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Ndamukong Suh zurück in der NFL: Philadelphia Eagles machen Spielerträume wahr

  • Aktualisiert: 15.12.2022
  • 15:32 Uhr
  • ran.de
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© Getty Images
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Die Philadelphia Eagles schienen in dieser Saison allen anderen Teams schon davongeflogen zu sein. Doch zuletzt sorgte eine große Schwäche für kleine Turbulenzen. Die Reaktion darauf hört auf den Namen Ndamukong Suh. Seine Verpflichtung ist eine Ansage an die Liga, wohin die Reise der "Birds" gehen soll.

Von Marcus Giebel

München - Die Einleitung von Ian Rapoport wirkte beinahe schon resignierend. "Die Reichen werden noch reicher", begann der NFL-Insider seine Ankündigung des Deals zwischen den Philadelphia Eagles und Ndamukong Suh.

Also zwischen dem besten Team dieser Saison und dem angesichts Odell Beckham jr.'s unsicherer Fitness wohl begehrtesten Free Agent. Die Nummer eins legt nach der Hälfte der Saison einfach nochmal aufsehenerregend nach. Und das im US-Sport, wo doch nahezu alles auf die große Ausgeglichenheit ausgerichtet ist.

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Eagles verlieren zwei D-Liner und holen dafür Suh

Keine Frage: Suh hätte so ziemlich jedem Team gut zu Gesicht gestanden. Es soll auch viele Interessenten gegeben haben, der 2010 als zweiter Pick in die NFL gekommene Defensive Tackle habe laut NFL-Reporter Mike Garafolo aber unbedingt bei den Eagles landen wollen.

Demnach schien eine Einigung nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Wohl nicht zufällig kam diese in der Woche nach der ersten Saisonniederlage im neunten Spiel zustande.

Denn den "Birds" wurden in der D-Line zuletzt die Flügel gestutzt: Rookie Jordan Davis ging wegen einer Sprunggelenksverstauchung an die Injured Reserve List verloren, Marlon Tuipulotu wegen einer Knieverletzung.

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Suh kommt nach erster Saisonpleite nach Philadelphia

Somit standen mit Fletcher Cox, Javon Hargrave und Milton Williams nur noch drei einsatzbereite Defensive Tackles im Roster. Die Eagles griffen bei Suh also nicht nur zu, weil sie es konnten. Sondern auch, weil die Umstände ihnen den fünfmaligen Pro-Bowler, der im Januar 36 Jahre alt wird, quasi aufdrängten.

Denn nicht nur das 21:32 gegen die Washington Commanders offenbarte, dass es in der Rushing Defense gewaltig knirscht. Die Hauptstädter liefen den Ball 49-mal, legten so 152 Yards für zwei Touchdowns zurück.

Es war das fünfte Spiel nacheinander, in dem "Philly" dem Gegner mehr als 120 Yards über den Boden genehmigte. Auf Dauer natürlich viel zu viel. Gerade für ein Team, das realistische Chancen auf den Super Bowl LVII hat.

Suh fehlte in der NFL noch nie verletzt - aber zwei Mal gesperrt

Da kommt ein Modellathlet wie Suh wie gerufen. Seit zwölf Jahren ist der 142-Kilo-Koloss in der NFL, wurde drei Mal ins First Team All-Pro gewählt, steht im 2010 All-Decade Team. Und: Er verpasste noch nicht ein Spiel aus Verletzungsgründen.

Dafür wurde er gleich in seinem zweiten Jahr jedoch wegen eines Ausrasters für zwei Partien aus dem Verkehr gezogen. Weil Suh nach Abschluss eines Spielzugs den Kopf eines Gegenspielers bearbeitet hatte und diesem auch noch absichtlich auf den Arm getreten war.

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Suh wurde einst zum "dreckigsten Spieler" gewählt

Gerade in seinen ersten Jahren ließ sich der Ex-Profi der Detroit Lions, der Miami Dolphins, der Los Angeles Rams und der Tampa Bay Buccaneers auf dem Rasen häufiger gehen, das Portal "Spotrac" listet Geldstrafen von mehr als 680.000 US-Dollar für Suh auf.

