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Frauen-EM 2025: DFB-Heldin Ann-Katrin Berger ist die große Gewinnerin - ein Kommentar
- Aktualisiert: 20.07.2025
- 14:30 Uhr
- Tobias Wiltschek
War da was? Ann-Katrin Berger zeigt eine tadellose Leistung gegen Frankreich. Und das sechs Tage nachdem sie noch heftig kritisiert wurde. Allerhöchsten Respekt für diese Reaktion!
Was war das für eine Reaktion?! Ann-Katrin Berger hat mit einer sensationellen Leistung im Viertelfinale der Frauen-EM gegen Frankreich das deutsche Team ins Halbfinale geführt und ist hauptverantwortlich dafür, dass der Traum der DFB-Auswahl vom EM-Titel weiter geträumt werden darf.
Was hat es nicht alles an Kritik gehagelt an der 34 Jahre alten Torhüterin nach dem 1:4-Debakel gegen Schweden - auch vom Verfasser dieses Kommentars.
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Und auch wenn sich die Kritik von vor sechs Tagen jetzt nicht komplett in Rauch aufgelöst hat, so muss man Berger nun ein mindestens genauso großes Lob aussprechen.
Natürlich erst einmal dafür, dass sie nicht nur im Elfmeterschießen, in dem sie zwei Schüsse der Französinnen gehalten hat, eine Weltklasse-Vorstellung abgeliefert hat.
Berger verblüfft mit unfassbarer Rettungsaktion
Mindestens genauso wichtig war ihre Rettungsaktion in der Verlängerung, als sie nach einer verunglückten Kopfballabwehr von Janina Minge im Rückwärtsfallen und mit letzter Kraft den Ball gerade noch auf Höhe der Torlinie abwehren konnte.
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Das Wichtigste in Kürze
Auch wenn sie sich bei dieser Aktion wohl leicht an der Schulter verletzt hatte, konnte jeder Fan - ob im Stadion oder vor den Bildschirmen - spätestens in diesem Moment erahnen, dass dieser Abend der Abend von Ann-Katrin Berger werden würde.
Einer Torhüterin, die angesichts der öffentlichen Kritik nach dem Schweden-Spiel genauso cool wirkte wie vor jedem Elfmeter der Französinnen. Mit verschränkten Armen und einem Blick, der ausdrückte: "Was wollt ihr denn alle von mir?"
Berger weiß, was im Leben zählt
Schon vor dem Spiel hatte man als Beobachter den Eindruck, als ob sie die Diskussion über ihre Person überhaupt nicht interessierte. Warum auch? Wer, wie sie, schon zweimal den Krebs besiegte, weiß, dass es wahrlich wichtigere Dinge als ein Fußballspiel gibt.
Und wenn sie überhaupt etwas interessierte in den letzten Tagen, dann die Frage, ob ihr 92 Jahre alter Großvater noch in die Schweiz reist, um seine Enkelin im Stadion zu sehen.
"Er meint, fürs Viertelfinale oder Halbfinale in die Schweiz zu reisen, lohne sich nicht. Er kommt nur, wenn wir uns fürs Finale qualifizieren", sagte sie vor ein paar Tagen.
Und wer weiß, wie wichtig es ihr wäre, ihren Opa noch einmal im Stadion begrüßen zu dürfen, der ahnt, dass sie auch gegen die vermeintlich übermächtigen Spanierinnen (Mittwoch ab 21:00 Uhr im Livestream auf Joyn) über sich hinauswachsen könnte.
Seit Samstag glaubt nicht nur sie an den Einzug ins Endspiel.