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Eishockey: Fragen und Antworten zum DEL-Finale

  • Aktualisiert: 14.04.2016
  • 12:30 Uhr
  • SID
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Vorrundensieger Red Bull München und die Grizzlys Wolfsburg stehen im Finale um die 96. deutsche Eishockey-Meisterschaft.

München (SID) - Vorrundensieger Red Bull München und die Grizzlys Wolfsburg stehen im Finale um die 96. deutsche Eishockey-Meisterschaft. Vor dem Start am Freitag (19.30 Uhr/ServusTV) in München beantwortet der Sport-Informations-Dienst (SID) die wichtigsten Fragen.

IST ES DAS TRAUMFINALE?

Nein, das Duell der Werksklubs des Brause-Herstellers Red Bull und des Autobauers VW wird die wenigsten Zuschauer in 22 DEL-Finals anlocken. Selbst bei ausverkauften Hallen könnten im Schnitt nur 5323 Besucher kommen. Den Minusrekord hält die Endspielserie 2004 zwischen Frankfurt und Berlin (5848).

WER IST FAVORIT?

München, bestes Team der Hauptrunde, hat bei einem geschätzen Jahresetat von 12,5 Millionen Euro die teuerste Mannschaft der Liga und im Vergleich zum Vorrundenvierten Wolfsburg den breiteren Kader. Die Finalisten sind nicht nur die defensivstärksten Mannschaften der DEL, sondern auch die schnellsten. München hat vor allem Vorteile in der Physis.

WELCHER TRAINER IST BESSER?

Don Jackson, im zweiten Jahr bei Red Bull an der Bande, ist quasi eine Titelgarantie. Der Amerikaner, einst an der Seite des legendären Wayne Gretzky zweimal Stanley-Cup-Sieger, stand bislang sechsmal im DEL-Finale. Fünfmal gewann er mit den Eisbären Berlin den Silberpokal, nur bei seinem Debüt 2006 mit der Düsseldorfer EG unterlag er. Wolfsburgs Pavel Gross gilt als akribischer Arbeiter und gewiefter Taktiker. Er hat die wirtschaftlich vergleichsweise kleinen Grizzlys in sechs Jahren fünfmal ins Halbfinale und zweimal ins Finale geführt.

WER IST DER STAR DES FINALES?

Einer, der kein Star sein will: Michael Wolf. Der Ex-Nationalspieler führt mit 277 Treffern die ewige Torschützenliste der DEL an. In seinem ersten Finale will sich der 35-Jährige endlich "einen Kindheitstraum" erfüllen und Meister werden. 

WARUM IST DAS FINALE "EL PLASTICO"?

Zwei Werksklubs treffen aufeinander, die keinerlei Tradition haben. Der EHC Wolfsburg trat 1996 in der Regionalliga die Nachfolge des in Konkurs gegangenen EC an. Nach einem DEL-Jahr 2004/05 kehrten die Niedersachsen 2007 in die höchste Klasse zurück. VW bestreitet 70 Prozent des 7,7-Millionen-Budgets. Der EHC München begann 1998 in der Bezirksliga und ist erst seit 2010 in der DEL. Red Bull ist seit drei Jahren 100-prozentiger Gesellschafter. 

WANN FÄLLT DIE ENTSCHEIDUNG?

In der Best-of-seven-Serie sind vier Siege zum Titelgewinn notwendig. Seit der Einführung dieses Modus vor drei Jahren hat es noch kein Team in vier Spielen geschafft. Der ERC Ingolstadt brauchte 2014 sieben Partien, Adler Mannheim im vergangenen Jahr sechs. Gibt es nach 60 Minuten keinen Sieger, wird so lange in 20-Minuten-Abschnitten verlängert, bis ein Tor fällt. Das längste Play-off-Spiel dauerte 168:16 Minuten (Köln gegen Mannheim 5:4 am 22. März 2008).

WER ZEIGT DAS FINALE IM FERNSEHEN?

ServusTV überträgt alle Spiele live mit bis zu 17 Kameras und zwei mit Mikro ausgestatteten Spielern, den sogenannten Cable Guys. Danach ist für den österreichischen Sender, der zum Red-Bull-Firmenimperium gehört, Schluss. Ab der nächsten Saison laufen die Live-Übertragungen aus der DEL im Free-TV auf Sport1.

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