WM-Qualifikation
DFB Team nicht zur WM? So real ist die Gefahr für die Nationalmannschaft
In den beiden letzten Spielen der WM-Qualifikation geht es für die deutsche Nationalmannschaft um Alles. Dabei hält das Team von Julian Nagelsmann alle Trümpfe in der Hand. Es sei denn, man patzt erneut.
Von Tobias Hlusiak
Die Sinne sind geschärft.
"Wir dürfen uns keinen Ausrutscher mehr erlauben, diesen haben wir uns schon genehmigt", sagte der Bundestrainer mit ernster Miene.
Im vorletzten Spiel der Qualifikation in Luxemburg am Abend (ab 20:45 Uhr im Liveticker) soll und muss ein großer Schritt in Richtung Teilnahme bei der WM im kommenden Jahr gemacht werden.
Obwohl sechs Stammspieler - unter anderem Kapitän Joshua Kimmich - ausfallen, duldet der Nagelsmann keine Ausreden. Die Sinne sind nach dem kapitalen Quali-Fehlstart in der Slowakei ohnehin geschärft.
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Auch weil andere Top-Nationen ebenfalls Probleme haben, oder sogar straucheln. So wie Italien.
Der viermalige Weltmeister hat nur noch mathematische Chancen auf die direkte Qualifikation. Im direkten Duell müsste man Norwegen im abschließenden Spiel mit neun Toren Differenz schlagen, um Erling Haaland und Co. das Ticket in die USA noch zu entreißen.
Wahrscheinlicher ist, dass die Squadra Azzurra ins Playoff-Turnier Ende März 2026 muss.
Das Wichtigste zur WM-Qualifikation
Dann spielen 16 Mannschaften in vier Mini-Turnieren - jeweils mit Halbfinale und Finale - die letzten WM-Teilnehmer aus Europa aus.
Mit dabei: die zwölf Gruppenzweiten der WM-Quali und die vier besten Gruppensieger aus der Nations League.
Als Zweiter der Gruppe A wäre Deutschland gesetzt. Als Dritter würde der DFB aber ebenfalls einen Platz im Entscheidungsturnier finden, weil man die Nations League 2024/25 als Vierter abschloss.
Klingt komplizierter, als es am Ende ist. Und trotzdem würde man dieses Szenario gern vermeiden. Das Gute: Deutschland hat sein Schicksal in der eigenen Hand.
Deutschland reichen zwei Siege
"Wir sind nicht abhängig von anderen Ergebnissen, nur von unserer eigenen Leistung", sagte Nagelsmann vor dem Spiel beim krassen Außenseiter, den man im ersten Duell vor knapp einem Monat mit 4:0 besiegte.
Trotz der Niederlage in der Slowakei vor etwas mehr als zwei Monaten, steht die Nationalmannschaft nach vier von sechs Spieltagen mit neun Punkten und +5 Toren auf Platz eins.
Die Slowaken (9 Zähler, +3) lauern dahinter.
Da am Ende die Tordifferenz und nicht der direkte Vergleich zählt, wäre ein deutlicher Sieg in Luxemburg Gold wert, da die Slowakei zeitgleich gegen das drittplatzierte Nordirland (6 Punkte, +1) antritt.
Auch die Briten rechnen sich noch Chancen aus und schlugen den Konkurrenten im Hinspiel mit 2:0.
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Kurzum: Sollten Deutschland und die Slowakei hre Spiele am heutigen Freitag gewinnen, käme es am kommenden Montag in Leipzig zum Showdown (ab 20:45 Uhr im Joyn-Livestream).
Deutschland könnte dann ein Unentschieden reichen, wenn es seinen Vorsprung im Torverhältnis konserviert.
Zwei Siege bringen den DFB selbstredend sicher zur WM und würden höchstwahrscheinlich auch einen Platz im angestrebten ersten Lostopf für die Auslosung der Vorrundengruppen am 5. Dezember bedeuten.
Deutschland vs. Luxemburg: Voraussichtliche Aufstellung
Luxemburg: Moris - Martins, Korac, Carlson - Jans, Bohnert - C. Martins - Olesen, Barreiro - Sinani, Dardari
Deutschland: Baumann - R. Baku, Tah, Anton, Raum - Goretzka, Pavlovic - L. Sané, Gnabry, Wirtz - Woltemade
Jonathan Tah wird die deutsche Elf erstmals als Kapitän aufs Feld führen.
Am kommenden Montag besteht bei Kimmich und Nico Schlotterbeck (Lauftraining nach Fußverletzung) Hoffnung auf einen Einsatz.