Angebot aus Japan: Sigurdsson-Abschied rückt näher
- Aktualisiert: 08.11.2016
- 11:40 Uhr
- SID
Dagur Sigurdssons Abgang als Handball-Bundestrainer rückt näher. Dem Isländer liegt eine unterschriftsreife Offerte aus Japan vor.
Hamburg (SID) - Dagur Sigurdssons Abgang als Handball-Bundestrainer rückt näher. Dem Isländer liegt eine unterschriftsreife Offerte aus Japan vor. Dies bestätigte DHB-Vizepräsident Bob Hanning dem SID am Dienstag. Eine Entscheidung sei zwar noch nicht gefallen, doch die Chancen des Deutschen Handballbundes (DHB) schwinden.
"Er prüft zurzeit ein Angebot aus Japan. Wenn er Japan macht, ist es eine Sache der Lebensphilosophie, dann wird es schwer", sagte Hanning dem SID: "Wenn der Sport und der finanzielle Aspekt nicht im Mittelpunkt stehen, sind uns die Hände gebunden." Es gebe allerdings "definitiv keinen neuen Fakt", so der Verbandsvize.
Zuvor hatte die Bild-Zeitung berichtet, Sigurdsson habe sich bereits für eine Zukunft in Fernost entschieden. Dort übernimmt der 43-Jährige laut des Berichts im kommenden Jahr die japanische Auswahl, um sie auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokio vorzubereiten.
Japan wäre für Sigurdsson kein Neuland, das Engagement wäre keine Überraschung. Von 2000 bis 2003 war er Spielertrainer bei Wakunaga Hiroshima und gilt seither als glühender Japan-Fan. Im Herbst des vergangenen Jahres hospitierte zudem Manabu Todoroki als Gesandter aus dem Trainerstab der japanischen Männer-Nationalmannschaft beim DHB. Sigurdsson selbst hatte den Kontakt hergestellt.
Der gefragte Trainer ist mit der deutschen Auswahl ungeachtet der Gerüchte um seinen Abgang in den vergangenen Tagen erfolgreich in die Qualifikation für die EM 2018 in Kroatien gestartet. Noch in diesem Monat will Sigurdsson eine Entscheidung über seine Zukunft verkünden. "Wenn ich wüsste, dass wir gegen Veszprem oder Paris antreten, hätten wir eine realistische Chance, den Kampf zu gewinnen", sagte Hanning.
Der Vertrag des Erfolgstrainers beim DHB läuft eigentlich bis 2020, eine Option - zu ziehen bis zum 31. Dezember dieses Jahres - ermöglicht ihm allerdings den vorzeitigen Ausstieg zum 30. Juni 2017. Das DHB-Präsidium geht laut Medienberichten schon seit einer Weile von einem Rückzug aus und fahndet ungeachtet der Hoffnung auf einen Verbleib bereits nach einem Nachfolger.