Seahawks at Buccaneers in München am Sonntag um 14:00 Uhr live auf ProSieben und ran.de
NFL in München: Gesundheitskonzept mithilfe des FC Bayern
- Aktualisiert: 13.11.2022
- 00:22 Uhr
- ran.de / Kevin Obermaier
Auch beim NFL-Spiel in München stehen Gesundheit und Sicherheit der Spieler an erster Stelle. Unterstützung erhält die National Football League dabei vom FC Bayern München.
München - "Safety first."
Dieses - allgemein ganz sinnvolle - Motto steht am Sonntag an erster Stelle, wenn die Tampa Bay Buccaneers und Seattle Seahawks das erste NFL-Spiel in Deutschland überhaupt austragen (um 14:00 Uhr live auf ProSieben und ran.de).
Circa 30 Leute umfasst das medizinische Personal bei NFL-Spielen. So auch in München. An ihrer Spitze: Dr. Allen Sills.
"Wir müssen auf jede Eventualität vorbereitet sein", erklärt der Chief Medical Officer der NFL gegenüber ran. "Wir haben Spezialisten aus allen Bereichen, um auf Sportverletzungen genauso reagieren zu können wie auf Notfälle, zum Beispiel einen Herzstillstand."
NFL: Enge Abstimmung mit dem FC Bayern
Diese Vorgehensweise sei in München dieselbe wie bei jedem anderen NFL-Spiel. Anders war diesmal die Vorbereitung: Das "Gesundheits- und Sicherheitskonzept" sei in enger Abstimmung mit dem FC Bayern München entwickelt worden. So kommt bei Notfällen beispielsweise das Bayerische Rote Kreuz zum Einsatz.
"Wir waren im Vorfeld drei Mal hier und haben uns die Situation in der Allianz Arena genau angesehen. Der FC Bayern München war bei der Logistik eine gewaltige Hilfe", lobt Sills.
Entscheidend für einen reibungslosen Ablauf bei Verletzungen und Notfällen: ein Treffen 60 Minuten vor Kickoff, an dem nicht nur die NFL-Mediziner, die unabhängigen und Teamärzte teilnehmen, sondern auch der Hauptschiedsrichter.
"Das mag vielen Außenstehenden komisch erscheinen, aber der Referee hat die Spieler die gesamte Partie über im Blick, ist im direkten Austausch. Oft fallen nur ihm Veränderungen im Verhalten auf", so Sills.
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Concussion Protocol: Auch in München im Einsatz
Veränderungen, wie sie vor allem bei Gehirnerschütterungen auftreten können. Für einen reibungslosen Ablauf des berühmt-berüchtigte Concussion Protocols traf die NFL auch in München gewissenhafte Vorbereitungen.
In der Spotter-Kabine (Sills: "Der betriebsamste Ort im ganzen Stadion, da geht es zu wie in einem Kontrollturm im Flughafen") auf Höhe der Kommentatoren-Plätze auf der Haupttribüne sitzen drei Experten - medizinische Spezialisten mit teils jahrzehntelanger NFL-Erfahrung -, die auf fünf Bildschirmen mit bis zu 64 Kameraperspektiven das Spiel genau verfolgen.
Bemerken sie eine Verletzung (nicht zwingend eine Gehirnerschütterung), die den Medizinern am Spielfeldrand entgangen sein könnte, treten sie in Kontakt mit den Teamärzten und dem Schiedsrichter, der das Spiel unterbricht und eine Behandlung ermöglicht. Das entsprechende Protokoll wird initiiert.
Beim Concussion Protocol führt dies ins ominöse blaue Zelt, in dem der Team- und ein unabhänhiger Arzt den Spieler untersuchen und gegebenenfalls aus dem Spiel nehmen.
Übrigens: Sills zufolge stellt sich nur jede fünfte untersuchte Concussion auch tatsächlich als eine heraus.
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