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"Ganze Struktur weg"

Nach dem Gruden-Beben: Wie es jetzt bei den Las Vegas Raiders weitergeht

  • Aktualisiert: 12.10.2021
  • 19:27 Uhr
  • ran.de
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© Getty/ran.de
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Jon Gruden tritt als Head Coach der Las Vegas Raiders zurück und stürzt das Team plötzlich ins Chaos. Interims-Head-Coach Rich Bisaccia fehlt es an Erfahrung. Der Skandal hat wohl auch bei den Spielern seine Spuren hinterlassen.

München - Die Ära Jon Gruden ist bei den Las Vegas Raiders unrühmlich zu Ende gegangen. Der Head Coach zog die Konsequenzen aus dem E-Mail-Skandal um seine Person und trat zurück. Eine Entscheidung, die für alle Beteiligten alternativlos war.

Dennoch dürfte dieser radikale Schnitt für reichlich Unruhe sorgen - dabei waren die Raiders mit drei Siegen aus den den ersten fünf Spielen vielversprechend in die neue Saison gestartet. Der bisherige Assistant Head Coach und Special Teams Coordinator Rich Bisaccia wird vorerst als Interims-Head-Coach fungieren und versuchen, das Team auf Kurs zu halten.

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Carr und Gruden standen sich nahe

Auch Raiders-Quarterback Derek Carr startete stark in die Saison. Mit durchschnittlich 321 Passing Yards pro Spiel rangiert er in dieser Statistik NFL-weit auf Platz zwei hinter Tom Brady. Gruden, dem ein Händchen für Quarterbacks nachgesagt wird, schien gut mit Carr zu harmonieren.

Jetzt muss sich der 30-Jährige nicht nur auf einen neuen Head Coach einstellen, sondern auch mit den emotionalen Folgen des Gruden-Bebens klar kommen. Das gilt für alle seine Mitspieler. "Derek und Jon haben jeden Tag miteinander gearbeitet. Sie standen sich nahe", berichtet Carrs Bruder, Ex-NFL-Quarterback David Carr, im "NFL-Network".

Die Herausforderung sei, diese Unruhe jetzt auszublenden und sich auf die kommenden Spiele zu fokussieren. "Sie müssen alle morgen zur Arbeit gehen und sich auf ihren Gameplan konzentrieren. Das ist nicht einfach. Die Worte, die in diesen E-Mails standen, tun weh. Auch den Leuten innerhalb dieses Teams. Trotzdem müssen sie einfach weitermachen", so Carr.

David Carr: "Gruden hatte das Sagen bei allem"

Des Weiteren fungierte Gruden nicht nur als Head Coach der Raiders, er arbeitet auch eng mit General Manager Mike Mayock zusammen und hatte großen Einfluss auf Personalentscheidungen. "Der Mann, der in dieser Franchise das Sagen bei allem hatte, ist jetzt weg. Die ganze Struktur bricht weg. Jetzt müssen andere in die Bresche springen", erklärt David Carr.

Mayock wird sich um die Personalentscheidungen kümmern, Bisaccia um die Geschicke auf dem Feld. Der 61-Jährige arbeitet bereits seit 2002 in der NFL, hauptsächlich als Special Teams Coach. Diese Rolle hat er auch bei den Raiders inne, er arbeitete aber bei den Tampa Bay Buccaneers unter Anleitung von Gruden auch schon mit Running Backs und als Assistant Head Coach.

Die Gruden-Philosophie dürfte er verinnerlicht haben. Bisaccia scheint zudem hohes Ansehen der Verantwortlichen zu genießen. Er erhielt den Vorzug vor Defensive Coordinator Gus Bradley, der von 2013 bis 2016 bereits Erfahrung als Head Coach bei den Jacksonville Jaguars sammeln durfte.

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Las Vegas Raiders: Mögliche Head Coaches

Da Bisaccia nur zur Interimslösung ernannt wurde und keine Erfahrung als Cheftrainer besitzt, werden die Raiders mit großer Wahrscheinlichkeit auch andere Trainerkandidaten prüfen - spätestens in der kommenden Offseason.

Über konkretes Interesse ist noch nichts bekannt, allerdings dürften die Kandidaten, die in der vergangenen Offseason leer ausgingen, wieder in der Verlosung sein. Eric Bieniemy, Coordinator der explosiven Chiefs-Offense, gilt schon seit Jahren als ein Top-Kandidat für eine Head-Coaching-Position. Mit ihm würden die Raiders den offensiven Trend nach Gruden fortsetzen.

Sollten die Raiders lieber auf einen offensiven Coach mit mehr Erfahrung setzen, wäre Doug Pederson ein Kandidat. Vor nicht einmal vier Jahren gewann er noch den Super Bowl mit den Philadelphia Eagles.

Duell mit den Denver Broncos am 6. Spieltag

Auch im College-Football gäbe es einige Kandidaten. Der prominenteste Name wäre Jim Harbaugh, der von 2011 bis 2014 die San Francisco 49ers trainierte. Um ihn aus seinem hochdotierten Vertrag bei den Michigan Wolverines heraus zu locken, bräuchte es wohl ein lukratives Angebot. Raiders-Besitzer Mark Davis galt aber noch nie als knauserig.

Doch diese Entscheidung liegt für Derek Carr und Co. noch in weiter Ferne. Am kommenden Sonntag steht erstmal ein wichtiges Division-Duell mit den Denver Broncos an - Gruden-Drama hin oder her.

Julian Huter 

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