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Oklahoma City tradet Superstar nach Houston

Westbrook-Trade wirbelt Thunder durcheinander: Die Chance für Schröder?

  • Aktualisiert: 14.07.2019
  • 23:16 Uhr
  • ran.de / Raman Rooprail
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© imago
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Die Oklahoma City Thunder um Dennis Schröder ziehen die Reißleine. Nach dem Trade von Paul George zu den Los Angeles Clippers schicken die Thunder mit Russell Westbrook das Gesicht der Franchise in einem weiteren Blockbuster Deal zu den Houston Rockets. Was bedeutet das für Schröder? Welchen Plan verfolgt OKC?

Oklahoma City/München - Es ist der 21. Juni 2012. Zwar haben die Oklahoma City Thunder soeben die NBA-Finals gegen die Miami Heat verloren, dennoch ist sich die NBA-Welt sicher: Diesem Team gehört die Zukunft.

OKC stellt mit Russell Westbrook, James Harden, Kevin Durant und Serge Ibaka ein wahnsinnig talentiertes und zugleich junges Team. Keiner der genannten Vier überschreitet zu diesem Zeitpunkt das 23. Lebensjahr. "Hier entsteht eine Dynastie", tönt auch Harden damals vor den Finals.

Sieben Jahre später tönt in OKC niemand mehr von Dynastie, nicht einmal Finals. Bekanntlich gelang den Thunder nie der große Wurf. Jene Endspiel-Teilnahme blieb sogar die einzige.

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Personalplanung statt Meisterfeier-Planung

Vielmehr warf die Personalplanung alles über den Haufen - angefangen mit Harden. Nach dem Scheitern in der 2. Playoff-Runde an den Memphis Grizzlies standen die Verantwortlichen von OKC vor der Frage, wie sie in der Zukunft mit dem Team planen, und vor allem dem damaligen "Sixth Man oft the Year", James Harden.

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Sie entschieden sich gegen eine Vertragsverlängerung und tradeten Harden zu den Houston Rockets. Der Move gilt im Nachhinein als einer der schlechtesten Trades der NBA-Geschichte. Die Thunder erhielten als Gegenwert für Harden nur zwei Erstrundenpicks, Jeremy Lamb und Kevin Martin.

Harden hingegen unterschrieb einen der bis dato größten Verträge in der NBA - und zahlte dies zurück. Zwischen 2014 und 2019 war er in jeder Saison einer der besten Spielern der Regular Season. Folglich zu wenig der Gegenwert, den Oklahoma erhielt.

Damals erklärte General Manager Sam Prestie den Trade wie folgt. "Wir konnten uns auf keinen neuen Vertrag einigen und haben uns daher für einen Trade entschieden. Dieser bringt uns einen jungen Spieler mit Jeremy Lamb, einen gestanden Spieler mit Kevin Martin und zwei Erstrundenpicks. Diese werden uns bei dem Ziel helfen, unser Team zu stabilisieren."

Martin blieb jedoch nur kurz in OKC. Nach nur einer Saison wechselte er zu den Minnesota Timberwolves. Lamb verbrachte drei Jahre in Oklahoma City, allerdings konnte er nie wirklich überzeugen. Zumindest verhalf einer der Erstrunden-Picks den Thunder zu einem soliden NBA-Spieler in Steven Adams.

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Durant-Abgang war der Anfang vom Ende

Doch der endgültige Knackpunkt ereignete sich in den Playoffs 2016. Oklahoma City war auf dem besten Weg die Golden State Warriors in den Conference Finals zu schlagen und führte die "Best of Seven" Serie bereits mit 3:1 an. Dennoch vergeigte OKC den Vorsprung tragisch und scheiterte erneut vor den Finals.

Darüber hinaus verloren die Thunder in der folgenden Free Agency mit Kevin Durant ihr Gesicht, einen der besten Spieler der Welt - ausgerechnet an die Golden State Warriors - und damit auch ihre Titelhoffnungen.

Während Durant seine Karriere bei den Warriors gleich mit zwei Meistertiteln krönte, blieb OKC hingegen unvollendet. Seit dem Abgang des späteren zweimaligen Finals MVPs kam Oklahoma nicht mehr über die erste Playoff-Runde hinaus. Dabei verbuchten Westbrook und Co. in drei Serien nur vier Siege.

Selbst mit Paul George, den die Thunder in der Saison 2017/18 aus Indiana holten, war OKC nicht für den Titel gerüstet.

