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French Open: Geschwächte Serena Williams kämpft sich ins Finale

  • Aktualisiert: 04.06.2015
  • 19:32 Uhr
  • SID
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© SID-SID-AFP
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Eine sichtbar angeschlagene Serena Williams biegt gegen Timea Bacsinszky einen Satz-Rückstand um und greift im Finale gegen Lucie Safarova nun nach ihrem 20. Grand-Slam-Titel.

Paris - Serena Williams taumelte, aber sie fiel nicht - und das nicht nur im übertragenen Wortsinn. Der Tennis-Superstar aus den USA gab im Halbfinale der French Open gegen die Schweizerin Timea Bacsinszky eine rätselhafte Vorstellung. Zwischenzeitlich sah es danach aus, als wäre sie im Krankenhaus besser aufgehoben als auf dem Court Philippe Chatrier. "Ich bin krank, ich weiß nicht, woher ich die Energie für diesen Sieg genommen habe", sagte sie anschließend, ehe sie das Sieger-Interview mit einem Hustenanfall beendete.

Allen Widrigkeiten zum Trotz: Nach 1:54 Stunden gewann Williams 4:6, 6:3, 6:0, am Samstag greift sie nach ihrem 20. Grand-Slam-Titel. In ihrem dritten Endspiel von Roland Garros trifft Williams auf Debütantin Lucie Safarova aus Tschechien. Die Fed-Cup-Siegerin gewann gegen Ana Ivanovic aus Serbien 7:5, 7:5.

Williams' Auftritt erinnerte in manchen Momenten an die seltsame Darbietung in Wimbledon im vergangenen Jahr. Damals war sie im Doppel wie benebelt über den Platz gestolpert, vor dem Aufschlag konnte sie nicht einmal mehr den Ball auf den Boden prellen. Das passierte der 33-Jährigen auch gegen Bacsinszky, was folgte, war ein Ass mit 193 Stundenkilometern.

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Keine Behandlungspause

Wieviel Show in ihrem Drama steckte, kann nur Williams selbst beurteilen. Ihr ging es so schlecht, dass sie sich während der Seitenwechsel auf der Lehne ihrer Sitzbank aufstützen und den Kopf mit dem Eishandtuch kühlen musste. Zwischen den Ballwechseln schlich sie im Zeitlupentempo über die rote Asche - eine Behandlungspause nahm sie allerdings nicht. Schwer gezeichnet gewann sie nach dem 2:3 im zweiten Satz zehn Spiele nacheinander und damit das Match.

Damit setzten sich die seltsamen Auftritte der Tennis-Diva in Paris fort. Dreimal, darunter auch in Runde zwei gegen Nobody Anna-Lena Friedsam aus Neuwied, hatte sie den ersten Satz völlig verschlafen und sich mühsam durchs Turnier gequält. Erst im Viertelfinale am Mittwoch gegen Sara Errani aus Italien überzeugte sie zum ersten Mal.

Graf-Rekord rückt näher

Williams ist allen Gegnerinnen auf der Welt derzeit allerdings dermaßen überlegen, dass sie selbst sichtlich angeschlagen von Erfolg zu Erfolg eilt. Nach ihrem Triumph bei den Australian Open kann sie nun bereits ihr zweites Grand-Slam-Turnier in dieser Saison gewinnen. So ist auch der Rekord von Steffi Graf, die als erfolgreichste Spielerin in der Geschichte des Profitennis 22 Majortitel gewann, nicht mehr weit entfernt.

Dass ausgerechnet Lucie Safarova in ihrem ersten Grand-Slam-Finale Williams bezwingt, ist nur schwer vorstellbar, obwohl die 28 Jahre alte Linkshänderin das Turnier ihres Lebens spielt. Safarova gab auf ihrem Weg ins Finale keinen einzigen Satz ab und schlug dabei unter anderem Sabine Lisicki (Berlin) und Titelverteidigerin Maria Scharapowa (Russland).

Für Ivanovic platzte dagegen der Traum von ihrem zweiten French-Open-Titel nach 2008. Da half diesmal auch Glücksbringer Bastian Schweinsteiger nicht. Der Fußball-Weltmeister war in den Tagen von Roland Garros stets an der Seite der Tennis-Schönheit gewesen.


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