UEFA Nations League
Nations League - Lehrstunde statt Revanche gegen Spanien: DFB-Frauen verpassen Finaltriumph
- Aktualisiert: 02.12.2025
- 20:33 Uhr
- SID
Der Titeltraum ist geplatzt, die Krone bleibt in Spanien: Die deutschen Fußballerinnen haben den ersten Triumph in der Nations League klar verpasst.
Giulia Gwinn und ihre Teamkolleginnen schlichen mit hängenden Köpfen an der glänzenden Trophäe vorbei. Und als die spanische Final-Fiesta im brodelnden Estadio Metropolitano auf den Höhepunkt zusteuerte, verdauten die deutschen Fußballerinnen bereits die nächste Lehrstunde. Der Titeltraum ist geplatzt, die Krone bleibt in Spanien: Das DFB-Team verpasste den ersten Triumph in der Nations League klar.
"Die erste Hälfte haben wir ausgeglichen gestaltet, danach konnten wir das Niveau nicht mehr halten, so ehrlich müssen wir sein", sagte Bundestrainer Christian Wück in der "ARD" nach dem 0:3 (0:0) im Rückspiel gegen den gnadenlosen Weltmeister.
- Kanter-Sieg im DFB-Pokal gegen Lautern: Hertha BSC darf weiter vom Finale träumen
- Hertha BSC: Kennet Eichhorn ist nun jüngster Torschütze im DFB-Pokal
Und obwohl das deutsche Team weiter auf den ersten Titel seit dem Olympiasieg 2016 in Rio warten muss, verabschiedete sich Wück "erhobenen Hauptes" aus der Saison: "Wir werden aus solchen Endspielen wachsen."
Nach dem verschenkten DFB-Sieg im torlosen Hinspiel zerstörten Claudia Pina (61./74.) und Vicky López (68.) mit ihren Treffern die Hoffnungen der nach dem Rückstand mutlosen deutschen Auswahl, die im zweiten Durchgang chancenlos blieb und keine Antwort auf die Rückschläge fand.
Aitana Bonmati fehlt wegen einem Wadenbeinbruch
"Das 0:1 hat uns das Genick gebrochen. Die Spanierinnen waren einfach total effizient", sagte Sjoeke Nüsken. Für Gwinn fiel die Niederlage zu hoch aus, das "0:3 ist dann sehr, sehr bitter für uns". Vier Monate nach dem schmerzhaften K.o. im EM-Halbfinale (0:1 n.V.) gab es für das DFB-Team in einer hitzigen Atmosphäre eine Lehrstunde statt der erhofften Revanche.
Auf der Tribüne fieberte auch die DFB-Spitze mit, unter Hochspannung geht die Dienstreise für Verbandschef Bernd Neuendorf und Kollegen schon am Mittwoch weiter. In der UEFA-Zentrale in Nyon hofft der Deutsche Fußball-Bund nun wenigstens auf den Zuschlag für die Ausrichtung der Frauen-EM 2029.
Internationale Transfergerüchte: Oldie Sergio Ramos bietet sich wohl bei Serie-A-Topklub an
Die Zuversicht vor dem zweiten Duell mit Spanien war nach dem dominanten Auftritt am Freitag in Kaiserslautern jedenfalls riesig. Nachdem der DFB-Auswahl auf dem Betzenberg die Effizienz gefehlt hatte, forderte Wück nun, dass sich sein Team "einfach belohnen" müsse.
In der Schweiz hatte das DFB-Team im EM-Halbfinale gegen Spanien den Kürzeren gezogen. Topstar Aitana Bonmati machte damals den Unterschied - diesmal fiel die Weltfußballerin nach einem Wadenbeinbruch im Training aus. Und dennoch sah sich die deutsche Auswahl anders als im Hinspiel einem stürmischen Beginn des Vize-Europameisters gegenüber.
Externer Inhalt
Anyomi verpasst Topchance der DFB-Frauen
Die Spanierin Esther González verfehlte das Tor zunächst hauchdünn (5.). Nur Sekunden später prüfte Alexia Putellas mit einem Kopfball die deutsche Torhüterin Ann-Katrin Berger, die nach der Partie mit Wück besprechen wird, ob sie in Richtung der WM 2027 weitermacht. Erst als die Anfangsphase überstanden war, fand das DFB-Team etwas besser in die Partie.
FC Bayern - Eberl verteidigt sich nach Neuer-Aussage
Vor einer Rekordkulisse von 55.843 Fans für Spaniens Nationalteam - darunter der spanische König Felipe VI. - erspielte sich Spanien Vorteile, vergab wie das DFB-Team im Hinspiel aber Chance um Chance - Berger rettete bei der größten gegen Mariona Caldentey (45.+1). Distanzschüsse blieben lange die gefährlichsten Aktionen der Gäste, bis Nicole Anyomi (45.+3) das Tor nur knapp verfehlte.
DFB-Frauen zu mutlos nach dem Rückstand
Beide Teams kamen verhalten aus der Kabine, das DFB-Team wurde dafür umgehend bestraft. Nach einem Doppelpass traf Pina flach ins Eck, Berger konnte den Ball nicht mehr entscheidend ablenken. Eine Antwort blieb aus, das DFB-Team agierte in der Folge zu mutlos und ergab sich seinem Schicksal.
Stattdessen spielten die Spanierinnen ihre ganze Klasse aus und schlugen eiskalt zu. Vicky, die die verletzte Bonmatí ersetzte, schlenzte den Ball sehenswert ins Eck. Abermals Pina traf traumhaft aus 20 Metern, nachdem Janina Minge ein Fehler im Aufbau unterlaufen war.