FC Bayern München im Torhüter-Dilemma: Wann ist Neuer fit? Was wird aus Sommer und Nübel?
Torhüter-Dilemma beim FC Bayern: Wann kehrt Neuer zurück? Was wird aus seinen Backups?
Der FC Bayern steckt kurz vor dem Vorbereitungsstart zur Saison 2023/24 im Torhüter-Dilemma. Das Comeback von Manuel Neuer könnte sich verzögern, einige Backups wollen weg. ran zeigt die Situation der Bayern-Keeper und mögliche Neuzugänge auf der Problem-Position. (Stand: 10. Juli 2023)
Manuel Neuer (FC Bayern München)
Der Comeback-Plan von Manuel Neuer lief laut "Bild" lange Zeit hervorragend, zuletzt gab es aber im Juni wohl kleinere Rückschläge. Daher dürfte der langjährige Leistungsträger zum Vorbereitungsauftakt der Bayern noch fehlen, was wiederum Einfluss auf die weitere Torhüter-Planung des Rekordmeisters haben würde.
Yann Sommer (FC Bayern München)
Neuers Stellvertreter Yann Sommer würde wohl gerne nach einem halben Jahr wieder gehen, obwohl er noch bis 2025 unter Vertrag steht. Bei einem Neuer-Comeback droht dem Schweizer nämlich in München die Bank. Mit Inter Mailand soll es schon einen heißen Interessenten für den routinierten Nationalkeeper der Eidgenossen geben. Aber: Solange Neuer nicht wieder völlig fit ist, hätten ihn die Bayern wohl gerne weiterhin an der Säbener Straße. Somit ist Sommer quasi in der Warteschleife, solange Neuers Gesundheits-Status nicht endgültig geklärt ist.
Sven Ulreich (FC Bayern München)
Die Bayern-Bosse holten im Januar nach der Neuer-Verletzung lieber Yann Sommer aus Gladbach als auf den damaligen Backup Sven Ulreich zu setzen. Dennoch fügte sich Ulreich in der Rückrunde in die Rolle als Nummer 2 hinter Neuzugang Sommer. Nun hofft der 34-Jährige, hinter dem irgendwann wieder genesenen Neuer dann zumindest weiterhin die Nummer 2 zu sein und nicht hinter Neuer und Sommer nur der dritte Keeper in der Bayern-Hierarchie.
Alexander Nübel (FC Bayern München)
Nach zweijähriger Leihe zur AS Monaco ist Alexander Nübel laut "Bild" auf Klubsuche, weil für ihn eine Rückkehr nach München als Nummer 2 nicht infrage kommen würde. Vor seiner Leihe gab es dem Bericht nach Zoff, weil die Bayern wohl zugesagte Einsatzzeiten für Nübel nicht einhielten, zudem soll das Verhältnis zu Ex-Torwarttrainer Toni Tapalovic, einem Neuer-Vertrauten, nicht gut gewesen sein. Im Sommer 2023 will Nübel nun ein neues Kapitel in seiner Karriere aufschlagen, allerdings gestalte sich die Klubsuche wohl nicht so einfach, da Nübel einerseits bei einem neuen Verein die Nummer 1 sein und zudem Champions League spielen wolle.
Johannes Schenk (FC Bayern München)
Talent Johannes Schenk erhielt im Sommer 2022 einen Profivertrag für zwei Jahre, hatte zuletzt aber in der ersten Mannschaft der Münchner keine wirkliche Perspektive. Der 20-Jährige spielte hauptsächlich in der Regionalliga-Mannschaft des Rekordmeisters, die einmal mehr den Aufstieg in die 3. Liga verpasste. Schon vor einiger Zeit berichtete der "Kicker" von Plänen der Münchner, Schenk zu einem höherklassigen Klub verleihen zu wollen, damit er dort auf Profi-Niveau Spielpraxis sammeln kann.
Möglicher Kandidat: Giorgi Mamardashvili (FC Valencia)
Mit dem georgischen Nationalkeeper Giorgi Mamardashvili soll der FC Bayern schon einen perspektivischen Neuer-Nachfolger gefunden haben. Allerdings sei der Rekordmeister laut "Sky" zum jetzigen Zeitpunkt nicht bereit, eine Ablösesumme von 25-30 Millionen Euro für den 1,97-Meter-Hünen in die Hand zu nehmen, um ihn aus seinem bis 2027 laufenden Vertrag in Valencia rauszukaufen. Schließlich wäre er an der Säbener Straße nach dem bald erhofften Neuer-Comeback erst einmal nur die Nummer 2 hinter dem Routinier.