Für einen Multimillionär wohl nur ein Tropfen auf den heißen Stein, doch manche Aktion brockte seinem Team obendrein schmerzhafte Raumstrafen ein. Der "Lohn" für den Übeltäter: In einer von "Sporting News" durchgeführten Spielerwahl wurde Suh 2012 zum "dreckigsten Spieler" bestimmt - mit fast einem Drittel der abgegebenen Stimmen.

Eagles-Gegner müssen nun womöglich mehr passen

Mittlerweile scheint er in dieser Hinsicht geläutert. Oder altersmilde. Gut für die Eagles. Aber auch gut für die Gegner.

Die sich nun also umstellen müssen. Bislang war dem Liga-Krösus über das eigene Laufspiel gut beizukommen. Die Commanders etwa sicherten sich am vergangenen Spieltag zwölf First Downs über Runs.

Das dürfte künftigen Kontrahenten schwerer fallen, glaubt Eagles-Insider Dave Spadaro: "Von nun an besitzen die Eagles eine Fünf-Mann-Rotation auf den Defensive-Tackle-Positionen, die Flexibilität und Explosivität verspricht und die Offenses attackieren kann, wenn diese mit einem lauflastigen Ansatz versuchen, die Eagles-Offense vom Feld zu halten."

Eagles holten vor Suh schon Joseph

Moment mal: Drei verbliebene Defensive Tackles plus Suh gleich fünf? Nicht ganz. Zwar kann es der Routinier auch mit zwei O-Linern gleichzeitig aufnehmen, aber in diesem Fall vervollständigt Linval Joseph das Quintett.

Der 34-Jährige wurde bereits am Donnerstag verpflichtet und band sich laut "ESPN"-Reporter Field Yates für bis zu 2,5 Millionen US-Dollar bis zum Saisonende. Viel Erfahrung, viel Masse und viel Klasse für den Mannschaftsteil von Defensive Coordinator Jonathan Gannon, der Linval aus vier gemeinsamen Jahren bei den Minnesota Vikings kennt und als "richtig guten Spieler gegen den Lauf" präsentierte.

Philadelphia Eagles: Suh bringt Super-Bowl-Ring mit

Über Suh urteilt derweil Spadaro: "Er ist noch immer in der Lage, sowohl einen Run-Stop zu forcieren als auch das Passing Game zu stören." Mit den beiden Zugängen, die Alphatier-Potenzial und je einen Super-Bowl-Ring mit nach Pennsylvania bringen, wird die Defense in jedem Fall eine andere sein als in der ersten Saisonhälfte.

Eine erste Kostprobe davon bekommen womöglich die Indianapolis Colts am Sonntag aufgetischt. Die neuen Kollegen können es jedenfalls gar nicht abwarten. "Wir sind aufgeregt. Kerle wie Linval Joseph und Ndamukong Suh zu holen, bedeutet viel. Wir meinen es ernst", frohlockt Cox.

Hargrave lobt: "Sie wissen, was es braucht, um den Super Bowl zu gewinnen. Sie wissen, wie man großen Football spielt. Sie haben schon auf dem höchsten Level gespielt." Derweil gab Joseph in seinem ersten Statement als Eagle zu Protokoll, es fühle sich an, "als würde ein Traum wahr werden, für jeden". Suh würde das offenkundig unterschreiben.

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Eagles-Experte: "Zukunft sieht sehr rosig aus"

Die "Birds" senden fraglos ein Signal an die gesamte NFL, dass sie auf den Geschmack gekommen sind. Ihre wohl größte Achillesferse mehr als nur notdürftig behandelt haben. Um den Höhenflug fortzusetzen, der sie nach Glendale tragen soll.

Ins State Farm Stadium. Wo am 12. Februar 2023 der Nachfolger der Los Angeles Rams gesucht wird. Bereits 2017 überraschte die Franchise die gesamte Football-Welt, gewann angeführt von Nick Foles ein episches Finale gegen die New England Patriots mit 41:33.

Cox wird sich noch daran erinnern können. Spadaro ebenfalls. Der Reporter denkt wohl nicht nur an die prominenten Neuen, wenn er feststellt: "Die Zukunft sieht sehr rosig aus. Die Gegenwart, nun ja, die Gegenwart ist es wert, sich besonders anzustrengen."


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