet seinen Rücktritt, der Slalom beim Saisonfinale in Soldeu/Andorra am Sonntag ist sein 248. und letztes Weltcup-Rennen.


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