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Thunder ziehen die Reißleine

Das musste sich auch Presti eingestehen. Die Reaktion: Er schickte George für einen Rekord-Gegenwert von fünf Erstrundenpicks, zwei optionale Tauschgeschäfte von Picks, Danilo Galinari und Shai-Gilgeous Alexander zu den Clippers. Jerami Grant gab er für einen Erstrundenpick nach Denver ab und schließlich trennte sich Oklahoma City auch vom Gesicht seiner Franchise.

Für Westbrook erhielt Presti zwei weitere Erstrundenpicks und den alternden Chris Paul. Damit hat OKC in den kommenden sechs Jahren unglaubliche 15 Erstrundenpicks zur Verfügung.

Den Rebuild leitete Presti dank der Konsequenz bestens ein. Es könnten sogar noch weitere Deals folgen. Chris Paul steht mit 124 Millionen Dollar noch drei Jahre unter Vertrag. Dabei hat OKC im Grunde genommen keine Verwendung für den ehemaligen All-Star.

Rockets-Owner: "Hasse es, Chris Paul zu verlieren"

Rockets-Besitzer Tilmann Feritta blickt mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf den Trade. "Wir freuen uns sehr über die Verpflichtung von Russell Westbrook. Gleichzeitig haben wir in den letzten beiden Jahren die meisten Siege unserer Franchise-Geschichte geholt und ohne Chris Paul wäre uns das nicht gelungen", sagt Feritta gegenüber "FOX 26".

"Ich hasse es Chris Paul zu verlieren, aber dieser Deal macht unsere Franchise stärker."

Des Weiteren äußerte er sich zu der Wiedervereinigung von Westbrook und Harden. "Die Beiden werden uns eine Menge Freude bereiten. James und Russell wollten wieder zusammenspielen."

Folgen weitere Deals in Oklahoma City?

Aus deutscher Sicht ist auch die Personalie Dennis Schröder interessant. Der Deutsche besitzt noch einen Kontrakt bis 2021 und verdient in diesem Zeitraum 31 Millionen Dollar. Es wird besonders spannend zu beobachten sein, welchen Plan Oklahoma City in den nächsten Wochen verfolgt.

Es scheint nicht besonders realistisch, dass die Thunder mit den drei potenziellen Starting Point Guards Paul, Schröder und Alexander in die neue Saison gehen.

Dabei ist allerdings komplett offen, wie drastisch Presti vorgehen wird. Tradet er nur Paul, ergibt sich für Schröder eine große Chance. An der Seite von Steven Adams, Danilo Gallinari, Shai-Gilgeous Alexander und Andre Roberson erscheint eine Playoff-Teilnahme keineswegs unmöglich.

In diesem Fall würde Schröder die Rolle des Startes einnehmen und müsste das Team anführen. Für den Deutschen wäre es der nächste Karriereschritt. Gleichzeitig kann er sich so bis 2021 für einen neuen Vertrag empfehlen.

Schröder kämpft um seine Zukunft

Noch ist Schröder erst 25 Jahre alt, dennoch könnte in zwei Jahren die letzte Chance auf einen lukrativen, langfristigen Vertrag sein. Schröders Spiel verlangt sehr viel Athletik ab. Fraglich, ob der Point Guard mit Anfang 30 dann noch viele Interessenten auf sich zieht. Somit werden die kommenden beiden Jahre entscheidend für den weiteren Verlauf von Schröders Karriere.

Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, dass Presti Schröder ebenfalls noch tradet. In diesem Fall wäre die Zukunft des Deutschen völlig offen. Für die Zukunft des 25-Jährigen wäre ein Verbleib in Oklahoma City und ein Abgang von Paul wahrscheinlich die bessere Variante.

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OKC reagiert konsequent

Im Idealfall gelingt es OKC mit dem aktuellen Kader nicht in der kompletten Bedeutungslosigkeit zu versinken und um die Playoffs mitzuspielen. In einigen Jahren besteht, dank des großen Draftkapitals, dann die Möglichkeit, wieder um höhere Ziele zu spielen. Um das zu erreichen, wird auch die Entwicklung von Schröder entscheidend sein.

Es ist offensichtlich, dass dieses Jahrzehnt für die Thunder alles andere als optimal gelaufen ist. So bitter die Abgänge von Harden, Durant oder George auch waren, das Management hat aus einer äußerst prekären Situation das Maximum rausgeholt und sich für die Zukunft flexibel aufgestellt.

Raman Rooprail


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