spanische Nationalmannschaft
Lamine-Yamal-Ärger, Hass-Duelle: Spanien schlägt sich selber - ein Kommentar
- Aktualisiert: 12.11.2025
- 14:57 Uhr
- Oliver Jensen
Spanien verfügt über den wahrscheinlich besten Kader der Welt. Und doch könnte die Mannschaft an sich selber scheitern, weil es zu viele Unstimmigkeiten gibt - ein Kommentar.
von Oliver Jensen,
Der spanische Fußball verfügte schon immer über viele großartige Fußballspieler - von Migueli in den 1980er Jahren bis hin zu Raúl rund um die Jahrtausendwende. Und dennoch spielte Spanien bei den Europa- und Weltmeisterschaften lange keine große Rolle.
Der Hauptgrund dafür: Es gelang über Jahrzehnte nicht, die rivalisierenden Spieler von Real Madrid und dem FC Barcelona zu einer Mannschaft zu vereinen.
Erst durch Vicente del Bosque, Weltmeistertrainer 2010 und Europameister 2008 und 2012, änderte sich dies. Spanien wurde zu einer Mannschaft. Es spielt keine Rolle mehr, ob die Spieler ansonsten für Real Madrid, den FC Barcelona oder Atletico Madrid spielten.
Das Wichtigste in Kürze
Die Gemeinschaft trug Spanien bis zum EM-Sieg 2024 - dann unter der Leitung von Luis de la Fuente.
Doch diese Qualität droht verloren zu gehen. Spanien verfügt über die wahrscheinlich beste Mannschaft der Welt, kann sich eigentlich nur selber schlagen - und genau das tun sie möglicherweise.
Die Kontroverse um die Kader-Streichung von Lamine Yamal zeigt, dass es zwischen dem Verband und dem FC Barcelona große Unstimmigkeiten gibt.
Wegen einer medizinischen Behandlung durch den FC Barcelona, die offenbar ohne vorherige Abstimmung mit der Nationalmannschaft durchgeführt wurde, ist Yamal wieder nach Hause geschickt worden. Nationaltrainer Luis de la Fuente gab sich "schockiert" und polterte: "Ich habe so etwas noch nie erlebt."
Diese Unstimmigkeit ließe sich vermutlich verschmerzen, würde es zumindest in der Mannschaft stimmen. Doch auch daran bestehen ernste Zweifel.
Hass-Duelle zwischen Real Madrid und Barcelona
Die jüngsten Begegnungen zwischen Real Madrid und Barcelona waren oft richtige Hass-Duelle.
Nach dem 2:1 von Real gegen Barcelona Ende Oktober gerieten mehrere Spieler nach Schlusspfiff aneinander. Auslöser war eine Auseinandersetzung zwischen Real-Verteidiger Dani Carvajal und Barca-Star Lamine Yamal.
Jene beiden Spieler also, die bei Spanien auf der rechten Seite eine Einheit bilden sollen. Bei der EM 2024 pflegten der Routinier und der Newcomer noch ein freundschaftliches Verhältnis.
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Fußballerisch ist Spanien über jeden Zweifel erhaben. Spieler wie Yamal, Nico Williams, Pedri oder Dani Olmo zählen zum Besten, was der Weltfußball zu bieten hat.
Doch wenn die Chemie innerhalb der Mannschaft und des Verbandes nicht stimmt, hat all das keinen Wert.