SC Freiburg gegen Werder Bremen
Bundesliga: VAR lässt Schiri Dankert im Stich - Spielerverwechslung nicht korrigiert
- Aktualisiert: 22.10.2022
- 22:21 Uhr
- ran.de
Der VAR ist oft der Prügelknabe der Bundesliga. In den allermeisten Fällen lässt sich über die Entscheidungen des Kölner Kellers streiten. Beim Spiel zwischen dem SC Freiburg und Werder Bremen jedoch nicht, weil sich der Video-Mann nicht meldet, obwohl es seine Pflicht gewesen wäre.
München - Der Samstagnachmittag des 11. Bundesliga-Spieltags hat es einmal mehr deutlich gemacht: Trotz des VAR bleibt genug Diskussionsbedarf. Oder eben auch gerade wegen der Schiri-Unterstützung aus dem Kölner Keller.
Im Blickpunkt standen vor allem zwei Partien. In erster Linie das 2:2 zwischen Bayer Leverkusen und dem VfL Wolfsburg, das zwei zumindest zweifelhafte Elfmeter parat hielt. Beim Handspiel von Micky van de Ven bat VAR Tobias Stieler Schiedsrichter Felix Brych zumindest zum Videostudium in die Review Area, den Zweikampf zwischen Edmond Tapsoba und Felix Nmecha beurteilten offenbar beide als Foul des Leverkuseners.
Über beide Entscheidungen lässt sich streiten.
VAR in Freiburg: Bei Friedls Roter Karte kein Video-Studium für Dankert
Womöglich auch über die frühe Rote Karte von Werder Bremens Kapitän Marco Friedl beim 0:2 beim SC Freiburg. Der Österreicher foulte seinen Landsmann Michael Gregoritsch klar.
Ob es sich - wie von Schiri Bastian Dankert entschieden - um eine Notbremse handelte, ist Interpretationssache. Amos Pieper befand sich zumindest in der Nähe, hätte den Stürmer womöglich noch einfangen können. Ein Videostudium stand nicht an, ob sich Dankert mit VAR Florian Badstübner absprach, wurde nicht ersichtlich.
Falls der Schiri-Helfer in dieser 14. Spielminute stumm blieb, wäre das jedoch sein gutes Recht, denn es handelte sich nicht um eine klare Fehlentscheidung. Die unterlief Dankert jedoch im Zusammenhang mit seinem Elfmeterpfiff nach einem Foul von Bremens Felix Agu an Vincenzo Grifo in der 79. Minute. Denn statt dem Rechtsverteidiger zeigte der Referee nach der Aktion Linksverteidiger Lee Buchanan die Gelbe Karte.
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VAR bleibt bei Spielerverwechslung stumm: Buchanan sieht statt Agu Gelb
Unerklärlicherweise schritt Badstübner auch hier nicht ein. Denn in diesem Fall wäre es sein klarer Auftrag gewesen, den Fehler umgehend zu korrigieren. Der DFB nennt als vier Situationen, in denen der VAR eingreifen kann, Torerzielungen, Strafstöße bzw. Elfmeter, Rote Karten und Verwechslungen von Spielern bei Roten, Gelb-Roten oder Gelben Karten.
Dort heißt es auch: "Voraussetzung für ein Eingreifen des Video-Assistenten ist jeweils, dass nach seiner Einschätzung eine klare und offensichtliche Fehlentscheidung des Schiedsrichters vorliegt."
VAR lässt Dankert im Stich: Schiri verwarnt den falschen Bremer Spieler
Dies war hier der Fall. Damit bliebe als einzige Option, dass auch Badstübner bei den beiden Bremer Spielern durcheinanderkam. Ansonsten stellt sich die Frage, wie ernst der VAR seine Aufgaben wirklich nimmt. Es klingt nach einem Fall von "unterlassener Hilfeleistung" des Kölner Kellers.
Das Spiel war zwar spätestens durch den Elfmeter entschieden. Doch was wäre passiert, wenn Buchanan später noch eine berechtigte Gelbe Karte gesehen und damit auch vom Platz gestellt worden wäre? Für den DFB wäre es wohl schwierig geworden, wie sonst auf eine Tatsachenentscheidung des Unparteiischen zu pochen, wenn doch Mensch und Material zur Verfügung standen, um diesen Fehler umgehend zu korrigieren.
Dankert verwechselt Bremer Profis: Fehler im Spielberichtsbogen korrigiert
Wie die "Bild" berichtet, klärte sich die Verwechslung zumindest nach dem Abpfiff auf. Werders Leiter Lizenzbereich Clemens Fritz stattete Dankert und seinen Assistenten in der Kabine einen Besuch ab, um das Wirrwarr aufzuklären. Und tatsächlich korrigierte der Schiri dem Bericht zufolge seinen Fehler im Spielberichtsbogen.
Damit steht Agu nun bei einer Gelben Karte, Buchanan ist in dieser Statistik noch jungfräulich unterwegs.
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