Möglicher Kandidat: Keylor Navas (Paris St. Germain)
Ein anderer Kandidat, der bereits nach der Neuer-Verletzung in München gehandelt wurde, ist Keylor Navas. Laut "L'Equipe" will Paris St. Germain den Costa Ricaner nicht zuletzt wegen seines vermeintlich sehr hohen Gehalts loswerden, da er beim französischen Meister zuletzt ohnehin nur die Nummer 2 war, ehe er im Januar an Nottingham Forest verliehen wurde. Navas' Vertrag bei PSG läuft noch bis 2024.
Möglicher Kandidat: Samir Handanovic (vereinslos)
Der Markt der vereinslosen Spieler hat in Sachen Torhüter zum jetzigen Zeitpunkt des Transferfensters auch noch einige klingende Namen zu bieten, die den Bayern zumindest als Backup hinter Neuer weiterhelfen könnten. In diese Kategorie fällt unter anderem Samir Handanovic, zuletzt bis Ende Juni bei Inter Mailand unter Vertrag. Der 38-Jährige verfügt über immense Erfahrung aus unter anderem 566 Serie-A-Einsätzen, 81 Länderspielen für Slowenien und 26 Champions-League-Einsätzen.
Möglicher Kandidat: Salvatore Sirigu (vereinslos)
Ebenfalls in die Kategorie Routinier fällt der Italiener Salvatore Sirigu, der zuletzt in Florenz unter Vertrag stand. Ähnlich wie Handanovic, hat der 36-jährige Sirigu auch zahlreiche Einsätze in der Serie A vorzuweisen, spielte zudem in der Vergangenheit bei Paris St. Germain und in der italienischen Nationalmannschaft sowie der Champions League. Zudem kennt Sirigu die Rolle als verlässlicher Backup bereits von seinen letzten Stationen wie Florenz und Neapel.
Möglicher Kandidat: Rafal Gikiewicz (vereinslos)
Nach seinem Vertragsende beim FC Augsburg sucht auch der Pole Rafal Gikiewicz einen neuen Verein. Der 35-Jährige hat ebenfalls viel Bundesliga-Erfahrung aus seinen Stationen Freiburg, Union Berlin und eben Augsburg vorzuweisen. Bei den Fuggerstädtern verpasste er zuletzt aufgrund einer Verletzung das Inkrafttreten einer Klausel zu Verlängerung seines Kontrakts und ist so seit dem 1. Juli vereinslos.
Möglicher Kandidat: Örjan Nyland (vereinslos)
Vor allem an erfahrenen Keepern gibt der ablösefreie Markt aktuell recht viel her, so ist auch der norwegische Nationaltorhüter Örjan Nyland nach seinem Vertragsende bei RB Leipzig mal wieder auf der Suche nach einem neuen Verein. Der 32-Jährige bringt unter anderem die Erfahrung von fast 50 Länderspielen mit, kann zudem auf Einsätze in der Premier League und Bundesliga verweisen. In Leipzig war er zuletzt die Nummer 2 hinter Janis Blaswich, wurde nach der Verletzung von Peter Gulacsi verpflichtet.
Möglicher Kandidat: Tomas Vaclik (vereinslos)
In das Profil eines erfahrenen Keepers würde auch Tomas Vaclik perfekt passen. Der Tscheche hat für sein Heimatland 54 Länderspiele bestritten, stand bei renommierten Klubs wie Sparta Prag, dem FC Basel, FC Sevilla oder Olympiakos Piräus unter Vertrag. Zuletzt kickte er in der englischen Championship für Huddersfield, wo kürzlich der Vertrag des 34-Jährigen auslief.
Möglicher Kandidat: Timo Horn (vereinslos)
Nach seinem Vertragsende beim 1. FC Köln wäre auch Timo Horn ablösefrei zu haben. Das FC-Eigengewächs war viele Jahre die Nummer 1 der Domstädter, verlor aber vor einiger Zeit dann seinen Platz zwischen den Pfosten an Marvin Schwäbe. Nicht zuletzt deshalb konnte man sich zuletzt nicht über eine weitere Zusammenarbeit einigen. Horn wurde kürzlich unter anderem mit einem möglichen Wechsel nach Florenz in Verbindung gebracht. Mit 30 Jahren zählt auch der Olympia-Silbermedaillen-Gewinner von 2016 schon zu den Routiniers unter den derzeit vertragslosen Torhütern.
Möglicher Kandidat: Arnau Tenas (vereinslos)
Definitiv zur jungen Garde aufstrebender Torhüter zählt der Spanier Arnau Tenas. Der 22-Jährige überzeugte zuletzt bei der U21-EM, bei der die Iberer erst im Finale mit 0:1 an England scheiterten und genoss zuvor beim FC Barcelona eine bekanntermaßen auch fußballerisch hervorragende Ausbildung. Nun ist Tenas nach seinem Vertragsende bei den Katalanen vereinslos. Laut Gerüchten aus Spanien soll Tenas unter anderem bei La-Liga-Aufsteiger UD Las Palmas ein Thema als möglicher Neuzugang sein.