Stockholm zeigt Interesse an Olympia 2030
Schweden zeigt Interesse an einer kurzfristigen Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2030.
Stockholm (SID) - Schweden zeigt Interesse an einer kurzfristigen Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2030. Der Präsident des Schwedischen Olympischen Komitees, Anders Larsson, kündigte bei einer Pressekonferenz eine "Vorstudie" an. Diese solle bis zum Sommer Ergebnisse liefern.
"Hoffentlich wird sie zu einer Bewerbung führen, und hoffentlich wird diese Bewerbung dazu führen, dass die Olympischen und Paralympischen Spiele in Schweden stattfinden", erklärte Larsson weiter. Gespräche mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) hätten bereits stattgefunden, die Signale aus Lausanne seien ermutigend.
Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson und auch Stockholmer Kommunalpolitiker reagierten mit Blick auf die potenziellen Kosten aber zurückhaltend.
Das IOC verschob im vergangenen Dezember die Vergabe der übernächsten Winterspiele auf 2024. Die Ringe-Organisation reagierte damit auf einen aktuellen Report der Vergabe-Kommission. Dieser hatte mit Blick auf den Klimawandel und die Nachhaltigkeit erweiterte Vorgaben und Anforderungen an einen möglichen Ausrichter der Winterspiele formuliert. Unter anderem soll ein Bewerber an Austragungsorten von Schneewettbewerben zur Olympia-Zeit eine Temperatur von unter null Grad über einen Zeitraum von zehn Jahren nachweisen.
Lange galt als sicher, dass die Entscheidung für 2030 zwischen den früheren Ausrichtern Vancouver, Sapporo und Salt Lake City fällt. Die Regierung der kanadischen Provinz British Columbia stellte im vergangenen Herbst aber ihre Unterstützung für die Bewerbung Vancouvers ein. In Japan wirft der sich ausweitende Skandal rund um die Sommerspiele 2021 in Tokio einen Schatten auf die Kampagne Sapporos. Und Salt Lake City soll mittlerweile eine Austragung 2034 bevorzugen - 2028 finden schließlich bereits Sommerspiele in den USA (Los Angeles) statt.
Stockholm, Gastgeber der Sommerspiele 1912, scheiterte gemeinsam mit Are bei der Bewerbung um die Winterspiele 2026 an Mailand und Cortina d'Ampezzo.
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) liebäugelt mit einer Bewerbung um Sommer- und Winterspiele, frühestens infrage kommen wohl Anläufe für 2034 und 2036. Als Grundvoraussetzung nennt der Dachverband aber eine breite Unterstützung in der deutschen Gesellschaft. Diese will der DOSB bis zum Herbst 2024 evaluiert haben.