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Kenny Moore: Depressionen durch Arbeitsatmosphäre bei den New England Patriots

  • Aktualisiert: 21.03.2021
  • 20:50 Uhr
  • ran.de/ Tim Althoff
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© imago/ZUMA Press
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Dass den Spielern der New England Patriots alles abverlangt wird, ist längst kein Geheimnis mehr. Colts-Cornerback Kenny Moore berichtet nun allerdings, wie ihn die Team-Kultur und der Umgang in Foxborough bis in die Depression getrieben haben.

München - Es wird oft darüber gestritten, was die New England Patriots so erfolgreich macht. Die Franchise gewann zwischen 2001 und 2018 immerhin sechs Mal den Super Bowl und prägte eine Ära.

War es Quarterback Tom Brady, der anschließend auch die Tampa Bay Buccaneers zum Sieg geführt hat? Oder war es Head Coach Bill Belichick, der das Team mit eisenharter Hand führt und eine unvergleichliche Arbeitsatmosphäre schaffte? "Do Your Job" - so lautet das berühmte Mantra.

So genau wird man diese Frage nicht beantworten können. Fest steht aber, dass in Foxborough eine Kultur herrscht, die längst nicht für jeden Spieler gemacht ist. Antrieb zu Höchstleistungen: Wer seinen Job nicht macht, schadet jedem Einzelnen im Team. 

Die Philosophie mag zwar erfolgreich sein, kann aber auch auf das Gemüt schlagen, demotivierend sein und den Spaß am Football nehmen. 

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Kenny Moore: "Ich war mental komplett ausgelaugt"

So erlebte es beispielsweise Cornerback Kenny Moore von den Indianapolis Colts, der gegenüber "Go long with Tyler Dunne" erzählte, dass ihn die Zeit in Massachusetts sogar in die Depression getrieben hat. 

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"Das waren die längsten vier Monate meines Lebens. Ich dachte, ich wäre fertig mit Football, war mental komplett ausgelaugt", sagte er. Moore wurde 2017 als ungedrafteter Rookie von den Patriots verpflichtet und vier Monate später trotz starker Trainingsleistungen gecuttet. Wohl auch, weil er mit den Coaches nicht warm werden konnte. 

Die Atmosphäre in Foxborough würde bei Bill Belichick anfangen und von allen anderen Coaches weitergeführt werden. Vor allem die Beziehung zu Cornerback-Coach Josh Boyer habe sich über die Zeit stets verschlechtert, berichtet Moore. 

"Das war einer der Tiefpunkte meines Lebens, weil ich wirklich dachte, dass ich einfach nicht für die NFL gemacht bin. Das Gefühl 'Du bist einfach nicht gut genug' ist schlimm. Du fühlst dich, als würdest du nicht dazugehören. Ich habe meine Freude und meine Leidenschaft verloren. Ich wollte nicht einmal mehr Football spielen, nicht mehr zur Arbeit gehen", sagte er.

Je mehr er sich in die Arbeitsweise der Patriots reingearbeitet hätte, desto schlimmer seien die Depressionen geworden. So hätte er seinem engsten Umkreis immer wieder gesagt, er würde bald entlassen werden, das Selbstvertrauen war nicht mehr vorhanden. Teilweise hätte er den Kontakt zu seinen Freunden sogar komplett gemieden und mit niemandem mehr gesprochen, so Moore. 

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Kenny Moore: Patriots-Mentalität hielt sich auch in Indy

Er findet deutliche Worte: "Ich habe mich einfach nur noch wie ein Roboter gefühlt. Du willst nichts mehr machen außer nach Hause zu gehen und zu schlafen, weil es morgen wieder wahnsinnig wird. Verdammt, ich dachte, ich wäre beim Militär." 

Ein Tag nach dem Roster-Cut bei den Patriots kam Moore schließlich bei den Indianapolis Colts unter. Dort gilt er heute als einer der besten Cornerbacks der NFL und hätte laut Meinung einiger Experten auch eine Pro-Bowl-Nominierung verdient gehabt. 

Trotzdem hat es eine ganze Zeit lang gebraucht, bis der 25-Jährige die "Patriots-Art" wieder aus sich herausbekommen hat. Die inneren Wunden und die Leere seien auch in Indianapolis noch spürbar gewesen, meinte Moore. 

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"Ich war anfänglich so ernst in Indianapolis. Ich war einer dieser 'Wow, man sieht wirklich, dass er aus New England kommt'-Typen. Ich war einfach nicht glücklich", so Moore.

Tägliche Therapiestunden, familiäres Glück und persönlicher Erfolg bei den Colts haben schließlich geholfen. Das Selbstvertrauen ist wieder da und mittlerweile so groß, dass er schon nicht mehr mit den Top-Cornern Stephon Gilmore und Jaire Alexander verglichen werden will. 

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Kenny Moore so gut wie Gilmore und Alexander? 

"Ich bin ein Gilmore unter dem Radar. Ich bin ein Jaire unter dem Radar. Die wollen mich mit ihnen vergleichen, stattdessen sollten die beiden genauso mit mir verglichen werden", stellte Moore klar. 

Daneben gibt es aber auch noch die Möglichkeit, jeden Spieler für sich zu bewerten und ihn nicht zwingend ins Verhältnis zu Konkurrenten zu setzen. Gilmore, den die New England Patriots zum Defensive Player of the Year formten, wird schließlich eine andere Meinung zu der Arbeitsatmosphäre unter Belichick und Co. haben.

Für Moore ist sie "over the top". Verschiedene Spieler, verschiedene Arbeitsweisen. Beide sind äußerst erfolgreich.

Am Ende ist wohl das Wichtigste, das jeder Spieler glücklich mit sich selbst und seinem Job ist. 

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