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Beckers afrikanischer Diplomatenpass offenbar eine Fälschung

  • Aktualisiert: 19.06.2018
  • 15:19 Uhr
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© AFPSIDADRIAN DENNIS
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Die Posse um Boris Beckers vermeintlichen Diplomatenpass der Zentralafrikanischen Republik wird immer kurioser.

Berlin - Die Posse um Boris Beckers vermeintlichen Diplomatenpass der Zentralafrikanischen Republik wird immer kurioser. Wie der Büroleiter des zentralafrikanischen Außenministers der französischen Nachrichtenagentur "AFP" am Dienstag bestätigte, handelt es sich beim von Deutschlands Tennis-Legende im laufenden Insolvenzverfahren in Großbritannien eingebrachten Dokument um eine Fälschung. Becker hatte mit dem Pass unter Berufung auf seinen Botschafter-Status Anspruch auf politische Immunität erhoben.

Bereits am Montag hatte der Außenminister der Zentralafrikanischen Republik, Charles Armel Doubane, in einem Telefonat mit der Tageszeitung Die Welt dementiert, dass Becker in seinem Land Diplomatenstatus genieße. Für die Erteilung eines solchen Dokuments sei seine Unterschrift notwendig, erklärte Doubane. Er habe entsprechende Papiere aber nie unterzeichnet.

Becker war Ende April in Brüssel von Staatspräsident Faustin Archange Touadera und Botschafter Daniel Emery Dede als zentralafrikanischer "Sonderattache für Sport und kulturelle Angelegenheiten in der Europäischen Union" vorgestellt worden. 

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Dokumente wurden 2014 "gestohlen"

Wie Cherubin Moroubama, Doubanes ranghöchster Mitarbeiter im Außenministerium nun zusätzlich erklärte, gehört die Seriennummer von Beckers im März 2018 ausgestelltem Ausweis zu einem von mehreren Blanko-Dokumenten, "die 2014 gestohlen wurden". Auch sei auf dem Pass nicht seine Funktion als "Sonderattache für Sport und kulturelle Angelegenheiten" aufgeführt, er werde vielmehr als ein "Beauftragter für Finanzfragen" ausgewiesen. "Herrn Beckers Stellenbeschreibung gibt es nicht", sagte Moroumba.

Der dreimalige Wimbledonsieger Becker war im Juni 2017 von einem Konkursgericht in London wegen unbeglichener Schulden für zahlungsunfähig erklärt worden. Beckers Anwalt Oliver Moser hatte Ende vergangener Woche dem "SID" bestätigt, dass sein Mandant im Zuge eines Insolvenzverfahrens diplomatische Immunität geltend mache und sich dabei auf seine Funktion als Sportsonderattaché für die Zentralafrikanische Republik berufe.


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