Barcelona mit B-Elf gegen Leverkusen? Messi und Neymar sind dabei
- Aktualisiert: 09.12.2015
- 14:46 Uhr
- SID
Die große Frage vor dem Auftritt des FC Barcelona in Leverkusen lautet: Werden die Katalanen mit einer B-Elf auflaufen? Die Antwort ist Auslegungssache.
Leverkusen - Vor dem insgesamt zehnten Europacup-Spiel gegeneinander sollte man sich eigentlich kennen, doch für den FC Barcelona ist Bayer Leverkusen offenbar immer noch keine Marke. Und so schrieben die Katalanen auf ihrer Homepage über die Niederlage von "Bayern Leverkusen" am Samstag bei Hertha BSC.
Das Spiel im Rheinland am Mittwoch ist für Barca nach dem bereits feststehenden Gruppensieg nur eine Durchgangsstation. Das belegt wohl auch der brasilianische Stürmerstar Neymar, der am Dienstag in den sozialen Netzwerken die Veröffentlichung seines ersten Songs "O amor tá aí" ("Die Liebe ist da") ankündigte. Die ersten 15 Sekunden lassen erahnen: Das Tor trifft Neymar besser als die Töne.
Iniesta und Pique pausieren
Das will der 23-Jährige auch am Mittwoch in der BayArena beweisen. Zwar lautet die große Frage im Vorfeld: Werden die Katalanen mit einer B-Elf auflaufen? Doch die Antwort ist Auslegungssache. Trainer Luis Enrique wird einigen Spielern eine Ruhepause gönnen, nicht nur den in Barcelona gebliebenen Stammspielern Andres Iniesta und Gerard Pique. Am Dienstagabend ließ Enrique sich noch nicht in die Karten schauen: "Zu Personalien sage ich nichts."
Von einer echten B-Elf auszugehen, könnte jedoch eine fatale Fehleinschätzung sein. Allein schon, weil die drei "Außerirdischen" (Bayer-Sportchef Rudi Völler) Lionel Messi, Luis Suarez und eben Neymar mit ziemlicher Sicherheit spielen werden. Das Trio erzielte bereits 44 Saisontore. Allein 19 davon gelangen Suarez, davon gleich zwölf in den letzten acht Pflichtspielen, Neymar führt mit 14 Treffern die Torschützenliste der Primera Division an und wurde am Dienstag zum Spieler des Monats gewählt.
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Ter Stegen freut sich auf "Heimspiel"
Dass ausgerechnet Messi derzeit statistisch hinterher hinkt, hat Gründe. Deshalb checkte der Weltfußballer am Dienstag besonders motiviert im Kölner Hotel Hyatt am Rheinufer ein. Der Argentinier, der Bayer 2012 mit fünf Toren beim 7:1-Sieg demütigte, fehlte im Hinspiel verletzt, ist erst seit zwei Wochen wieder dabei und wird deshalb bestimmt nicht geschont. Seine Effizienz hat Messi aus dem Stand schon wieder erreicht: In den vier Spielen seit seiner Rückkehr erzielte er drei Tore und bereitete zwei vor.
Für Torhüter Marc-Andre ter Stegen ist es trotz der geringen sportlichen Bedeutung ein besonderes Spiel. "Es ist ein schönes Gefühl, so nahe an der Heimat zu spielen", sagte der Ex-Gladbacher: "Natürlich wird die Familie im Stadion sein."
Barca geht selbstsicher in die Partie
Die Chance für Bayer könnte sein, dass in Dani Alves und Jeremy Mathieu der rechte und ein linker Außenverteidiger gesperrt sind. Doch der Franzose Mathieu war im Hinspiel sogar der Schwachpunkt, als Karim Bellarabi und Kevin Kampl 80 Minuten erfolgreich über seine Seite Nadelstiche setzten.
Doch das ist sechs Wochen her, inzwischen strotzt Barca trotz der zwei verlorenen Punkte am Samstag beim FC Valencia (1:1) vor Selbstsicherheit. "Wir sind inzwischen wieder so unberechenbar wie in den ersten zwei oder drei Jahren mit Pep Guardiola", sagt Dani Alves und stellt den knurrigen Luis Enrique schon mal auf eine Stufe mit dem rund ums Camp Nou immer noch verehrten Trainer von Bayern München. Und auch die Statistik macht Bayer keine Hoffnung: In den vergangenen zehn Jahren gewann Barca am letzten Champions-League-Spieltag achtmal - obwohl sie auch da oft schon qualifiziert waren.
Leverkusen: Leno - Hilbert, Toprak, Tah, Wendell - Kampl, Kramer - Bellarabi, Mehmedi - Kießling, Hernandez. Trainer: Roger Schmidt
Barcelona: ter Stegen - Adriano, Bartra, Vermaelen, Jordi Alba - Rakitic, Busquets, Gumbau - Munir, Messi, Suarez. Trainer: Luis Enrique
Schiedsrichter: Clattenburg (England)